Melbourne: Eiskalter Räikkönen-Triumph im Taktik-Poker

, 17.03.2013

Kimi Räikkönen im Lotus sicherte sich im von Taktik geprägten Saisonauftakt den Sieg vor Fernando Alonso im Ferrari und Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel

Der Große Preis von Australien in Melbourne sah in der Qualifikation - ausnahmsweise am Vormittag ausgetragen - einen dominanten Sebastian Vettel auf der Pole-Position. Davon war im Rennen nichts mehr zu sehen, denn der amtierende Champion hatte keine Chance, mit Kimi Räikkönen im Lotus mitzuhalten. Der Finne fuhr ein unauffälliges Rennen, in dem er sich jedoch dank eines guten Haushaltens mit den Reifen mit nur zwei Stopps ganz nach vorn arbeitete.

Fernando Alonso im Ferrari belegte den zweiten Rang vor Sebastian Vettel. Die beiden Rivalen stoppten jeweils dreimal und damit einmal mehr als der Rennsieger. Über die Renndistanz war der Spanier jedoch der Schnellere der beiden, hatte sich durch einen vorgezogenen zweiten Boxenstopp nach vorn gesetzt.

Punkte gab es ebenfalls für Felipe Massa im zweiten Ferrari auf dem vierten Rang vor Lewis Hamilton im Mercedes, Mark Webber im Red Bull, Adrian Sutil im Force India vor Teamkollege Paul di Resta, Jenson Button im McLaren und Romain Grosjean im zweiten Lotus.

Keine Zähler gab es für Sergio Perez im zweiten McLaren auf Rang elf. Nico Rosberg musste seinen Mercedes mit Elektronikproblemen abstellen, Pastor Maldonado seinen Williams nach einem Dreher. Eine ganz bittere Pille musste Nico Hülkenberg schlucken. Der Sauber-Fahrer konnte wegen eines Problems mit dem Benzinsystem erst gar nicht auf die Startaufstellung rollen.

Vettel und Ferrari-Fahrer starten stark

Vettel erwischte von der Pole-Position einen guten Start, während Teamkollege Webber von der zweiten Position kommend weit zurückfiel, bis auf den siebten Rang. Beide Ferrari hingegen kamen gut vom Fleck und gewannen jeweils zwei Positionen.

Die Reihenfolge nach der ersten Runde: Vettel vor Massa, Alonso, Hamilton, Räikkönen, Rosberg, Webber, di Resta, Button und Sutil auf dem zehnten Rang. Perez Zwölfter. In der zweiten Runde schnappte sich Räikkönen Hamilton, der in der Anfangsphase des Rennens Probleme hatte, in Schwung zu kommen.

Boxenstopps beginnen bereits in Runde vier

In der vierten Runde steuerte Button bereits die Box an, um von den superweichen Reifen aus dem Qualifying auf den härteren Gummi zu wechseln. In der sechsten Runde holten sich auch Webber, Grosjean und Gutierrez den anderen Gummi.

Vettel an der Spitze kämpfte unterdessen mit den Reifen - die beiden Ferrari-Piloten kamen dem Champion näher. Vettel holte sich in Runde sieben neuen Pirellis, einen Umlauf später Massa. Der Brasilianer reihte sich wieder hinter Vettel ein. Alonso und Räikkönen wechselten eine Runde später auf neue Reifen.

Die Reihenfolge nach der ersten Runde an Stopps: Hamilton, Rosberg, Sutil und Perez ohne Stopps vor Vettel, Massa, Alonso, Räikkönen, Ricciardo und Button auf dem zehnten Rang. Webber Elfter. In der 13. Runde kam Hamilton zu seinem ersten Stopp, eine Runde später Rosberg - damit lag Sutil in Führung (noch ohne Stopp).

Sutil führt das Rennen an

Sutil lag unterdessen ohne absolvierte Stopps an der Spitze auf abgefahrenen Reifen in Führung und hielt in dieser Phase des Rennens Vettel, Massa und Alonso im Schach. Die Abstände in Runde 18 von 58: Sutil 1,1 Sekunden vor Vettel, 1,8 vor Massa, 2,7 auf Alonso, 4,6 vor Räikkönen, 15,2 auf Rosberg, 21,8 auf Rosberg, 24,1 auf Button, 25,1 auf Webber und 26,5 auf di Resta auf Rang 10. Perez 14. (+40,3).

Vettel büßt Führung ein

In der 19. Runde kam Webber bereits zum zweiten Stopp. Alonso änderte offensichtlich die Strategie und ging in der 21. Runde an die Box. Einen Umlauf später holten sich Sutil und Vettel neue Reifen ab. Alonsos früher Stopp lohnte sich, denn Alonso kam durch den früheren Stopp an Sutil und Vettel vorbei.

Nach dem zu späten Boxenstopp konnte Vettel zumindest gleich an Sutil vorbeigehen und damit die Jagd auf Alonso eröffnen. Massa kam in Runde 24 zum Stopp. Damit übernahm Räikkönen mit seinem Lotus die Führung. In der 25. Runde war das Rennen für Maldonado gelaufen - er rutschte ins Kiesbett und musste seinen Williams dort abstellen.

Bitteres Aus für Rosberg - leichter Regen setzt ein

In der 26. Runde war das Rennen für Nico Rosberg gelaufen. Der Deutsche musste auf Position drei liegend seinen Mercedes mit einem Problem abstellen! In der 28. Runde setzte im letzten und ersten Sektor leichter Regen ein, der jedoch lediglich wenige Minuten anhielt. In der 32. Runde kam Hamilton an die Box, nachdem er sich gegen Alonso nicht mehr wehren konnte.

Die Abstände nach Runde 33 von 58: Räikkönen (nach wie vor nur ein Stopp) 15,1 vor Alonso, 16,8 vor Vettel, 18,3 auf Sutil, 19,3 auf Massa, 40,9 auf Hamilton, 42,9 auf Webber, 58,6 auf Button, 59,0 auf Grosjean und 59,1 auf di Resta auf Rang 10. Perez 12. (+70,8), Ricciardo 13. (+80,5). In der 34. Runde kam Räikkönen zum zweiten und wohl letzten Stopp.

In der 38. Runde holte sich Vettel frische Reifen ab - die Rundenzeiten waren zu schlecht geworden. Alonso stoppte zwei Runden später. Die Rangfolgte in Runde 40: Sutil vor Räikkönen, Alonso, Vettel, Massa, Hamilton, Vergne, di Resta, Webber und Perez auf dem zehnten Rang. Button Elfter vor Grosjean, Gutierrez. Lokalmatador Daniel Ricciardo musste seinen Toro Rosso in Runde 42 mit einem Problem an der Box abstellen. Hamilton holte sich unterdessen in Runde 43 noch einmal frische Gummis ab.

Räikkönen holt sich die Führung zurück

In der 44. Runde musste Sutil Räikkönen passieren lassen und damit die Führung abgeben. Der Force-India-Pilot kämpfte mit nachlassenden Reifen - kein Wunder, hatte er zu diesem Zeitpunkt doch einmal weniger gestoppt als der finnische Kollege. Zwei Runden später musste Sutil auch Alonso passieren lassen. In Runde 47 holte sich Sutil die superweichen Reifen ab, mit denen er ja auch noch fahren musste. Mit den Gummis musste er jedoch schnell Hamilton und Webber passieren lassen - die Superweichen bauten zu sehr ab.

In der Schlussphase des Rennens begann es dann noch einmal leicht zu tröpfeln. Das konnte jedoch Kimi Räikkönen nicht davon abhalten, seinem zweiten Sieg nach seinem Comeback im vergangenen Jahr vor Fernando Alonso im Ferrari und Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull einfahren.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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