Im Gegensatz zu Toto Wolff sieht Paddy Lowe in den neuen Funkregeln "kein Problem" und will die Fahrer bei sicherheitsrelevanten Problemen weiter informieren
© Foto: xpbimages.com
Im Formel-1-Team von Mercedes herrscht Uneinigkeit über die vom Automobil-Weltverband FIA für die nächste Saison geplante rigorose Einschränkung der Funkkommunikation zwischen Box und Fahrer. Während Motorsport-Chef Toto Wolff meint, die Bewältigung technischer Probleme, wie sie beim Rennen in Singapur am Auto von Nico Rosberg auftraten, sei unter den neuen Regeln ein "Albtraum", blickt Technikchef Paddy Lowe deutlich entspannter auf die Regeländerung.
Der Brite ist überzeugt davon, dass man Rosbergs Probleme mit dem Lenkrad auch unter den zunächst für Singapur beschlossenen Regeln bewältigt hätte, deren vollständige Einführung kurzfristig auf das Jahr 2015 verschoben wurde. "Wir hätten es auch unter dem ursprünglich Plan im Griff gehabt", wird Lowe von 'f1news.ru' zitiert. "Wir waren vorbereitet."
Ab der nächsten Saison ist es den Teams verboten, per Funk Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs zu nehmen. Hinweise an die Fahrer, wie sie Probleme mit dem Auto beheben können, sind dann nicht mehr erlaubt. Vor allem dieser Punkt sorgte im Fahrerlager für erhebliche Diskussionen, denn dann dürften die Teams ihre Fahrer theoretisch per Funk auch nicht über Probleme informieren, welche die Sicherheit des Fahrzeugs gefährden.
In einem solchen Fall wird sich nach Einschätzung von Lowe aber auch durch die neuen Regeln nichts ändern, die Sicherheit gehe vor. "In diesem Punkt ist es egal, was in den Regeln über die Kommunikation am Funk geschrieben steht. Die Regeln dürfen und sollten uns nicht davon abhalten, Probleme am Auto zu beheben", erklärt er. Ähnlich sieht es auch McLaren-Pilot Jenson Button. "In diesem Fall wäre es wahrscheinlich besser, vom Team informiert zu werden und die Fünf-Sekunden-Strafe in Kauf zu nehmen."
Grundsätzlich erwartet Lowe durch die Regeländerung aber keine Zäsur in der Formel 1. "Generell sollte die Einführung dieser neuen Regeln kein großes Problem sein." Allerdings begrüßt er die Verschiebung auf 2015, da die Teams nun mehr Zeit haben, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.