Piquet bei Renault gefeuert: Briatore als Henker

, 03.08.2009

Nelsinho Piquets Zeit bei Renault ist abgelaufen. Er rechtfertigt sich und schießt erneut scharf gegen seinen Ex-Teamchef und Manager Flavio Briatore.

Seit Wochen wurde darüber spekuliert, in Ungarn war es eigentlich schon klar, jetzt ist es offiziell: Nelson Piquet wird nicht mehr für Renault an den Start gehen - egal, ob das Team in Valencia fährt oder erst wieder in Spa-Francorchamps. "Ich habe vom Team erfahren, dass es mich in dieser Saison nicht mehr fahren lassen möchte", teilte ein enttäuschter Piquet mittels Presseaussendung mit.

"Ich möchte mich bei der kleinen Gruppe bedanken, die mich unterstützt hat und mit der ich bei Renault zusammengearbeitet habe", sagte Piquet. "Gleichzeitig fühle ich eine gewisse Erlösung, da die schlimmste Zeit meiner Karriere ein Ende findet und ich diese nun wieder auf den richtigen Weg bringen kann, um meinen Ruf als schneller Siegfahrer zurück zu erlangen." So habe es dutzende Menschen im Laufe seiner Karriere gegeben, die seinen Charakter und sein Talent erkannt und gefördert hätten. "Leider nur nicht die eine Person, die den größten Einfluss auf meine F1-Karriere hatte." Gemein ist sein Manager und Ex-Teamchef Flavio Briatore mit dem sich Piquet bereits in Ungarn ein Wortgefecht lieferte.

Mit Briatore glaubt Piquet Junior den perfekten Mann gefunden zu haben, um in die Formel 1 einzusteigen. "Leider begann damit die schwarze Periode in meiner Karriere." So habe er sich vom Team Unterstützung bei seiner F1-Vorbereitung erwartet, "stattdessen war ich nur 'derjenige, der das andere Auto' gefahren ist", also jenes neben Fernando Alonso. "Ich bekam überhaupt keine Aufmerksamkeit."

Aber dem nicht genug: "Mehrmals kam mein Manager und Teamboss fünf Minuten vor dem Qualifying oder Rennen zu mir und drohte, dass er einen anderen Fahrer ins Auto setzen würde, wenn ich kein gutes Ergebnis einfahren würde." Piquet glaubt, dass er auch ohne Drohungen und die Rute im Cockpit gute Leistungen bringen könne. Für die Saison 2009 soll ihm Briatore versprochen haben, dass alles anders werden und er die notwendige Unterstützung und gleiche Behandlung erhalten würde. "Er ließ mich einen Leistungs-bedingten Vertrag unterzeichnen, der besagt, dass ich zur Saisonmitte 40% der Punkte von Fernando Alonso holen musste." Piquet hielt dies unter gleichen Bedingungen für leicht machbar.

Allerdings habe das Team die Versprechungen nicht eingehalten, so der Brasilianer. Vor der Saison sei er nur 2002 Kilometer mit dem neuen Auto gefahren, Fernando Alonso hingegen 3839 Kilometer. Davon habe er nur an drei Tagen bei trockenen Bedingungen im Auto gesessen. "Ich testete nur mit einem schweren Auto, harten Reifen und meistens am ersten Tag der Testwoche (als die Strecke noch langsam und die Zuverlässigkeit schlecht war) oder wenn das Wetter schlecht war." So habe er nie die Chance bekommen, sich auf das Qualifying einzuschießen, das im Laufe der Saison eine seiner Hauptschwächen war.

Von gleichen Bedingungen habe Piquet im Laufe der Saison ebenfalls nichts gespürt. Alonso habe immer die neueren und besseren Teile erhalten. "Mir wurde von den Renault-Ingenieuren gesagt, dass ich in diesen Rennen ein Auto hatte, das zwischen 0,5 und 0,8 Sekunden pro Runde langsamer war."

Entsprechend fühlt er sich unfair behandelt. "Es gab in den letzten zwei Jahren Zwischenfälle, die kaum zu glauben sind", sagt Piquet in dem langen Press Release. "Wenn ich jetzt solche Erklärungen abgeben muss, dann bin ich mir sicher, dass dies an der unfairen Situation der letzten beiden Jahre liegt. Ich habe immer daran geglaubt, dass ein Manager eine Art Partner sei. Ein Manager soll dich ermutigen, unterstützen und dir Möglichkeiten schaffen. In meinem Fall war es das Gegenteil. Flavio Briatore war mein Scharfrichter."

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