Sebastian Vettel: Für Michael bin ich über den Zaun geklettert

, 06.12.2015

Sebastian Vettel erinnert sich an seine erste Begegnung mit der "Faszination Ferrari" und verrät, wo er den Vertrag mit der Sucderia unterschrieben hat

Seit diesem Jahr fährt Sebastian Vettel in der Formel 1 für Ferrari und gehört damit zum elitären Kreis der Piloten, die für das wohl legendärste Team in der Formel 1 ins Lenkrad greifen dürfen . Die "Faszination Ferrari" hatte schon auf den jungen Vettel nachhaltigen Eindruck gemacht, doch vom ersten persönlichen Erlebnis mit der Scuderia bis zur Unterzeichnung des Formel-1-Vertrages vergingen ganze 17 Jahre.

"Im Winter sind wir in Italien Kart gefahren - und dann haben meine Eltern und ich auch mal in Maranello vorbeigeschaut. 1997 hatten wir Glück, dass damals gerade der Michael fuhr - und plötzlich der Formel-1-Motor aufheulte", erinnert sich Vettel im Interview mit dem 'SonntagsBlick' an seinen ersten Besuch in Maranello. Sein großes Idol Michael Schumacher wollte der damals zehnjährige Vettel unbedingt in Aktion sehen, doch die Testfahrten auf der Ferrari-Hausstrecke in Fiorano waren nicht öffentlich.

Doch Vettel wusste sich zu helfen. "Da bin ich natürlich über den Zaun geklettert, ich war aber nicht der einzige." Den ersten Kontakt zum Formel-1-Team der Roten habe es dann schon zu Beginn seiner Formel-1-Karriere, nach seinem sensationellen Premierensieg 2008 in Monza gegeben, den Vettel mit einem Ferrari-Motor im Heck seines Toro Rosso einfuhr. "Da kam es zu einem Treffen mit dem damaligen Teamchef Domenicali", erinnert sich Vettel.

Da der Deutsche jedoch an seinen langjährigen Förderer Red Bull gebunden war, kam es erst vier, fünf Jahre später zu ernsthaften Gesprächen über eine Zusammenarbeit. Diese wurde dann im Jahr 2014 besiegelt, doch die Unterschrift unter den Ferrari-Vertrag setzte Vettel nicht etwa in der Fabrik in Maranello. "Das muss in einem Cafe in Bologna gewesen sein!"

Unweigerlich trat Vettel damit in die Fußstapfen eines Michael Schumacher, der bei Ferrari immer noch einen besonderen Stellenwert hat. "Und ich finde das auch gut so. Nicht nur er, auch andere Ferrari-Fahrer von früher, halten den Mythos in Maranello hoch", sagt Vettel. "Das zeichnet Ferrari eben aus. Die alten Zeiten sind dort nicht einfach vergessen." Das gelte auch für den 1988 verstorbenen Firmengründer Enzo Ferrari, dessen Bekanntschaft Vettel gerne gemacht hätte. "Schade, dass ich diesen großen Mann nie getroffen habe", meint er.

Mit drei Grand-Prix-Siegen in seiner ersten Ferrari-Saison war Vettel genau so erfolgreich wie 1996 Schumacher in seinem ersten Jahr bei den Roten, doch Vettel ist klar, dass mittelfristig mehr von ihm erwartet wird. "Vergoldet ist eine Saison erst, wenn der WM-Titel nach Maranello kommt. Also muss das klar unser Ziel sein."

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