Ogier wiederholt Vorjahressieg bei der Rallye Mexiko

, 09.03.2014

Doppelsieg für Volkswagen bei der Rallye Mexiko: Sebastien Ogier triumphiert vor Jari-Matti Latvala, Thierry Neuville beschert Hyundai das erste Podium

Sebastien Ogier (Volkswagen) hat seinen Vorjahressieg bei der Rallye Mexiko wiederholt und den dritten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2014 gewonnen. Der amtierende Weltmeister ließ bei den letzten beiden Wertungsprüfungen, der 11,63 Kilometer langen "Derramadero" und der 8,25 Kilometer langen "El Brinco2", die zugleich Powerstage der Rallye Mexiko war, nichts mehr anbrennen. Nach 22 Wertungsprüfungen (WP) und 399,93 Kilometern hatte Ogier einen Vorsprung von 1:12,6 Minuten auf seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Dritter wurde Thierry Neuville (+ 5:28,6Minuten), der damit Hyundai beim dritten Einsatz das erste Podiumsresultat bescherte.

Für das Volkswagen-Team war es 2014 der dritte Sieg bei der dritten Rallye und jahresübergreifend der siebte Erfolg in Serie. Ogier gewann auch die abschließende Powerstage vor Latvala und übernahm damit die WM-Führung. Der Franzose hat dank seines Sieges und der drei Zusatzpunkte nun 63 Zähler auf dem Konto, sein finnischer Teamkollege kommt mit den zwei zusätzlichen Punkten auf 60 Zähler. Einen Zusatzpunkt für die drittschnellste Zeit der Powerstage erhielt Mikko Hirvonen (Ford).

Der Sieg in Mexiko war Ogiers 17. Sieg bei einer WM-Rallye. Damit zog der 30-Jährige in der ewigen Bestenliste mit dem Finnen Hannu Mikkola gleich. Der Sieg bei der Powerstage war zudem Ogiers 250. WP-Sieg in der WRC. Der Volkswagen-Pilot musste nur am Freitagvormittag kurz um seinen Sieg kämpfen, als Mads Östberg (Citroen) kurzzeitig an der Spitze lag.

17. WRC-Sieg für Ogier

Doch schon am Freitagnachmittag übernahm der Weltmeister das Kommando und fuhr anschließend mit einer ganzen Reihe von Bestzeiten dem Sieg entgegen. "Es war ein großartiges Wochenende, mit dem Sieg in der Powerstage", jubelt Ogier. "Als ich hierher kam, war ich wegen meines Fehlers in Schweden immer noch sehr wütend. Aber das war der richtige Weg, um die Meisterschaft neu zu starten. Jetzt müssen wir so weiter machen."

Latvala kam nie in die Lage, seinen Teamkollegen anzugreifen, hatte allerdings am Freitag schon die entscheidenden Sekunden verloren, als er als WM-Führender als Erster auf die Strecke gehen musste und somit den "Straßenkehrer" für die Konkurrenz spielen musste. Daher war der Finne mit Rang zwei sehr zufrieden. "Ich freue mich über mein bestes Resultat überhaupt in Mexiko. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, ich habe keine Fehler gemacht und bin sauber gefahren", sagt er.

Jubelstimmung herrschte auch im Lager von Hyundai. Für das Werksteam aus dem deutschen Alzenau war die erste Schotter-Rallye mit dem noch nicht völlig ausgereiften i20 WRC ein Test unter Wettkampfbedingungen, doch dieser endete mit dem ersten Podium durch Neuville. Während die Konkurrenten von der Strecke flogen, kam Neuville zunächst ohne größere Schwierigkeiten ins Ziel und sicherte sich Rang drei. "Das ist ein großartiger Tag für das Team."

Drama nach der letzten WP für Neuville

Nach Ende der letzten WP muss Neuville allerdings noch einmal um seinen dritten Platz zittern. Auf der Verbindungsstrecke in den Service-Park musste der Belgier sein Auto abstellen, weil der Kühler Flüssigkeit verlor. Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul füllten den Kühler mit einem ungewöhnlichen Kühlmittel auf: einer großen Flasche Corona-Bier auf, welches sie als Drittplatzierte am Ende der letzten WP erhalten hatten. Mit diesem ungewöhnlichen Hilfsmittel kam Neuville in den Service-Park zurück.

Grund zur Freude gab es im Lager von M-Sport: Youngster Elfyn Evans (Ford) gelang mit Rang vier das beste Ergebnis seiner noch jungen WRC-Karriere. Der 25-jährige Waliser hielt sich erneut an die Vorgabe seines Teamchefs Malcolm Wilson und fuhr eine kontrollierte Rallye, bei der es für ihn nur darum ging, die Prüfungen zu lernen. "Das war eine tolle Erfahrung, wir haben während des Wochenendes gute Fortschritte gemacht", sagt er.

Starker Fünfter wurde Privatier Martin Prokop (Ford): "Ich bin wirklich glücklich mit dem Wochenende. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Auto und freue mich wie verrückt, das ist ein fantastisches Ergebnis", jubelte der Tscheche. Auf Rang sechs kam Lokalmatador Benito Guerra ins Ziel. "Ich bin sehr glücklich. Das ist mein bestes Resultat in der WRC. Ich bin zum ersten Mal mit diesem Auto gefahren und hatte vorher nicht getestet, daher ist der sechste Platz großartig."

Platz sieben ging bei seinem ersten Einsatz für Hyundai an Chris Atkinson. "Wir sind an diesem Wochenenden nicht besonders gut gefahren, aber es war wichtig, ins Ziel zu kommen. Ich wäre gerne weiter vorne gelandet, aber nach den Problemen am Freitag musste ich einen Gang zurückschalten", blickt der Australier auf den ersten Tag zurück, als ihm mehrere technische Probleme ereilten. "Mit beiden Autos im Ziel zu sein, ist großartig für das Team."

Hirvonen und Östberg für starke Leistungen nicht belohnt

Hirvonen wurde für eine starke Leistung wieder einmal nicht belohnt. Der Finne fuhr in Mexiko durchweg konkurrenzfähige Zeiten, war aber am Freitag nach einem Lichtmaschinen-Defekt ausgefallen. Unter Rally2-Regel kämpfte sich Hirvonen aber noch bis auf Platz acht zurück. "Es war eine gute Rallye, ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl im Auto", sagt er.

Östberg kam nach seinem Unfall am Samstag ebenfalls unter Rally2 als Neunter ins Ziel. "Wir können viel Positives von diesem Wochenende mitnehmen", meinte der Norweger nach seiner ersten Schotter-Rallye für Citroen, bei der Östberg lange Zeit auf Augenhöhe mit Ogier gefahren war.

Unglücklich endete die Rallye für seinen Teamkollegen Kris Meeke. Nach seinem Ausfall am Freitag hatte sich der Nordire bereits auf Rang neun zurückgekämpft, doch auf der Powerstage traf Meeke mit seinem Fahrzeug unglücklich auf einen Stein, der auf der Straße lag. Dieser hebelte den DS3 WRC aus und zwang es in einen halben Dreher. Mit gebrochener Radaufhängung vorne rechts musste Meeke sein Auto abstellen.

Der Sieg in der WRC2 und Gesamtrang zehn ging an Juri Protasow (Ford Fiesta R5). Der Ukrainer war nach frühen Ausfällen einiger Konkurrenten schon früh während der Rallye weit in Führung. Daher schmerzte ihn am Schlusstag auch eine gebrochene Antriebswelle an der Vorderachse nicht, durch die sein Ford zum Hecktriebler wurde. Im Ziel hatte Protasow einen Vorsprung von rund 24 Minuten auf Lorenzo Bertelli (Ford Fiesta RRC). Dritter der WRC2 wurde Massimiliano Rendina (Mitsubishi).

Nächster WM-Lauf ist die Rallye Portugal, die vom 3. bis 6. April stattfindet.

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