Portugal: Kubica vor Start in neues Abenteuer

, 11.04.2013

Robert Kubica tritt an diesem Wochenende in Portugal zum ersten Mal im Rahmen der WRC zu einem WM-Lauf an: "Rallye ist jetzt die neue Sache in meinem Leben."

Neben der Formel 1 war der Rallyesport immer Robert Kubicas zweite Leidenschaft. Das hat sich schon bei diversen Einsätzen während seiner Zeit in der Königsklasse unter Beweis gestellt, bis ihm sein schwerer Unfall die Karriere in der Formel 1 beendete. Immer wieder machten Comebackgerüchte die Runde, auch die DTM stand nach ersten Testfahrten auf dem Plan, doch bisher macht der Pole keine Anstalten, das Metier zu wechseln - im Gegenteil: Seine Rallye-Karriere nimmt jetzt erst so richtig Fahrt auf.

Nach Einsätzen in der Europameisterschaft steht an diesem Wochenende sein erster Auftritt bei der Weltmeisterschaft WRC an. In seinem Citroen DS3 RRC möchte Kubica in der WRC2-Klasse unter anderem dem deutschen Skoda-Piloten Sepp Wiegand das Leben schwer machen. "Es ist ein großartiges Wochenende, zumindest hoffe ich das", so der ehemalige Formel-1-Pilot. "Es wird definitiv eine große Herausforderung, denn meine Rallye-Erfahrung hält sich in Grenzen. Ich muss nach und nach dazulernen."

Die ganz großen Ziele hat sich der gebürtige Krakauer für sein WM-Debüt in Portugal noch aufgespart, schließlich ist er mit einer so gewaltigen Schotter-Rallye noch nicht vertraut: "Ich habe auf Schotter nie wirklich trainiert - meine Erfahrung da beträgt 350 Kilometer. Wenn wir ins Ziel kommen, wäre das für meine Schotter-Erfahrung ein weiterer Schritt nach vorne", ist Kubica genügsam.

Doch der Auftritt in der Algarve könnte für den 28-Jährigen nur der Auftakt zu etwas Langfristigem sein, denn sollten sich die Türen für die Formel 1 wegen der Auswirkungen des Unfalls nicht mehr öffnen, so könnte sich der Citroen-Pilot auch eine längere Rallye-Zeit vorstellen: "Ich war schon immer ein Fan, denn in Polen ist der Rallyesport populärer als Rundstreckenrennen", erklärt Kubica. "Ich habe angefangen, mich dafür zu interessieren, habe mir viele Onboards angesehen, war fasziniert vom Aufschrieb und wie verschiedene Fahrer unterschiedlich damit umgehen."

Nun kann Kubica selbst zeigen, wie er mit den Herausforderungen einer WM-Rallye zurechtkommen kann. Durch seine körperlichen Einschränkungen muss der Ex-Renault-Pilot sogar ein noch größeres Handicap tragen, doch immerhin ist man ihm seitens der FIA mit einem speziellen Cockpit entgegengekommen: "Ich fühle mich gut im Auto. Wir haben uns von der FIA eine Sondergenehmigung für ein Paddel auf der linken Seite geholt - wofür ich mich bedanke - , sodass ich meine rechte Hand immer am Lenkrad lassen kann", erklärt er.

"Das hilft mir dabei, sicherer zu fahren und bessere Kontrolle über das Auto zu haben", schildert Kubica die Auswirkungen seiner neuen Umbaumaßnahme. Doch im Cockpit gebe es sowieso die wenigsten Probleme: "Ich bin beim Fahren nicht wirklich eingeschränkt, sondern eher außerhalb des Autos." Wann und ob Kubica wieder vollständig regeneriert sein wird, ist noch unklar - doch mit jedem Jahr rückt auch die Formel 1 in weitere Ferne. Schlaflose Nächte bekommt der 28-Jährige davon aber nicht, denn er behilft sich eben mit seiner zweiten Leidenschaft.

"Das ist etwas ganz anderes, als ich mein ganzes Leben davor gemacht habe, aber etwas Neues ist immer attraktiv", so der Pole. "Dieses Jahr habe ich mich für die Rallye entschieden, als Schritt zurück in einem langsamen Comeback." Was nach dieser Saison ist, steht aber noch in den Sternen, doch eines ist für Kubica zu dieser Zeit gewiss: "Der Rallye-Sport ist jetzt die neue Sache in meinem Leben."

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