Renault Alpine 2016: Wiedergeburt der legendären Heckschleuder

240 PS oder 250 PS, „Bella Italia“ oder „Grande Nation“, namentliche Wiederauferstehung der einen oder einer anderen automobilen Legende? Diese Fragen stellen sich zwischen den beiden künftigen Sportwagen-Rivalen Alfa Romeo 4C und Renault Alpine. Richtig gelesen: Renault feiert 2016 die Wiedergeburt einer großen Ikone, und Autoenthusiasten in aller Welt fiebern der Enthüllung entgegen.

Der Weg dorthin gestaltete sich allerdings sehr wechselhaft. Nach einer spektakulären Präsentation der Studie „Alpine A110-50“ vor drei Jahren und dem Scheitern einer zwischenzeitlichen Kooperation mit Caterham 2014, entschloss sich Renault dazu, den Renault Alpine der Neuzeit eigenständig aus der Taufe zu heben. 2016 soll er mit 250 Turbo-PS die Klasse erschwinglicher Sportwagen bereichern, wo sich neben dem Alfa Romeo 4C noch Rivalen wie Lotus Elise oder Toyota GT 86 tummeln.

Mit dem Design schafft es Renault, eine auf den ersten Blick modern wirkende Kreation mit sympathischen Zitaten der historischen Alpine zu vereinen. Dazu gehören zum Beispiel zwei Rundungen an der Front, die als stilisierte Nebenscheinwerfer eindeutig an das legendäre Vorbild erinnern. Auch die gesamte, teils auffallend rundliche Linienführung, das nach hinten deutlich abfallende Heck und die in Relation großen Reifen erinnern an die Rallye-Legende Alpine 110 - zusammen mit dem charakteristischen Metallic-Blau, in dem die neue Alpine 110 von 2016 in unserer Grafik gehalten ist.

Eine große Historie steckt hinter dem Alpine 110. Jean Rédélé präsentierte den leichten, kompakten Sportler 1963. Der Rallye-Fahrer und Sohn eines Renault-Händlers wollte selbst einen Rennwagen bauen und bediente sich dabei aus den Regalen des väterlichen Renault-Betriebs. Als Basis diente der Renault R8 mit Heckmotor - eine der Voraussetzungen dafür, dass sich der Alpine 110 in den folgenden Jahren als wundervoll driftende Heckschleuder etablieren würde und große Triumphe vor allem im Rallye-Sport feierte.

Nach Rallye-WM-Titeln mit dem Alpine 110 folgten später Modelle wie Alpine A310 und GTA und unter anderem sogar ein Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Seit dem Aus für die Marke 1995 entstehen bis heute im ehemaligen Alpine-Werk Dieppe Sportmodelle von Renault - und künftig der neue Alpine 110.

Das ultraleichte französische Carbon-Geschoss wird von einem als Mittelmotor eingebauten Turbo-Triebwerk angetrieben, was für höchste Fahrdynamik sorgen sollte. Der kleine 1,6-Liter-Vierzylinder setzt die Idee des Ur-Alpine 110 fort, der anfangs im Heck einen Reihenvierzylinder mit nur 995 cm³ sitzen hatte. Dank Leichtbauweise reichten dessen anfänglich 66 PS immerhin für 180 km/h Spitze und einen Sprint von 0 auf Tempo 100 in 10,5 Sekunden.

Dass Renault auch ohne eine Kooperation mit Caterham einen potenten Sportler auf die Straße stellen kann, bewiesen die Franzosen zuletzt mit dem extrem dynamischen Kompaktsportler Mégane RS, der besonders viel PS fürs Geld bietet. Wie viel der Renault Alpine 110 ab 2016 kosten wird, steht noch in den Sternen. Man kann davon ausgehen, dass er sich am ähnlich motorisierten Konkurrenten Alfa Romeo 4C orientieren wird, der aktuell 50.500 Euro kostet. (Ralf Schütze)

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