Was 1982, kurz vor dem Wechsel zum Golf II, die heiligen Hallen von Abt Tuning verließ, war ähnlich provokant wie ein Irokesenschnitt in einer Klosterschule: 7-Zoll-Breitbau-Fahrwerk für 15.000 D-Mark (7.670 Euro) und von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden - so etwas hatte man bei einem Volkswagen noch nicht gesehen. Grund genug, sich zum 40. Geburtstag des VW Golf in diesem Jahr noch einmal genauer die Abt-Variante der ersten Golf GTI-Generation anzuschauen, die beeindruckender nicht sein könnte.
© Foto: Abt Sportsline
Die Zahlen waren damals imposant: So schenkte der Veredeler dem VW Golf I GTI fast 50 Prozent mehr Leistung als ein Serien-GTI aufbieten konnte. In Zahlen: 163 PS beziehungsweise 120 kW. Aufgrund des famosen Leistungsgewichtes von 5,2 kg/PS beschleunigt der aktuelle VW Golf VII GTI mit 220 PS nur 0,3 Sekunden schneller von 0 auf Tempo 100.
Verantwortlich für den Kick des alten Haudegens war ein KKK-Abgasturbolader - so eine Turbine gab es seinerzeit im Konzern ab Werk höchstens beim exorbitant teuren Urquattro. Darüber hinaus wurde das Triebwerk des Golf 1ers mit zahlreichen Highend-Komponenten wie Autothermatik-Kolben und spezieller Kurbelwelle standfest gemacht. Obendrein gab es eine herrlich röhrende Turbo-Abgasanlage und das sogenannte „Super-Fahrwerk“ von Abt.
Auch die exzellent in Stahl gefertigten Spurverbreiterungen beeindrucken noch heute durch die Qualität ihrer handwerklichen Ausführung. Dreiteilige Aluräder im zeitgenössischen Kreuzspeichen-Design mit heute putzig anmutenden Breitreifen im Format 205/60 auf 13-Zoll-Felgen rundeten das Exterieur-Paket des Abt VW Golf I GTI ab.
Innen spendierte Abt seinem „Baby“ ein weißbeledertes Sportlenkrad und diverse Zusatzinstrumente. Anders als beim Golf VII sucht man jedoch ein digitales Display vergeblich, was fast schade ist; denn schließlich wurde 1982 das populäre J-Emoticon erfunden.