Audi A5 DTM: Das neue Coupé wird zum Rennwagen

, 17.07.2011


Modellwechsel in der DTM: Ab 2012 setzt Audi in der populären Tourenwagen-Rennserie auf den A5. Das intern „R17“ genannte Coupé löst den viertürigen A4 DTM ab, mit dem Audi seit 2004 den prestigeträchtigen DTM-Titel viermal gewinnen konnte. Als Basis dient der technisch und optisch aufgewertete A5, der bald in den Handel kommt. „Ab 2012 gilt in der DTM ein neues technisches Reglement", erklärt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Mit dem A5 haben wir genau das richtige Modell dafür. Wir sind überzeugt, mit ihm die Erfolgsstory von Audi in der DTM fortsetzen zu können."


Der erste Prototyp des R17 wird gerade bei Audi Sport in Ingolstadt aufgebaut. Das Roll-out steht unmittelbar bevor. Der Öffentlichkeit präsentiert wird der neue Audi A5 DTM auf der Frankfurter IAA (15.09.2011 - 25.09.2011). Vom erfolgreichen A4 DTM nahezu unverändert übernommen wird der rund 460 PS starke V8-Motor. Auch das bewährte Sechsganggetriebe kommt weiter zum Einsatz.

Charakteristisch für die DTM-Fahrzeuge der Generation 2012 sind ein größerer Heckflügel und eine Reduktion der erlaubten aerodynamischen Anbauteile. Dennoch steht der Audi A5 DTM breitschultrig auf dem Asphalt. Große, markante Lufteinässe und eine Frontspoilerlippe sowie ein mächtiger Heckdiffusor optimieren die Aerodynamik und das Handling – und setzen den Rennwagen auch visuell richtig in Szene. Die vom Audi-Design-Team erstellten Konzeptstudien des Audi A5 DTM deuten die Optik des neuen Audi-Renntourenwagens allerdings nur an.

Die neuen technischen Vorgaben wurden vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) und der DTM-Dachorganisation ITR in enger Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern erarbeitet und setzen vor allem in Bezug auf die Sicherheit Maßstäbe. Dieses neue Prinzip ist ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn Mitarbeiter von drei Premium-Herstellern versuchen, ein gemeinsames Ziel zu erreichen: das bestmöglichste, kostengünstigste und sicherste Auto auf die Beine zu stellen.

Der Audi A5 DTM verfügt wie alle neuen DTM-Fahrzeuge über ein hochfestes Monocoque aus Kohlefaser, das mit einem Stahlrohrkäfig kombiniert wird. Zusätzlich zur A- und zur C-Säule ist künftig eine B-Säule vor dem Kopf des Fahrers vorgesehen. Die Seitenwände der Fahrzeuge werden in einer Hybrid-Bauweise aus Carbon, Zylon und Rohacell gefertigt und durch Stege strukturell verstärkt; sie müssen bei einem Seitenaufprall eine etwa viermal höhere statische Last vertragen als bisher.

 

„Die Seitenwand wurde so verstärkt, dass mit dem neuen DTM-Fahrzeug ein Seitenaufprall (T-Bone-Crash) erfolgen kann, ohne dass die Seitenwand versagt“, erklärt Dr. Mühlmeier, Leiter Technik bei Audi Sport. „Bisher wurde an einem vorgegebenen Punkt eine ertragbare Seitenkraft von 80 kN gefordert, bei den 2012er-Fahrzeugen sind dies nun 360 kN über die gesamte Länge der Seitenwand. Das heißt, das Monocoque wurde nicht nur an einem Punkt verstärkt, sondern über die gesamte Länge.“


Auch die Vorgaben für die vorderen und hinteren Crash-Absorber wurden verschärft. „Bei höherer Geschwindigkeit ist eine geringere Verzögerung gefordert, um den Fahrer noch besser zu schützen“, erläutert Dr. Mühlmeier. „Um das zu erreichen, wird erstmals auch ein Crash-Test mit dem Gesamtfahrzeug vorgeschrieben - gemäß FIA-Norm mit 14 Metern pro Sekunde vorwärts und rückwärts gegen eine starre Wand. Bisher mussten ‚nur‘ die vorderen und hinteren Crash-Elemente mit einem Schlitten gegen die Wand gefahren werden.“

Feuerunfälle gab es zwar bisher in der DTM fast nie. Doch auch hier wurde der Sicherheitsstandard weiter angehoben: Bei der neuen Generation von DTM-Fahrzeugen ist der Tank, ähnlich wie beim in Le Mans siegreichen Audi R18 TDI, in das Kohlefaser-Monocoque integriert. Damit wird die Feuergefahr bei einem Seitenaufprall noch weiter reduziert.

Für Audi ist das neue DTM-Reglement eine konsequente Fortführung der Arbeit der vergangenen drei Jahrzehnte. Schon die Rallye-Fahrzeuge verfügten über ein hohes Maß an Sicherheit. Für die Supertourenwagen entwickelte Audi Sport Mitte der 1990er-Jahre einen völlig neuartigen Seitenaufprallschutz aus Kohlefaser und energieabsorbierendem Schaumstoff. Seit sich Audi bei den Sportprototypen engagiert, zählen Crash-Versuche und der Umgang mit dem hochfesten Kohlefaser-Verbundwerkstoff zum Tagesgeschäft.

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17.07.2011

Ich bin gespannt, wie der A5 DTM in echt aussehen wird


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