DTM: Bruno Spengler siegt beim Finale

, 29.10.2006

Im spannenden Saisonfinale auf dem Hockenheimring sah der Kanadier Bruno Spengler (Mercedes-Benz) zum vierten Mal in diesem Jahr als Sieger die Zielflagge. Nach 37 Rennrunden komplettierte Jamie Green mit anderthalb Sekunden Rückstand auf Position zwei den Mercedes-Doppelsieg vor der neuen DTM-Rekordkulisse von 149.000 Zuschauern an einem Rennwochenende. Den dritten Platz, sowohl im Rennen als auch im Gesamtklassement, belegte Tom Kristensen im Audi.


In der Fahrerwertung sicherte sich Spengler mit seinem Sieg den inoffiziellen Titel des Vizemeisters vor Tom Kristensen. Der bereits vor dem Rennen feststehende DTM-Champion Bernd Schneider (Mercedes-Benz) kam vor Martin Tomczyk (Audi) als Vierter ins Ziel. Schnellster Fahrer eines Vorjahreswagens war Timo Scheider (Audi) auf Gesamtrang sechs. Hinter Christian Abt (Audi) beendete Jean Alesi (Mercedes-Benz) sein letztes DTM-Rennen auf Rang acht. In fünf Jahren DTM errang der ehemalige Formel-1-Fahrer und Mercedes- Pilot vier Siege und zwei Pole-Positions.
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Zwei andere ehemalige Formel-1-Fahrer sahen die Zielflagge beim diesjährigen Finale auf dem Hockenheimring nicht: Mika Häkkinen stellte seinen Mercedes in der 20. Runde mit einem defekten Diffusor in der Box ab. Der von der Pole-Position gestartete Heinz-Harald Frentzen im Audi A4 DTM musste nach einer Kollision mit Markenkollege Mattias Ekström in der 34. Runde aufgeben.


Der Saarländer Bernd Schneider erwies sich als würdiger Gesamtsieger; denn er war der mit Abstand konstanteste Fahrer im Feld. Zwar verbuchte Schneider in der Saison 2006 nur zwei Siege, fuhr aber in jedem Rennen in die Punkte und stand bei zehn Rennen sieben Mal auf dem Podium. Die Teamwertung gewann Vodafone/Salzgitter AMG-Mercedes mit den Piloten Schneider und Green.

Die beiden Motorsportchefs, Dr. Wolfgang Ullrich (Audi) und Norbert Haug (Mercedes-Benz), zogen zufrieden Bilanz nach einer spannenden DTM-Saison mit Rennen in fünf Ländern. Norbert Haug sagte: „Ich kann in dieser Serie nach dieser Saison keine Verlierer sehen. Die Fans haben gewonnen, die Serie und natürlich auch wir, die Hersteller.“ Dr. Wolfgang Ullrich ergänzte: „Es war eine tolle Meisterschaft mit tollen Kulissen und tollen Fernsehbildern. Wir haben den Tourenwagensport wieder auf ein beachtliches Niveau gehoben. Darauf können Audi und Mercedes-Benz stolz sein.“


Die Plätze 1 bis 10 der DTM auf dem Hockenheimring:

1. Bruno Spengler (CDN) im Mercedes in 1:00:13,459 Stunden
2. Jamie Green (GB) im Mercedes + 1,503 Sekunden
3. Tom Kristensen (DK) im Audi + 10,490 Sekunden
4. Bernd Schneider (D) im Mercedes + 11,507 Sekunden
5. Martin Tomczyk (D) im Audi + 12,026 Sekunden
6. Timo Scheider (D) im Audi + 19,526 Sekunden
7. Christian Abt (D) im Audi + 21,359 Sekunden
8. Jean Alesi (F) im Mercedes + 36,280 Sekunden
9. Susie Stoddart (SCO) im Mercedes + 38,475 Sekunden
10. Mathias Lauda (A) im Mercedes + 63,494 Sekunden

2. Mika Häkkinen (FIN) im Mercedes + 0,398 Sekunden
7. Alexandros Margaritis (GR) im Mercedes + 28,702 Sekunden
10. Heinz-Harald Frentzen (D) im Audi + 42,277 Sekunden


Fahrerwertung nach 10 Rennen:*

1. Bernd Schneider (D) mit 71 Punkten
2. Bruno Spengler (CDN) mit 63 Punkten
3. Tom Kristensen (DK) mit 56 Punkten
4. Martin Tomczyk (D) mit 42 Punkten
5. Jamie Green (GB) mit 31 Punkten
6. Mika Häkkinen (FIN) mit 25 Punkten
7. Heinz-Harald Frentzen (D) mit 24 Punkten
8. Mattias Ekström (S) mit 21 Punkten
9. Jean Alesi (F) mit 15 Punkten
10. Timo Scheider (D) mit 12 Punkten
11. Alexandros Margaritis (GR) mit 11 Punkten
12. Stefan Mücke (D) mit 7 Punkten
13. Christian Abt (D) mit 6 Punkten
14. Frank Stippler (D) mit 3 Punkten
15. Daniel La Rosa (D) mit 2 Punkten
16. Pierre Kaffer (D) mit 1 Punkt

[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen Rennen mit bewertet[/I]

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29.10.2006

Heinz-Harald Frentzen erklärte in Fernsehinterviews nach dem DTM-Finale, er wäre in der Saison 2006 vom Audi-Team "Abt Sportsline" nicht fair behandelt und innerhalb der Audi-Mannschaft nicht akzeptiert worden. Diese Aussage möchte Audi nicht unkommentiert lassen. Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: "Ich kann verstehen, dass Heinz-Harald Frentzen nach dem Rennen in Hockenheim sehr enttäuscht ist. Er ist von der Pole-Position gestartet und hat auf seinen ersten Sieg in der DTM gehofft. Doch das Rennen lief für ihn nicht wie erwartet. Er wurde von Bruno Spengler überholt, hat beim zweiten Boxenstopp beim Anfahren wertvolle Zeit liegen lassen und wurde kurz vor dem Ziel von einem Teamkollegen umgedreht. Es ist verständlich, dass er darüber alles andere als erfreut ist. Gegenseitige öffentliche Beschuldigungen, wie von Heinz-Harald im Fernsehen, sind jedoch nicht der Stil von Audi. Wir gehen davon aus, dass Heinz-Harald die Äußerungen in seiner ersten Enttäuschung gemacht hat und die Dinge mit etwas Distanz anders sieht. Jeder bei Audi Sport und beim Audi Sport Team Abt Sportsline hat alles dafür getan, dass Heinz-Harald gute Leistungen zeigen kann. Er hatte das gleiche Material wie seine Teamkollegen und die volle Unterstützung der ganzen Audi Mannschaft in einer für uns alle schwierigen Saison. Wir werden nun sehr schnell entscheiden, ob es für Heinz-Harald Frentzen und Audi eine gemeinsame Zukunft gibt. Ich bin von seinem Verhalten enttäuscht."

30.10.2006

Audi und Heinz-Harald Frentzen (39) gehen nach nur einer DTM-Saison in Zukunft wieder getrennte Wege. In einem Gespräch zwischen Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich und Heinz-Harald Frentzen konnte heute keine Basis für eine Erfolg versprechende weitere Zusammenarbeit gefunden werden. Insgesamt bestritt Frentzen für das Audi Sport Team Abt Sportsline zehn DTM-Rennen. Beim Saisonauftakt in Hockenheim und in Barcelona stand er jeweils als Dritter auf dem Podium. Mit 24 Punkten beendete er die Saison auf dem siebten Gesamtrang. "Leider ist es Heinz-Harald auch bei Audi nicht gelungen, ein DTM-Rennen zu gewinnen", erklärte Ullrich. "Audi-Sport und die Einsatz-Mannschaft des Audi Sport Team Abt Sportsline haben sich mit voller Kraft dafür eingesetzt, dass Heinz-Harald gute Leistungen zeigen konnte. Es ist schade, dass die Zusammenarbeit nach nur einer Saison nun endet."


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