Fahren ohne Fahrer: Volkswagen präsentiert den Temporary Auto Pilot

, 23.06.2011


Die Vision vom vollautomatischen Fahren rückt näher: Volkswagen präsentierte bei der Abschlusspräsentation des EU-Forschungsprojektes HAVEit (Highly Automated Vehicles for Intelligent Transport) den „Temporary Auto Pilot“. Vom Fahrer überwacht, kann das System auf Autobahnen bis Tempo 130 km/h teilautomatisch fahren.


Der Temporary Auto Pilot (TAP) bündelt teilautomatische, das heißt vom Fahrer überwachte Funktionen, mit anderen Fahrerassistenzsystemen wie der automatischen Distanzregelung (ACC) und dem Spurhalteassistenten (Lane Assist) zu einer Gesamtfunktion: „Allerdings bleibt der Fahrer stets in der Verantwortung und behält immer die Kontrolle", so Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung. „Der Fahrer kann das System jederzeit übersteuern bzw. deaktivieren und muss dieses dauerhaft überwachen."

Der TAP bietet dem Fahrer in Abhängigkeit von Fahrsituation, Umgebungserfassung, Fahrer- und Systemzustand den jeweils optimalen Automatisierungsgrad an. Hierdurch sollen Unfälle durch Fahrfehler eines unaufmerksamen, abgelenkten Fahrers verhindert werden.

Im teilautomatischen Fahrmodus - kurz Pilot-Modus genannt - hält der TAP einen sicheren Abstand zum Vordermann, stellt die vom Fahrer ausgewählte Wunschgeschwindigkeit ein, reduziert diese gegebenenfalls vor einer Kurve und hält das Fahrzeug in der Fahrstreifenmitte. Ebenso werden das Rechtsüberholverbot und Geschwindigkeitsbegrenzungen beachtet. Auch das Anhalten und Wiederanfahren im Stau erfolgt automatisch.

Mit dem TAP ist eine Geschwindigkeit auf Autobahnen oder autobahnähnlichen Straßen bis zu 130 km/h möglich. Der Fahrer muss dabei aber seine Aufmerksamkeit weiter dauerhaft auf die Straße richten, um in sicherheitskritischen Situationen jederzeit eingreifen zu können.

Im Gegensatz zu früheren Forschungsfahrzeugen, wie zum Beispiel dem „Junior" und „Stanley", basiert der TAP auf einer vergleichsweise seriennahen Sensorplattform, die aus seriengefertigten Radar-, Kamera-, und Ultraschallsensoren besteht und durch einen Laserscanner sowie einen elektronischen Horizont ergänzt wird.

 

„Ein erstes Einsatzszenario ist beispielsweise in monotonen Fahrsituationen denkbar, wie zum Beispiel im Stau oder auf stark geschwindigkeitsbeschränkten Streckenabschnitten", kommentiert Prof. Dr. Leohold.


Über HAVEit

Das EU-geförderte Forschungsprojekt HAVEit („Highly Automated Vehicles for Intelligent Transport") befasst sich mit der Entwicklung von Konzepten und Technologien zum hochautomatisierten Fahren. Damit sollen Autofahrer entlastet, Unfälle verhindert, Umweltbelastungen verringert und somit die Verkehrssicherheit erhöht werden.

An dem im Februar 2008 gestarteten Projekt arbeiteten 17 europäische Partner aus der Automobil- und Zulieferindustrie sowie aus der Wissenschaft zusammen. Insgesamt wurden in das HAVEit Projekt 28 Millionen Euro investiert, wovon 17 Millionen Euro EU-Fördergelder sind.

Das HAVEit-Konsortium besteht aus Fahrzeugherstellern, Automobilzulieferern und wissenschaftlichen Einrichtungen aus Deutschland, Schweden, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Griechenland und Ungarn: Continental, Volvo Technology AB, Volkswagen AG, EFKON AG, Sick AG, Haldex Brake Products AB, Knowllence, Explinovo GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL).

Dazu kommen: University of Athens, Institute of Communications and Computer Systems (ICCS), Hochschule Amberg-Weiden, Budapest University of Technology and Economics, Universität Stuttgart, Institut für Luftfahrtsysteme, Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW), Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique (Inria), Institut français des sciences et technologies des transports, de l'aménagement et des réseaux (IFSTTAR).

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