Formel 1: Doppelsieg für Ferrari in Indianapolis

, 03.07.2006

Nehmen wir es vorweg: Von 22 Startern erreichten nur 9 Fahrer das Ziel. Nicht weniger als 10 Fahrer schieden direkt durch bzw. die Folgen von Kollisionen aus. Während die Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Felipe Massa der Konkurrenz in den USA souverän davon fuhren, ereignete sich bereits nach dem Start ein spektakulärer Massencrash.


Schon in der ersten Kurve traf Christian Klien (Red Bull) mit seinem Boliden den Williams von Mark Weber. Scott Speed (Toro Rosso) konnte nicht mehr ausweichen und brauste in den Super Aguri von Franck Montagny. Hitzig wollte sich währenddessen Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) von Startposition 11 nach vorne kämpfen und schubste dabei in der zweiten Kurve seinen Team-Kollegen Kimi Räikkönen an. Infolgedessen rutschte der Finne unfreiwillig in den Honda von Jenson Button, der wiederum in den BMW von Nick Heidfeld schoss und sich anschließend dreimal überschlug. Der Deutsche blieb dabei unverletzt. Button konnte zunächst weiterfahren, musste aber zwei Runden später das Rennen durch die Folgen des Zwischenfalls aufgeben.
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Da anscheinend noch nicht genug Fahrzeuge ausfielen, ergriff Takuma Sato (Super Aguri) nach der Safety-Car-Phase an gleicher Stelle übermütig die Initiative und schoss Tiago Monteiro (MF1 Racing) ab. Der Portugiese konnte zunächst weiterfahren, doch die Folgen des Crashs waren zu groß.

Fernando Alonso, amtierender Weltmeister und Führender der Gesamtwertung, kämpfte mit dem Setup seines Boliden und wurde nur Fünfter. Wären weniger Fahrer in die Startkollisionen verwickelt gewesen, hätte sich Alonso vermutlich noch weiter hinten wiedergefunden. Die Ehre von Renault rettete Giancarlo Fisichella mit Rang 3.


Einen bravourösen vierten Platz gelang Jarno Truli (Toyota), der vollgetankt aus der Boxengasse startete, das verbliebene Feld von hinten überholte und nur einen einzigen Tankstopp benötigte. Vom Pech verfolgt war Trullis deutscher Team-Kollege Ralf Schuamcher. Die zwei Toyotas drehten gemeinsam ihre Runden, doch im 62. Umlauf stoppte ein defektes Radlager Ralf Schumacher - bis dahin lag er vor Alonso.

Die Plätze 6 bis 9 komplettierten Rubens Barrichello (Honda), David Coulthard (Red Bull), Vitantonio Liuzzi (Toro Rosso) und Nico Rosberg (Williams). Für Rosberg wäre mit einer besseren Dynamik seines Fahrzeugs mehr drin gewesen. Die noch nicht genannten Fahrer Christijan Albers (Midland) und Jacques Villeneuve (BMW) fielen nicht durch eine Kollision aus, sondern durch Defekte an der Schaltung bzw. am Motor. Der Kanadier Villeneuve lag bis dahin auf Rang 7.

In der Konstrukteurswertung verteidigt Renault nach 10 von 18 Saisonrennen einen Vorsprung von 26 Punkten auf Ferrari. In der Fahrer-Weltmeisterschaft führt Fernando Alonso mit 19 Zählern vor Michael Schumacher.


Wetter: trocken und sonnig, 36-37°C Luft, 38-55°C Asphalt

Die Ergebnisse des GP der USA:

1. Michael Schumacher (Ferrari) in 1:34:35,199 Stunden
2. Felipe Massa (Ferrari) + 7,984 Sekunden
3. Giancarlo Fisichella (Renault) + 16,595 Sekunden
4. Jarno Trulli (Toyota) + 23,604 Sekunden
5. Fernando Alonso (Renault) + 28,410 Sekunden
6. Rubens Barrichello (Honda) + 36,516 Sekunden
7. David Coulthard (Red Bull) 1 Runde zurück
8. Vitantonio Liuzzi (Toro Rosso) 1 Runde zurück
9. Nico Rosberg (Williams) 1 Runde zurück


Nicht gewertet:

Franck Montagny (Super Aguri) mit 0 Runden
Christian Klien (Red Bull) mit 0 Runden
Scott Speed (Toro Rosso) mit 0 Runden
Mark Webber (Williams) mit 0 Runden
Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes) mit 0 Runden
Nick Heidfeld (BMW) mit 0 Runden
Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) mit 0 Runden
Jenson Button (Honda) mit 3 Runden
Takuma Sato (Super Aguri) mit 6 Runden
Tiago Monteiro (MF1 Racing) mit 9 Runden
Jacques Villeneuve (BMW-Sauber) mit 23 Runden
Christijan Albers (MF1 Racing) mit 37 Runden
Ralf Schumacher (Toyota) mit 62 Runden


Aktuelle Fahrerwertung nach dem 10. WM-Lauf:*

1. Fernando Alonso (Spanien) mit 88 Punkten
2. Michael Schumacher (Deutschland) mit 69 Punkten
3. Giancarlo Fisichella (Italien) mit 43 Punkten
4. Kimi Räikkönen (Finnland) mit 39 Punkten
5. Felipe Massa (Brasilien) mit 36 Punkten
6. Juan Pablo Montoya (Kolumbien) mit 26 Punkten
7. Jenson Button (England) mit 16 Punkten
8. Ruben Barrichello (Brasilien) mit 16 Punkten
9. Nick Heidfeld (Deutschland) mit 12 Punkten
10. David Coulthard (Schottland) mit 10 Punkten
11. Ralf Schumacher (Deutschland) mit 8 Punkten
12. Jarno Trulli (Italien) mit 8 Punkten
13. Jacques Villeneuve (Kanada) mit 7 Punkten
14. Mark Webber (Australien) mit 6 Punkten
15. Nico Rosberg (Deutschland) mit 4 Punkten
16. Vitantonio Liuzzi (Italien) mit 1 Punkt
17. Christian Klien (Österreich) mit 1 Punkt

[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]


Aktuelle Konstrukteurswertung nach dem 10. WM-Lauf:*

1. Renault mit 131 Punkten
2. Ferrari mit 105 Punkten
3. McLaren Mercedes mit 65 Punkten
4. Honda mit 32 Punkten
5. BMW-Sauber mit 19 Punkten
6. Toyota mit 16 Punkten
7. Red Bull mit 11 Punkten
8. Williams mit 10 Punkten
9. Toro Rosso mit 1 Punkt

[I]* Bei Punktgleichstand werden die Platzierungen der einzelnen WM-Läufe mit bewertet[/I]

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