Gemballa Mirage GT: Der limitierte Über-Umbau des Porsche Carrera GT

, 06.10.2007

Porsche stellte nach dreijähriger Produktionszeit und genau 1.270 Exemplaren am 6. Mai 2006 die Produktion des 612 PS starken Supersportwagens Carrera GT ein. Besitzer eines dieser mittlerweile komplett ausverkauften Fahrzeuge erhalten bei Gemballa die Chance, diese Exklusivität weiter zu toppen; denn der Porsche-Veredeler aus Leonberg baut den Carrera GT zum Gemballa Mirage GT um, einem Fahrzeug, das der Tuner in einer Kleinstauflage von insgesamt nur 25 Exemplaren offeriert. Mehr als die Hälfte der Serie ist bereits verkauft.


Kein Mirage GT gleicht dem anderen. Dafür sorgt zunächst die stets andersfarbige Außenlackierung, die auch auf Kundenwunsch gemischt wird. Innen unterscheiden sich die Mirage GTs ebenfalls. Gemballa sorgt dafür, dass die Interieurkomponenten wie Carbon-Teile und Leder immer in einer anderen Kombination verbaut werden. 11 Mirage GT baute Gemballa bereits. Weitere Fahrzeuge befinden sich derzeit im Umbau. Die Kosten für den Umbau zum Mirage GT beginnen bei 273.462 Euro.

Der Motor des Porsche Carrera GT ist ein Gedicht: 5,7 Liter Hubraum, 10 Zylinder in V-Form angeordnet, 612 PS. Was will man mehr? Mehr Leistung natürlich! Gemballa handelt nach dem Rennfahrermotto „Leistung kann man nie genug haben". Für den V10 sind 40 PS mehr Leistung und 20 Nm mehr Drehmoment durch eine geänderte Motorelektronik in Verbindung mit einer komplett neu konzipierten Auspuffanlage möglich. In Zahlen ausgedrückt: 652 PS und 610 Nm Drehmoment.


Die Beschleunigung des Mirage GT aus dem Stand auf Tempo 100 fällt mit 3,8 Sekunden genau 0,1 Sekunde besser aus als bei der Serie. Die Edelstahlabgasanlage lässt ihren Gänsehautsound über vier Endrohre statt der serienmäßigen zwei ertönen. Die zusätzlichen Endrohre platzierte Gemballa an der Stelle, an welcher vorher Rückfahr- und Nebelschlussleuchte ihren Dienst versahen. Die beiden Leuchten verlegte der Tuner nach unten zum Heckdiffusor.

 

Kompletter Renndress

Mit dem Aero-Konzept sieht der Mirage GT aus, als wolle er bei den 24 Stunden von Le Mans starten. Auffälligste Veränderung an der Front stellen die zusätzlichen Lufteinlässe seitlich dar. Zudem stattet Gemballa die Frontspoilerstoßstange mit einer Spoilerlippe aus. Ebenfalls ersetzt wird die Fronthaube. Im Bereich zwischen Radhaus und Türen verbaute der Tuner neue Kotflügelstege mit anders geformten, sich harmonischer ins Originaldesign einfügenden Ausschnitten.


Unten sorgen modifizierte Seitenschweller für eine muskulöser wirkende Linie. Sie weisen außerdem im hinteren Bereich jeweils eine Kühlöffnung für die Bremsen auf. Die Rennoptik wird verstärkt durch die neue Heckschürze mit aerodynamisch optimiertem Mittelteil für mehr Abtrieb auf der Hinterachse. Dieses Konzept erhöht deutlich die Durchströmung der gesamten Karosse und gilt als Voraussetzung zur Kühlung der nächsten geplanten Leistungskur von über 800 PS.

Der größte Teil des gegenüber dem Serienfahrzeug dazugewonnenen Abtriebs geht auf das Konto des mächtigen Gemballa-Heckflügels, der auf dem Wagenheck thront. Er weist in der Mitte einen elektronisch gesteuerten Flügel auf, der bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h zur Erhöhung des Abtriebs bei schneller Kurvenfahrt ausfährt und über 120 km/h in die Spoilerkontur einklappt. Die Abtriebserhöhung beträgt an der Vorderachse ca. 30 Kilogram und bis zu 85 Kilogramm an der Hinterachse.


Die Dachlinie des Gemballa Mirage GT unterscheidet sich ebenfalls stark vom serienmäßigen Porsche Carrera GT. In das neue Hardtop integrierten die Macher den Vorderteil einer Airbox, die in einen Luftkanal mündet, der auf dem Rücken der Heckklappe verläuft und der den leistungsgesteigerten V10-Motor mit mehr „Atemluft" versorgt. Alle Karosserieteile des Mirage GT bestehen selbstverständlich aus dem vom Rennsport bekannten Carbon.

 

Als „Schuhwerk" trägt der Gemballa Mirage GT ebenfalls High-Tech-Produkte. Die dreiteiligen Felgen mit aus dem Vollen gefrästen Radsternen verbaut der Veredeler vorne in 9,5x19 Zoll, hinten in 12,5x20 Zoll. An der Vorderachse sorgen Reifen der Größe 265/35 R 19 und an der Hinterachse in der Größe 335/30 R 20 für ordentlichen Grip.


Edelste Interieurkomponenten

Die außen durch Carbonteile begonnene Motorsportoptik setzt sich innen fort. So bestehen beispielsweise die Mittelkonsole und Türverkleidungen ebenfalls aus diesem edlen Material. In die Mittelkonsole integriert der Gemballa darüber hinaus ein Multimedia-Touchscreen-Infosystem. Zusätzlich schmeicheln feinstes Leder und edelste Teppiche den Seh-, Geruchs- und Tastsinn der Insassen. Mit dem geänderten Lenkrad behält der Fahrer schließlich die Zügel des Gemballa Mirage GT fest in der Hand.
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14 Kommentare > Kommentar schreiben

06.10.2007

Boah so viel geld nur für nen Umbau

07.10.2007

Den Mirage gibts aber schon länger, wenn ich mich nicht täusche. Na ja, auf jeden Fall gefällt er mir sehr gut. Diese Dachverlängerung passt gut ins Design. Die Lackierung auf den Bildern gefällt mir jetzt nicht so gut, aber darüber muss man ja nicht reden. Kann man ja schließlich so lackieren lassen wie man will. Ein Kritikpunkt gibts aber doch. Der Heckflügel steht meiner Meinung nach zu steil. Wenn der schon so groß sein muss, sollte er ein bisschen schräger nach hinten gehen.

07.10.2007

In einem früheren Bericht war von 1000 PS die Rede

07.10.2007

Gemballa baute ursprünglich den Mirage GT für einen Kunden aus Arabien. Das Interesse nach diesem Umbau war allerdings größer, so dass man nun eine Kleinserie daraus entstehen ließ. Richtig, Gemballa gab im Jahre 2006 zumindest an, dass 1.000 PS möglich seien.

07.10.2007

aus 5,7 Liter sind mit aufladung locker mehr drin als 1000 PS!

07.10.2007

[QUOTE][i]Original geschrieben von speedheads [/i] [B]Gemballa baute ursprünglich den Mirage GT für einen Kunden aus Arabien. Das Interesse nach diesem Umbau war allerdings größer, so dass man nun eine Kleinserie daraus entstehen ließ. [/B][/QUOTE] Das ist so aber nicht ganz richtig lieber Christian!

07.10.2007

Boah, geiles Teilchen! Auch die auf den Fotos gewählte Lackkombination. Ich steh ja eigentlich überhaupt nicht auf Gold, aber so gefällt mir das sehr gut! Von vorne bis hinten eine sehr gelungene Veredelung!

07.10.2007

[QUOTE][i]Original geschrieben von barob [/i] [B]Das ist so aber nicht ganz richtig lieber Christian!

07.10.2007

Der Wagen sieht ja wohl Obergenial aus und liegt bestimmt wie ein Brett auf der Straße. Allerdings finde ich den Preis nur für einen Umbau schon ganz schön heftig.Die Anschaffung des Basis-Autos ist ja schon teuer genug.Aber davon abgesehen ist er eifach nur geil.

07.10.2007

Ein klassisches Traumauto... Unnötig. unbezahlbar, unerreichbar, aber unheimlich geil! :D

10.10.2007

[QUOTE][i]Original geschrieben von speedheads [/i] [B]Wie war es dann. Hilf uns mal bitte aus. ;) Ich hörte, dass sich ein arabischer Kunde damals den Breitumbau wünschte und daraus das Projekt entstand. Die Kleinserie war damals noch nicht geplant. [/B][/QUOTE] Die ersten Ideeen und Zeichnung zu diesem Projekt entstanden bereits kurz nach Vorstellung des Carrera GT, was ja bekanntlich schon einige Jahre her ist. Habe mich damals beim 25jährigen Firmenjubiläum noch persönlich mit Uwe Gemballa darüber unterhalten. Zunächst bringt ein derartiges Projekt, wenn auch nur als Studie eine große Welle Publicity mit sich, was wohl das vordergründigste Augenmerk darstellt, da es die Jahre davor, nach dem Avalanche, etwas ruhiger um die Firma wurde. Sollten sich einige Kunden für das Projekt begeistern lassen, so wird es realisiert, war das Statement. Danach wurde es erst einmal still, was die Realisierung des Mirage anbetrifft und ich erwartete, dass das Projekt aufgegeben wurde. Denkste - ich meine Mitte 2006 waren die ersten beiden Fahrzeuge fertig. Und nicht etwa für den Mittleren Osten, Saudi oder ähnliches. Die ersten beiden Fahrzeuge blieben in Süddeutschland. ;) Unser aller geschätzer Freund Prinz Germany, Marcus von Anhalt, der damals seinen Carrera GT bei Techart umbauen ließ - orange und viele Pressefotos, ich denke die meisten kennen ihn. Hat sich nun auch eines Besseren besonnen. Die Techart-Teile liegen im Müll und das Fahrzeug wird bei Gemballa zum Mirage GT gewandelt. Gute Entscheidung! :cool:

10.10.2007

Ich danke Dir für die Ausführung, die uns allen sicherlich einen sehr guten Einblick gab.

11.10.2007

[QUOTE][I]barob schrieb:[/I] Unser aller geschätzer Freund Prinz Germany, Marcus von Anhalt, der damals seinen Carrera GT bei Techart umbauen ließ - orange und viele Pressefotos, ich denke die meisten kennen ihn. Hat sich nun auch eines Besseren besonnen. Die Techart-Teile liegen im Müll und das Fahrzeug wird bei Gemballa zum Mirage GT gewandelt. [/QUOTE] So ein (entschuldigt meine ausfallende Wortwahl) Grobspasst hat doch solch ein nettes Gespür für vernünftige Fahrzeuge?! Hät ich nie gedacht! Trotzdem....Vollhonk! :kotz:

05.08.2017

Es wurden bjsher 23 von 25 gebaut.


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