Eine Grafik im Hintergrund eines auf den ersten Blick unscheinbaren Fotos gibt einen interessanten Ausblick über das zukünftige Interieur-Design von Mercedes-Benz. Sollte primär die Skulptur „Mercedes-Benz Aesthetics No. 2“ einen vagen Fernblick bieten, veranschaulicht die vergrößerte Illustration aus den Büros der Interieur-Designer bereits die visuelle Umsetzung.
© Foto: Mercedes-Benz
Frisches Design von Flugzeugtragflächen inspiriert
Klar und dennoch emotional wirkt die künftige Formensprache von Mercedes-Benz. Die Grafik und die Skulptur veranschaulichen, dass es in diese Richtung gehen dürfte. Die Instrumententafel assoziiert - im Hinblick auf die Skulptur als Basis - das Tragflächen- und Triebwerksdesign moderner Jets.
Prägendes Stilelement ist die Instrumententafel, die in Form eines kraftvoll gespannten Flügelprofils für optische Breite sorgt. Markant in die Instrumententafel integriert sind die Belüftungsdüsen mit einem justierbaren Düsenkreuz. Dabei erinnert die Form der Luftausströmer mit einer in Kontrastfarbe abgesetzten Einfassung an die Triebwerke eines Jets, wie es auch beim Supersportwagen SLS AMG der Fall ist.
Im Blickfeld des Fahrers befinden sich zwei klassische, rot illuminierte Rundinstrumente. Das Lenkrad mit Multifunktionstasten, Griffmulden und Schaltpaddels bietet eine optimale Fahrzeugbeherrschung. Frische Kontraste aus Weiß und Schwarz setzt darüber hinaus die Cockpit-Gestaltung.
Skulptur gibt weitere Hinweise auf neues Design
Die Skulptur „Mercedes-Benz Aesthetics No. 2“ vermittelt weitere Hinweise auf das zukünftige Interieur. Eine schlanke Mittelkonsole, die Fahrer und Beifahrer die größtmögliche Beinfreiheit ermöglicht, verläuft zwischen den Sitzen und wirkt wie die Skelettstruktur einer Wirbelsäule.
Die Schleifen der Rahmenzellstruktur schließen sich in der Optik aus Bögen flüssigen Metalls - fast wie der Blutkreislauf eines Organismus. Das Lebendige ist das Vorbild der Interieur-Skulptur von Mercedes-Benz, nicht die tote Materie. Alles ist im Fluss und miteinander verknüpft. Der Dichter Friedrich von Schlegel (1772-1829) stellte fest: „Kunst ist die Natur der Natur.“
© Foto: Mercedes-Benz
Formale Inspirationen wurden angeregt durch skulpturierte Naturlandschaften wie Wüsten und Canyons, aber auch Themen aus der Architektur und dem weiten Feld des Flugzeugbaus. So ruft die Sitzlandschaft das Bild der gewaltigen Flügel eines majestätischen Rochens wach. Das Kunstobjekt macht das erlebbar, was die Designer inspiriert. Andererseits gibt das Kunstwerk Raum für den künstlerisch kreativen Entwurfsprozess beim Interieur-Design eines Automobils.
Von den Formen der Natur gelernt
Im Maßstab 1,5 zu 1 misst die Skulptur 5,6 x 1,83 x 2,6 Meter. Der filigran in „Alubeam Liquid Metal“ lackierte Rahmen ist leicht und fest, die weißen Sitzlandschaften wirken wie Elfenbein. Das kreierte Objekt betrachtet Mercedes-Benz als automobiles Kunstwerk, aber auch als Versprechen auf künftige Innovationen.
Designchef Professor Gorden Wagener: „Sacht, sanft, unendlich schön geht die Natur mit ihren Ressourcen um und schafft ständig eine eindrucksvolle Ästhetik. Das ist in jeder Zellstruktur, jeder Blüte, jedem Lebewesen in seinem Lebensraum begreifbar. Wir ahmen die Natur allerdings nicht nach, sondern lernen von ihrem gesamtheitlichen Zusammenspiel der Elemente, das ist ebenfalls ein Kennzeichen von Kunst.“ Auf diese Weise visualisiert die Skulptur „Aesthetics No. 2“ eine Ästhetik der Nachhaltigkeit und orientiert sich an den über einen Zeitraum von Millionen von Jahren entwickelten perfekten Formen der Natur.