Eine Traditionsmarke kehrt zurück: Das Unternehmen National Electric Vehicle Sweden AB, kurz Nevs, das seit 2012 Besitzer der Marke Saab ist, begann heute im ehemaligen Stammwerk in Trollhättan mit der Produktion des Saab 9-3 Aero Sedan (Limousine). Allerdings werden die Autos vorerst ausschließlich in Schweden und China verkauft.
© Foto: Nevs
Vorerst gelangt statt eines Elektromotors ein aus früheren Saab-Modellen bekannter Zweiliter-Turbo-Benziner mit 223 PS zum Einsatz. Am Dienstag, den 10. Dezember 2013, startet der Verkauf der Limousine, an deren Design sich seit Saabs Untergang im Jahr 2011 nichts änderte. Mit Schaltgetriebe kostet der schwedische Viertürer mindestens 31.357 Euro, die Automatik-Version 32.481 Euro. Über die Serien- und Sonderausstattungen oder die Lieferkonditionen wird Nevs Auskunft geben, sobald der Verkauf startet. Doch bereits jetzt steht fest, dass Kunden, die ihren Saab in Trollhättan abholen, der Autokauf mit einer Werks- und Museumsführung versüßt werden soll.
Um die Produktion des Saab 9-3 Aero Sedan aufnehmen zu können, überzeugte Nevs alle ehemaligen Zulieferer davon, mit den Schweden zusammenzuarbeiten. Insgesamt sind 2.400 Firmen an der Produktion der Limousine beteiligt. Anfangs wollen die Macher die Produktivität des Werks bewusst niedrig halten. Ein Output von rund 10 Autos pro Woche soll zur Qualitätssicherung beitragen und sicherstellen, dass die Produktionsbänder wie gewünscht funktionieren. Ist dies der Fall, soll das Werk nach und nach stärker ausgelastet werden.
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Die Ersatzteilversorgung übernimmt die Firma Orio AB, die zuvor als Saab Automobile Parts AB bekannt war, womit Nevs auch in dieser Hinsicht Sicherheit für die zukünftigen Kunden schaffen möchte. Nach dem Aufbau einer Kundenbasis möchten die Schweden das Auto zudem in weiteren Märkten einführen.
Allerdings soll die Fertigung des Benzinmodells, dessen erstes Vorserienauto am 18. September 2013 vom Band lief, nur den Probelauf für die Produktion eines Elektroautos auf Basis des Saab 9-3 darstellen, das voraussichtlich im Frühjahr 2014 in China auf den Markt kommt. Der chinesische Autohersteller Qingdao, Partner und Anteilseigner von Nevs, orderte bereits 200 Elektroautos für einen großangelegten Flottenversuch.
Kai Johan Jiang ist überzeugt, dass die Rückkehr von Saab erfolgreich verlaufen wird. „Schwedisches Fachwissen gepaart mit japanischer Batterie-Technologie und Leichtbaumaterialien sowie der Fokus unserer chinesischen Partner auf saubere Antriebe sind unsere Stärke für die Zukunft“, sagt der Nevs-Gründer und Mehrheitseigner der Firma.