Vom Sauger zum Turbo: Hohenester Audi TT HS 350

, 02.12.2006

Der Audi TT 3.2 mit dem HS 350 Leistungspaket von Tuner Hohenester zeigt sich in der althergebrachten Rolle von Hochleistungsautomobilen aus Ingolstadt; denn dieses Modell stellt einen Turboumbau für den 3,2 Liter großen VR6-Saugmotor dar. Das Ergebnis in bloßen Zahlen: 353 PS und 485 Nm Drehmoment bei 3.050 U/min, eine Vmax von 281 km/h und ein Spurt von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden. Die 200 km/h-Marke passiert dieser Audi bereits nach 15,9 Sekunden. Diese Werte machen den TT wahrlich noch begehrenswerter. Das drehmomentstarke Triebwerk beruhigt die Nerven und gibt genügend Sicherheit, jeden Angriff von hinten locker zu parieren - egal, in welchem Gang man sich befindet.


Der neue Audi TT zeigt seine Ecken auf verführerische Weise, bleibt aber motorisch in seiner Spitzenversion eher zurückhaltend. Hohenester zieht folglich alle Register, um dem Audi TT mit dem großen 6-Zylinder eine echte Spitzenstellung unter den modernen Coupés zu geben. Herzstück des HS 350 ist der Umbau vom Sauger zum Turbo; dabei modifizierte Hohenester die gesamte Motorenperipherie. Den wassergekühlten Garret-Turbolader stimmte man optimal auf den 3.2-Liter-Motor ab, um eine souveräne und ruhige Leistungsentfaltung zu erreichen. Das heißt nicht, dass kein Sturm unter der Haube des TT tobt und das Coupé druckvoll nach vorne schiebt, wenn der Pilot das Triebwerk fordert, sondern nur, dass die Grundauslegung des Umbaus nicht auf maximale Motorleistung abzielt. Im Fokus standen Fahrbarkeit, Fahrkultur und höchste Fahrsouveränität.

Der Umbau erweist sich als aufwendig. Es wurde nicht einfach ein Sauger zwangsbeatmet und die Mehrleistung auf Kosten der Zuverlässigkeit gewonnen. Die Macher bauten den wassergekühlten Turbolader mittels eines speziellen Abgaskrümmersystems am Triebwerk an, wobei man die Abgasführung nach dem Turbo umgestaltete. Ferner kommen spezielle Hochleistungskatalysatoren für geringen Abgasgegendruck zum Einsatz. Die Ansaugseite baute Hohenester komplett neu auf und verwendete an der Druckseite, wo eben möglich, hochfeste Aluminiumrohre, so dass es systembedingt zu keinem Ladedruckabfall kommt. Ein optimal im Fahrtwind platzierter Ladeluftkühler trägt zur hohen Leistungsausbeute auch bei hohen Außentemperaturen bei. Die Ansaugseite komplettierten die Ingenieure mit einem neuen, der Aufladung angepassten Aluminiumansaugkrümmer.
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Zusätzliche Temperatursensoren und eine spezielle Motorsteuerelektronik kommen ebenfalls zum Einsatz. Die Einspritzanlage rüstete der Tuner infolge der gestiegenen Leistung und der notwendigerweise optimierten Innenkühlung der Brennräume auf und tauschte die Zündkerzen gegen Pendants mit angepasstem Wärmewert aus. Die innermotorischen Modifikationen erstreckten sich auf den Verbau von stärkeren Zylinderkopfschrauben und einer speziellen Zylinderkopfdichtung zur minimalen Reduzierung der Verdichtung.

Ein Prinzip von Hohenester ist, den Umbau so effektiv aber auch so effizient wie möglich zu halten. Im Falle des Audi TT 3.2 heißt dies, dass die Leistung bei 353 PS und maximal 485 Nm Drehmoment einfror. Diese Leistungsgrenzen setzte der Antriebsstrang, so dass keine weiteren Ausbaustufen angeboten werden, obwohl das Triebwerk Reserven und auch Mehrleistung aufbieten könnte.

Äußerlich bleibt der Audi TT zunächst unverändert. Kein aufgesetzter Spoiler oder gar ein Flügel verbastelt die elegante, dynamische Linienführung. Fahrwerksseitig bietet Hohenester für jeden Kundengeschmack, ob sportlich oder komfortabel, das richtige Setup an. Die Kraft zügelt eine verstärkte Bremsanlage mit 365 Millimeter großen Bremsscheiben vorne und 310 Millimeter messenden Pendants hinten, die sich z. B. in eleganten Leichtmetallrädern in 18 oder 19 Zoll von OZ oder BBS befindet – für Insider die einzig sichtbaren Merkmale, dass ihnen hier ein ganz besonders kräftiger Audi TT begegnet.

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