Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG stimmte gestern dem Erwerb von Maschinen, Anlagen und Grundstücken der insolventen Karmann Besitzgesellschaft am Standort Osnabrück zu. Die Planungen sehen darüber hinaus innerhalb der kommenden Wochen die Gründung einer neuen Volkswagen-Tochtergesellschaft für den Fahrzeugbau und den Start eines neuen Fahrzeugprojektes vor.
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Volkswagen will die Fahrzeugproduktion in Osnabrück im Jahre 2011 neu beginnen. Hierzu werden nach den aktuellen Planungen bis 2014 über 1.000 Arbeitsplätze aufgebaut. Bestehende Entwicklungsverträge möchte Volkswagen aktuell fortführen. Kurzfristig werden bereits im kommenden Jahr rund 200 Spezialisten zum Anlauf und zum Projektstart benötigt.
Der Volkswagen Konzern möchte in den kommenden drei Jahren im Konzernbereich „Automobile“ rund 25,8 Milliarden Euro investieren. Auf Sachinvestitionen entfallen 19,9 Milliarden Euro. Allein die Hälfte davon wird in Deutschland investiert. Damit bildet das Investitionsniveau auf dem Heimatmarkt weiterhin den Schwerpunkt.
Mit 13,3 Milliarden Euro wendet der Konzern den wesentlichen Anteil der Sachinvestitionen des Automobilbereiches für die Modernisierung und Erweiterung der Produktpalette auf. Schwerpunkte sind neue Fahrzeuge, Nachfolgemodelle und Modellvarianten in nahezu allen Fahrzeugklassen auf Basis der markenübergreifenden modularen Baukastentechnologie.
Darüber hinaus planen die Wolfsburger, in den kommenden drei Jahren produktübergreifend 6,6 Milliarden Euro zu investieren. Außerhalb der Fertigung sind Investitionen in den Bereichen Entwicklung, Qualitätssicherung, Originalteileversorgung und Informationstechnologie vorgesehen. Der Bau der neuen Fabrik in Nordamerika befindet sich in der Umsetzung; das Werk wird im Jahr 2011 anlaufen. Die neuen Produktionsstätten in Russland und Indien befinden sich bereits in der Anlaufphase.
Nicht im Konsolidierungskreis und damit nicht in den oben genannten Zahlen enthalten sind die Gemeinschaftsunternehmen in China. Diese Gesellschaften investieren in den Jahren 2010 bis 2012 insgesamt 4,4 Milliarden Euro.