Zwei spezielle Corvettes führen legendäres Indy 500-Rennen an

, 02.01.2008

Gleich zwei unterschiedliche, speziell ausgestattete Corvettes führen die 92. Ausgabe der legendären Indianapolis 500 am 25.05.2008 als Pace-Cars an. Das erste Fahrzeug stellt ein Concept Car dar, die leistungsstarke und dennoch umweltfreundliche Corvette Z06 E85, die vom zweimaligen Indy 500-Gewinner Emerson Fittipaldi gesteuert wird. Das zweite offizielle Pace-Car baute Chevrolet als Hommage an die schwarz-silberne Corvette des Jahres 1978, die als erste Corvette beim Indy 500 als Sicherheitsfahrzeug zum Einsatz kam. Dieses Modell, eine Replik des Pace-Cars, wollen die Amerikaner sogar als limitierte Sonderedition in den freiverkäuflichen Handel bringen.


Das Indy 500 ist das älteste Rundstreckenautorennen der Welt und stellt den Höhepunkt im Rennkalender der Indy Racing League dar. Über 400.000 Fans kommen an diesem Tag zur Rennstrecke, während Millionen Amerikaner den Event im Fernsehen verfolgen. Die Rennwagen erreichen auf den genau 200 Runden während der 500 Meilen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 350 km/h und oftmals eine Top-Speed von ca. 380 km/h. Die Corvette kommt in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal als Pace-Car zum Einsatz und damit zum fünften Mal in Folge - kein anderes Automodell schaffte dies bislang in der langen Historie dieses Rennens. Es gab auch noch nie zwei offizielle Pace-Cars bei den Indy 500. Der Gewinner des Rennens soll in diesem Jahr vermutlich rund 2,5 Millionen US-Dollar erhalten.


Corvette Z06 E85 Concept

Der Bioethanol-Renner basiert auf der serienmäßigen Corvette Z06. Die mit über 100 RON höhere Oktanzahl ermöglicht einen früheren Zündzeitpunkt als im Betrieb mit Benzin, so dass mehr Leistung erzeugt werden kann. Genau Leistungsdaten gab Chevrolet noch nicht bekannt, doch die herkömmliche Version leistet bereits aus einem 7,0 Liter großen V8-Motor satte 512 PS und 637 Nm Drehmoment. Die Verbindung zu Indianapolis stellt die Oktanzahl dar; denn die Rennwagen beim Indy 500 werden mit E100 betankt.

 

Bioethanol wird kommerziell aus landwirtschaftlich angebauten Nutzpflanzen oder aus im Wald auftretenden Pflanzenresten hergestellt. Anders als bei dem auf der Basis von Öl hergestellten Benzin, erhöht die Verbrennung von Ethanol nicht den Anteil des zur Klimaerwärmung beitragenden „Treibhaus-Gases“ Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre, da die während der Fahrt anfallenden Emissionen durch den CO2-Anteil ausgeglichen werden, welche man beim Anbau der für die Herstellung des Treibstoffs benötigten Nutzpflanzen der Atmosphäre entzog. Im Gegensatz dazu gelangt durch den Verbrauch von fossilem Benzin „neues“ CO2 in die Atmosphäre, ohne das zu „recyceln“, was schon dort ist. Der Biokraftstoff wird im Mischungsverhältnis von 85 Prozent Äthanol zu 15 Prozent Benzin als E85-Kraftstoff verkauft.


Bis auf das Antriebssystem handelt es sich bei der Corvette Z06 E85 nahezu um das Serienfahrzeug. Äußerlich lässt sich das Coupé durch die gold-grüne Lackierung erkennen, die sich - je nach Lichteinfall und Blickwinkel - ändert. Ein Flaggemuster auf der Karosserie rundet die Maßnahme des Lackierungskonzeptes ab. Hinzu kommen lediglich die vorgeschriebenen Sicherheitsausrüstungen, wie z. B. die starken Blinklichter auf dem Dach.

Emerson Fittipaldi stellt die ideale Wahl zum Fahrer des umweltfreundlichen Concept Cars dar. Der Brasilianer gewann die Indy 500 in den Jahren 1989 und 1993 im Dienste von Chevrolet. Auch die Formel-1-Weltmeisterschaft konnte Fittipaldi zweimal holen. In Brasilien, dem fünftgrößten Land der Erde, sind bereits 70 Prozent der Neuwagen mit einem sogenannten Flex-Fuel-System ausgestattet, das sowohl den Betrieb mit reinem Bioethanol als auch eine Mischung von Benzin/Bioethanol ermöglicht. Fittipaldi selbst besitzt mehrere Beteiligungen an Ethanol-Gesellschaften.


Corvette 30th Anniversary Commemorative Edition

Das zweite Pace-Car, ein Corvette-Cabrio, hielten die Macher im Stile eines der erinnerungswürdigsten Sicherheitsfahrzeuge der Indy 500, die 1978 - also vor 30 Jahren - ihren Dienst dort verrichtete: eine schwarz lackierte Corvette mit silbernen Seitengrafiken. Chevrolet plant, von diesem Modell 500 Repliken als Coupé und Cabrio als „30th Anniversary Commemorative Edition“ auf den Markt zu bringen. Jedes Exemplar wird durchnummeriert als auch ein Autogramm von Emerson Fittipaldi tragen und damit vermutlich in den Schauräumen von Sammlern verschwinden.

 

Genaue Details und Preise der erwerbbaren Sonderedition stehen noch nicht fest. Sowohl Coupé als auch Cabrio erhalten das „3LT Option Package“, das normalerweise elektrisch verstellbare Sportsitze, Head-Up-Display, Sitzheizung, Sound-System von Bose und weitere Annehmlichkeiten bereitstellt. Mit dem ebenfalls verbauten „Z51 Performance Package“ schließt sich die Lücke zur Z06 weiter; denn dies beinhaltet beispielsweise größere Scheibenbremsen, größere Stabilisatoren und straffer abgestimmte Dämpfer sowie Federn.


Für die Power sorgt der 6,2 Liter große LS3-V8-Motor mit 436 PS und einem satten Drehmoment von 586 Nm. Mit dieser Ausbeute spurtet der amerikanische Sportwagen in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf 60 mph (96,56 km/h) und beendet den Vortrieb erst bei 306 km/h. Die Kraftübertragung an die Hinterräder erfolgt über eine 6-Gang-Automatik und knackig abgestimmte Schaltpaddles am Lenkrad.

Neben der Sonderlackierung kennzeichnen die Corvette 30th Anniversary Commemorative Edition verchromte Felgen im 5-Speichen-Design, der Heckspoiler der Corvette Z06 und das Logo der Indy 500 auf den Kotflügeln. Auf die Blinklichter des Pace-Cars, die Chevrolet in die zwei hohen Airdomes hinter den Kopfstützen integrierte, muss der Käufer des Sondermodells jedoch verzichten.
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7 Kommentare > Kommentar schreiben

02.01.2008

Die würde ich auch so fahren.Könnte man doch als "Indy Edition"-Modell rausbringen,wäre mal orginell.

02.01.2008

Also am Anfang musste ich wirklich ganz genau hinsehen, ob es wirklich echte Fotos sind, oder ein paar Screenshots aus einem PS3 Spiel. Auf jeden Fall würden sie da gutreinpassen. Diese Wagen auf deutschen Straßen zu bewegen verlangt ein gutes Selbstbewußtsein des Fahrers. Fallen ja auf wie der bekannte "Bunte Hund"

02.01.2008

[QUOTE][i]Original geschrieben von Gunmen [/i] Die würde ich auch so fahren.Könnte man doch als "Indy Edition"-Modell rausbringen,wäre mal orginell. [/QUOTE] Die schwarz-silberne Corvette kommt als Sondermodell mit den Modifikationen auf den Markt. Siehe Artikel. ;) Die Corvette Z06 E85 stellt aufgrund der Antriebstechnik noch ein Concept Car dar, ist aber sonst eine Serien-Z06 (siehe Artikel).

02.01.2008

[QUOTE]...erhöht die Verbrennung von Ethanol nicht den Anteil des zur Klimaerwärmung beitragenden „Treibhaus-Gases“ Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre, da die während der Fahrt anfallenden Emissionen durch den CO2-Anteil ausgeglichen werden[/QUOTE] Sorry, aber für mich ergibt dieser Satz einfach keinen Sinn! Die anfallenden Emissionen werden durch den CO-2 Anteil ausgeglichen? Also Emissionen durch Emissionen? Naja, wie auch immer. Der Flip-flop lack passt gut zur Corvette und auch der Lichtbalken gibt noch ein bisschen Würze dazu. Ich würde ja zu gerne mal mit eingeschaltetem Lichtbalken über die BAB brettern. Nur das Logo der Indy-500 gefällt mir nicht wirklich. Das sollten se nochma drüber gehen. [QUOTE]Diese Wagen auf deutschen Straßen zu bewegen verlangt ein gutes Selbstbewusstsein des Fahrers.[/QUOTE] Oh ja und ich hatte das Glück einen äußerst Selbstbewussten Fahrer neben mir zu haben! (Sorry, dass ich euch immer wieder damit nerve, aber es war einfach...:evil: :love: ) Zur Indy-500: Ich glaube, dass knapp 400 km/h schon spektakulär sind mit anzuschauen. Schon um die 350km/h an der döttinger höhe beim 24h Rennen sind krass, aber sich das 200 Runden Reinziehen?! Ich habe zwar gehört, dass es spektakuläre Überholmanöver geben soll, aber Ich meine, dadurch, dass es keine richtigen Kurven gibt, sind das ja eher eine Art Elefantenrennen.

03.01.2008

Ich ergänzte den Zusatz über die Prozesse beim Bioethanol etwas. Ich bin kein Wissenschaftler und hoffe, dass es nun verständlicher ist.

03.01.2008

Das Cabrio würde ich in der Lackierung ja noch nehmen, aber die Lackierung der geschlossenen Corvette find ich einfach nur hässlich. Besonders gefallen mir am Cabrio aber die anderen Felgen.

03.01.2008

@ Chris: Ich wusste schon wie das funktioniert, aber das hat einfach verwirrt. Wie auch immer, dank deiner Verbesserung, ist es jetzt wesentlich verständlicher! Danke. Also mir gefallen die Felgen an der Z06 wesentlich besser. Die anderen putzen sich jedoch um einiges besser!


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