Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo Test: Volks-Sportler mit Akzent

, 19.10.2015


Schier unaufhaltsam pflügt Skoda durch die Bestseller-Tabellen. Eine der jüngsten Neuheiten: Der Modelljahrgang 2016 des Skoda Rapid Spaceback - von uns selbstverständlich in der sportlichen „Monte Carlo“-Version getestet. Es ist ganz schön überraschend, wie viel sportlichen Kompaktwagen man damit für sein Geld bekommt, einschließlich attraktiver Design-Akzente.

Der tschechische Preis-Leistungs-Meister mit Rennsport-Flair ist ab 20.340 Euro erhältlich. In diesem regelrechten Preiskampf enthalten ist das 90 PS starke Basis-Triebwerk des Skoda Rapid Spaceback 1.2 TSI, das sich einigermaßen dynamisch fährt - würde in einem Schülerzeugnis allerdings eher die Bemerkung „bemüht“ als „überzeugend“ erhalten. Aber den Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo gibt es auch als 1.4 TSI mit 125 PS. Für den stärkeren Motor sind zwar 23.740 Euro fällig, jedoch inklusive des komfortablen und schnell schaltenden Doppelkupplungsgetriebes DSG mit sieben Gängen.

Dass der flotte Tscheche mit dem 1,4-Liter-Benziner nicht extrem sportlich unterwegs sein kann, ist klar. Dennoch: Seine immerhin 200 Nm Drehmoment entwickelt der 1.4 TSI bereits ab 1.400 U/min und über ein breites Drehzahlband hinweg bis 4.000 U/min. Hoher Fahrkomfort ist die Folge - und das bereitet im dynamisch gestylten Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo besonders Spaß. Bei unseren Testfahrten bewährte sich das DSG derart, dass jegliches Bedürfnis nach den möglichen manuellen Gangwechseln verschwand. Zu schnell, geschmeidig und richtig getimt vollziehen sich alle Aktionen des 7-Gang-DSG, als dass manuelle Aktionen nötig wären.

Der Preis-Checker mit Stil und dem Plus an Raum

Den abfälligen Ruf eines „hässlichen Entleins“ legten die Skoda-Modelle längst ab. Was die VW-Tochter derzeit an neuen Modellen auf den Markt bringt, überzeugt längst nicht nur mit sachlichen Argumenten, sondern kann sich immer mehr sehen lassen. Es scheint, als kämen wahre Volkswagen inzwischen eher aus Mittelböhmen, statt aus Niedersachsen, also von der Volkswagen-Tochter Skoda statt der Muttermarke.

VW entwickelt sich immer weiter in Richtung Premium-Klasse, gleichzeitig entpuppt sich Skoda mit wachsendem Erfolg zum absoluten Preis-Leistungs-Champion. Beispiel Skoda Rapid Spaceback: Sein englischer Name heißt zu Deutsch so viel wie „Raumheck“. Und das ist er auch: 415 Liter Kofferraum steigern sich auf enorme 1.381 Liter, wenn man die Rücksitzlehnen umklappt. Das macht den dynamischen Kompaktwagen zum Nutzfahrzeug auf Abruf.

Der teurere VW Golf kann in dieser Disziplin mit 272 Litern beziehungsweise 1.270 Litern Gepäckraumvolumen nicht mithalten. Mit 4,30 Metern Länge liegt der Skoda Rapid Spaceback zwischen dem kleineren Fabia und dem größeren Octavia und ist um lediglich vier Zentimeter länger als der Konzern-Rivale VW Golf.

Mit dem Design der Fahrzeuge aus dem mittelböhmischen Mlada Boleslav wandelte sich in den letzten Jahren das Bild vom typischen Skoda-Fahrer stark: vom spießigen Geizkragen hin zum cleveren Preis-Checker. Wer nicht auf sportliche Extras der „Monte Carlo“-Version Wert legt, sondern eher auf die praktischen Vorzüge des Schrägheck-Konzepts, der wird beim Tschechen bereits ab 15.590 Euro bedient.

Ausstattungsdetails: Der glänzt mit feinen Extras

Mit dem ständigen Griff ins Konzernregal von Volkswagen hält Skoda seine Modelle mit relativ geringen Entwicklungskosten laufend auf dem neuesten Stand. Beim Rapid Spaceback Modelljahr 2016 merkt man dies zum Beispiel an einer serienmäßigen Multi-Kollisionsbremse. Optional gibt es ausgefeilte Extras wie eine Müdigkeitserkennung oder eine City-Notbremsfunktion. Ebenfalls ab Werk befindet sich an Bord des Skoda Rapid Spaceback der neueste Infotainment-Baukasten von Volkswagen mit großem Touchscreen und Optionen wie Smartphone-Anbindung.

Im Innenraum lässt der flotte Tscheche etwas an Flair vermissen. Die gesamte Armaturentafel und die oberen Türverkleidungen des Spaceback bestehen aus wenig gefälligem Hartplastik. Da hat der Golf dem Konzernbruder immer noch ganz schön viel voraus; denn der Wolfsburger schmeichelt selbst an den Armauflagen mit hochwertigem Softtouch-Material.

Zum Ausgleich dafür wird der Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo seinem klangvollen Namen mit vielerlei Ausstattungsdetails gerecht. Dazu gehören unter anderem 16-Zoll-Alufelgen sowie in dynamischem Schwarz gehaltene Details wie Kühlergrill, Front-, Heckspoiler und Außenspiegel. Die Heckscheibe und die hinteren Seitenscheiben hielt Skoda beim „Monte Carlo“ in dunkler Tönung. Innen verströmen Carbon-Dekor, Sportsitze, ein Lederlenkrad und Alu-Pedalerie eine sportliche Atmosphäre. Weitere sympathische Extras, die im Basispreis des Rapid Spaceback Monte Carlo inbegriffen sind: Xenon-Scheinwerfer und vor allem ein sehr großes Panorama-Glasdach.

Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo: Flott und sparsam zugleich

Von 0 auf 100 km/h sprintet der flotte Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo 1.4 TSI immerhin in 8,9 Sekunden. Erst bei 205 km/h Höchstgeschwindigkeit ist Schluss mit dem Vortrieb. Skoda gibt einen Normverbrauch von 4,7 Liter Benzin pro 100 Kilometer an. Trotz bergiger und kurviger Straßen steht am Ende die Anzeige bei 5,8 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer, also eine vertretbare Abweichung vom Katalogwert.

Fazit:

Als dynamischer „Monte Carlo“ wird der Skoda Rapid Spaceback zum regelrechten Volkssportler. Nur vom Antrieb her haben die cleveren Tschechen noch ein wenig zu sehr gegeizt. Wahre dynamische Ehre könnte Skoda mit einem noch stärkeren Motor ernten und würde dennoch den Ruf des Preis-Leistungs-Champions untermauern. Aber was jetzt noch nicht ist, kann noch kommen.


Technische Daten Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo 1.4 TSI DSG:

Antriebsart: Frontantrieb
Hubraum Vierzylinder-Motor: 1.395 cm³
Leistung: 92 kW/125 PS bei 5.000 U/min
Drehmoment: 200 Nm bei 1.400-4.000 U/min
Getriebeart: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
Vmax: 205 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,9 Sekunden
Leergewicht: 1.221 Kilogramm
Durchschnittsverbrauch: 4,7 l/100 km
CO2-Emission: 112 g/km
Preis: ab 23.740 EUR

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