Bei BMW ist nach der Beförderung von Marco Wittmann nur noch ein Cockpit vakant - Alex Zanardi ist bereit: "Jetzt bin ich natürlich neugierig"
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Bei den aktuellen DTM-Champions von BMW ist noch ein Cockpit für die kommende Saison zu vergeben. Nach der Bekanntgabe von Marco Wittmann als neuen Einsatzpiloten 2013 sind erst sieben der insgesamt acht begehrten Plätze bei den Münchenern vergeben. Kandidaten auf den letzten verbleibenden Platz gibt es reichlich. Dem bisherigen Mercedes-Piloten Jamie Green werden ebenso Chancen eingeräumt wie GT-Spezialist Maxime Martin und einigen Kandidaten aus Formelsport-Serien.
Bislang macht BMW nicht den Eindruck, als ziehe man Alex Zanardi als ernsthafte Alternative in Betracht. Der sympathische Italiener, der bei den Paralympics in London drei Medaillen gewonnen hatte, durfte eine Fahrt in einem speziell präparierten M3 auf dem Nürburgring machen, aber seitens BMW achtete man stets streng darauf, diesen Einsatz als "einmalige Demofahrt" zu titulieren. Der Ruf nach einem Renncockpit für Zanardi sollte möglichst im Keim erstickt werden.
Dies ist nicht ganz gelungen. Zumindest der 46-jährige Pilot hat mit dem Thema noch längst nicht abgeschlossen. "Klar, es war nur eine Demofahrt. Aber sie verlief gut. Ich weiß, unter welchen technischen Voraussetzungen ich gefahren bin. Daher kann ich sagen: Ich war schnell", so Zanardi gegenüber 'Autosport'. Zanardi war nach eigener Aussage "schneller als man es von einem 46-Jährigen ohne Beine erwarten konnte, der drei Jahre nicht mehr im Rennwagen gesessen hat".
Aus den Worten den Sympathieträgers ist deutlich zu hören, dass es Zanardi nur zu gern noch einmal im Wettbewerb versuchen möchte. "Jetzt bin ich natürlich neugierig geworden. Ich hätte gern eine zweite Chance. Einfach nur, damit ich mir die Frage beantworten kann, ob ich konkurrenzfähig sein würde oder nicht." Sollte sich sein erster Eindruck von seinem Speed bestätigen, dann gäbe es keinen Grund, sich nicht ein Renncockpit in einem der DTM-BMWs zu wünschen, so der Italiener.
"Wenn sie sicher sein könnten, dass ich konkurrenzfähig wäre, dann dürfte es auch keinen Grund geben, warum sie mich nicht in einem ihrer Autos haben wollen", so Zanardi in seiner unnachahmlich deutlichen Art. "Es ist nicht so, dass wir jetzt kurz vor einem Deal stehen, aber es könnte aus einem Traum vielleicht ein Projekt werden. Ich möchte mich mit Motorsportchef Jens Marquardt mal zusammensetzen, um zu hören, ob man vielleicht einen Schritt weitergehen möchte."