Die Lage bei McLaren: Lewis, Heikki und der Alonso-Faktor

, 25.04.2008

Heikki Kovalainen fährt nicht gegen Lewis Hamilton, Hamilton bekommt Schutz und Kritik und Fernando Alonso fehlt anscheinend nicht.

Bevor es in Barcelona ans Fahren geht, geht es bei McLaren um viele verschiedene Dinge. Da ist einerseits Heikki Kovalainen, der mit alten Rennfahrertraditionen bricht und meint, dass es nicht sein oberstes Ziel sei, Lewis Hamilton - also seinen Teamkollegen - zu schlagen. "Wenn wir Dritter und Vierter sind und ich vor ihm liege, dann denke ich, ehrlich gesagt, an die zwei Leute vor mir", ließ der Finne das Boulevard-Blatt Daily Star wissen.

Kovalainen selbst ist momentan mit viel Selbstvertrauen ausgestattet, nachdem seine Saison doch besser begann als erwartet. "Ich habe Vertrauen zu mir selbst. Ich habe vor niemandem Angst. Im Rennen kommt es mir gar nicht in den Sinn, zu denken: 'Wo ist Lewis?'" Aktuell ist eben jener Lewis punktegleich mit ihm in der WM und beide liegen nur fünf Zähler hinter Kimi Räikkönen. Für Kovalainen eine angenehme Überraschung. "Ich habe nicht erwartet, gleich um Podestplätze und Pole Positions zu kämpfen. Das war etwas überraschend", gestand er.

Hamilton seinerseits ist etwas negativer überrascht, da es bislang doch ein wenig zäh läuft. Neben Kritikern wie Jo Ramirez hat der Brite aber auch noch seine Unterstützer. Etwa Damon Hill, Vorsitzender des British Racing Drivers' Club und damit Herr über Silverstone, das mit der Hamilton-Mania Eintrittskarten für den britischen Grand Prix verkaufen will. "Wenn ein Fahrer sehr ehrgeizig ist, dann kann er es manchmal übertreiben", sagte Hill der Times. Und noch etwas glaubt Hill: nun sei einfach die Zeit gekommen, an der Hamilton merken müsse, dass in der Formel 1 die Trauben höher hängen als in anderen Serien. "Es ist egal, ob du Alain Prost, Ayrton Senna oder Nigel Mansell bist, es ist immer schwerer, als du geglaubt hast. Das ist die harte Angelegenheit", meinte Hill.

Martin Brundle sieht die Sache etwas anders und nimmt Hamilton durchaus in die Pflicht. "Er hat in der ersten Runde in Bahrain seine Fassung verloren - er hat sein Auto einfach in schwierige Situationen geworfen und bat eigentlich um Probleme", kritisierte er. Pedro de la Rosa, der als McLaren-Tester mit Hamilton arbeitet, kam seinem Teamkollegen wieder zu Hilfe: "Er hat ein paar Fehler gemacht, aber zwei oder drei in einer Saison sind normal." Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist klar: "Auch Stars machen Fehler." Deswegen findet er es auch nicht gerecht, Hamilton nach dem ganzen Lob plötzlich niederzumachen. "Er hat die Fehler klipp und klar eingestanden. Schwamm drüber", zitierte der Berliner Kurier Haug, der noch betonte, dass Hamilton nur in Bahrain gepatzt habe.

Testfahrer de la Rosa musste auch noch mit einem anderen Gerücht aufräumen. Seiner Meinung nach liegt es nicht am Weggang Fernando Alonsos, dass McLaren in diesem Jahr auf der Strecke mehr Probleme zu haben scheint als im Vorjahr. "Wir sind unter unserem normalen Level und deswegen sind wir so entschlossen, in Barcelona besser zu werden", meinte de la Rosa gegenüber der spanischen Presse. Danach gefragt, ob Alonsos Erfahrung fehle, sagte er nur: "Ich denke nicht. Das ist nicht direkt proportional." Zugeben musste der Spanier dafür, dass die Stärke von BMW Sauber doch eine Überraschung war. "Wir haben aber oft bewiesen, dass wir sehr gut darin sind, ein Auto während der Saison zu verbessern."

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