Häkkinen: "Mercedes nicht so schnell wie erwartet"

, 12.02.2013

Mika Häkkinen spricht über seine Eindrücke vom Jerez-Test, zeigt Verständnis für Lewis Hamilton Wechsel zu Mercedes, sieht aber McLaren bislang an der Spitze

Nach den ersten vier Testtagen für die Saison 2013 herrscht wie erwartet Rätselraten. Jenson Button, Romain Grosjean, Felipe Massa und Kimi Räikkönen lauten die Namen der ersten vier Bestzeithalter, der Brasilianer fuhr in Jerez die Wochenbestzeit. Doch kaum ein Experte ist bisher der Ansicht, dass die "Scuderia" derzeit die Nase vorne hat. Der einhellige Tenor ist aber, dass es an der Spitze eng zugeht und Red Bull, McLaren, Lotus und Ferrari ihre Hausaufgaben scheinbar gemacht haben. Auch bei Mercedes dürfte die Lage nicht so katastrophal aussehen, wie es nach dem verpatzten Teststart den Anschein machte - Sauber gilt mit seinem innovativen Auto als gefährlicher Außenseiter.

Vor allem die Entwicklung der "Silberpfeile" wird dieses Jahr mit viel Spannung beobachtet. Superstar Lewis Hamilton wechselte nach 2012 von McLaren zu Mercedes und will die Marke mit dem Stern in der Formel 1 endlich zum Erfolg führen. Zudem gab es zuletzt eine interne Umstrukturierung: Motorsportchef Toto Wolff und Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda haben das Kommando übernommen, Norbert Haug ist nicht mehr an Bord. Und auch die Zukunft von Teamchef Ross Brawn gilt als unklar.

Häkkinen sieht Mercedes nicht an der Spitze

Ex-McLaren- und -Mercedes-DTM-Pilot Mika Häkkinen ist nicht nach den ersten Eindrücken von Tests nicht der Meinung, dass Mercedes schnell genug ist für die Spitze. "Wir haben in Jerez gesehen, dass Mercedes nicht so schnell war, wie ich sie erwartet hatte", urteilt der 44-Jährige gegenüber der 'BBC'. "Ich glaube nicht, dass sie dieses Jahr so konkurrenzfähig sein werden."

Stattdessen hat er sein Ex-Teams aus Woking ganz oben auf dem Zettel: "Ich habe da so ein Gefühl, dass McLaren dieses Jahr in Topform sein wird." Noch will er aber keine endgültigen Prognosen machen: "Es ist noch etwas früh. Ich glaube, dass es beim nächsten Test in Barcelona interessanter sein wird, wer ganz oben stehen wird."

Häkkinen unterstützt Hamilton-Wechsel

Sollte der Finne mit seiner ersten Ahnung dennoch recht behalten, dann wäre dies für Hamilton, der übrigens im Vorjahr mit Häkkinens langjährigem Manager Didier Coton zusammengearbeitet hat, bitter. Häkkinen ist aber der Ansicht, dass der Wechsel die richtige Entscheidung war: "Lewis war so viele Jahre bei McLaren, und ich denke, dass es für ihn an der Zeit war, zu wechseln."

Er sieht dies ganz pragmatisch und glaubt nicht, dass es für Hamilton ein großes Problem war, sich von McLaren zu trennen: "Ehrlich gesagt handelt es sich nur um einen Job. Da gibt es keine Emotionen - man fährt, um zu gewinnen und man gibt sein Maximum für sein Team." Häkkinen ist auch auf das Stallduell zwischen dem Briten und Mercedes-Pilot Nico Rosberg gespannt: "Das wird interessant, denn Nico ist auch ein sehr schneller Pilot." Häkkinen war übrigens eines der ersten Idole Rosbergs - der Deutsche und der Finnen leben in Monaco im gleichen Haus und sind enge Vertraute.

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