Hamilton: Rosberg hat mich absichtlich angefahren

, 24.08.2014

Lewis Hamilton gibt an, dass ihn Teamkollege Nico Rosberg absichtlich angefahren hätte, um ihm etwas zu beweisen - Der Krieg der Sterne erhält dadurch neue Brisanz

Absicht oder nicht? Diese Frage scheint nun geklärt zu sein, denn Nico Rosberg soll gegenüber Lewis Hamilton nach dem Grand Prix von Belgien in einem Krisenmeeting zugegeben haben, dass er ihn absichtlich angefahren hat. Der Grund: Rosberg wollte Hamilton offenbar etwas beweisen.

In der Anfangsphase des Rennens in Spa-Francorchamps hatte Rosberg Hamiltons rechtes Hinterrad berührt, woraufhin dieser einen Reifenschaden erlitt und an die Box fahren musste. Damit verlor Hamilton nicht nur die Führung im Rennen, sondern auch wertvollen Boden auf Rosberg in der Meisterschaft, denn der Deutsche konnte das Rennen auf dem zweiten Platz beenden.

"Für mich war es klar. Wir hatten gerade ein Meeting deswegen. Er hat mehr oder weniger zugegeben, es absichtlich getan zu haben. Er sagte, er habe es absichtlich getan, er hätte es vermeiden können. Er sagte: 'Ich habe es getan, um etwas zu beweisen.' Und da müsst ihr nicht mir glauben, sondern ihr könnt Toto, Paddy und all die anderen Jungs fragen, die auch sauer auf ihn sind", so Hamilton nach dem Treffen am Sonntagnachmittag.

Hamilton: "Ich war platt"

"Ihr könnt Fernando fragen und all die anderen Fahrer: Wenn ein Auto weniger als eine halbe Wagenlänge neben dir ist und du auf der Innenseite bist, dann ist das deine Fahrlinie", so Hamilton weiter. "Es ist nicht dein Job auszuweichen - schau dir Sebastian in der ersten Runde an."

Vettel sei noch weiter vorne gewesen und er habe gewusst, dass er nicht auf der anderen Seite rauskommt, so der aufgebrachte Brite: "Ich war platt, als ich das im Meeting hörte. Man müsste ihn fragen, was er da beweisen wollte." Der Weltmeister von 2008 gibt an, dass Rosberg sogar versucht habe, ihn für die Kollision zu beschuldigen: "Er kam da rein und meinte, dass das alles meine Schuld sei."

Hamilton ist sich nicht sicher, wie man nun mit einer solchen Situation im Team umgehen soll: "Ich kann mir nicht vorstellen, was das Team nun machen wird."

Erstes Krisentreffen schon am Donnerstag

Er sei mit einem positiven Gefühl in dieses Wochenende gegangen, schildert Hamilton: "Ich dachte, dass es ein gutes Rennen werden wird, gutes Racing. Ich dachte, dass man auf dieser Strecke ein spannendes Rennen sehen wird."

Schon am Donnerstag hatte es ein Meeting zwischen Hamilton, Rosberg, Paddy Lowe und Toto Wolff gegeben. "Es war erstaunlich, wie wütend Nico war. Ich dachte nur: 'Es waren nun drei Wochen und du bist immer noch nachtragend?' Er saß da und sagte Toto und Paddy, wie verärgert er sei. Aber ich dachte, dass alles wieder gut sei nach dem Treffen, und dann dieses Ergebnis... Das ist interessant", schildert Hamilton den teaminternen Konflikt.

Der beschuldigte Rosberg hält sich nach dem Vorfall bedeckt: "Ich sehe es, wie es die Stewards entschieden haben: als Rennunfall. So kann man es beschreiben. Ich war zu dem Zeitpunkt schneller, es war eine Gelegenheit. Deshalb habe ich es versucht."

Wie geht es nun weiter?

Es werde immer schwierige Momente geben. Heute sei ein schwieriger Moment gewesen, so der WM-Führende weiter: "Deswegen müssen wir zusammensitzen und das diskutieren. Das haben wir auch gemacht, jeder hat seine Meinung gesagt. Dann müssen wir als Team schauen, wie es weitergeht. Das ist ganz normal."

Der Deutsche möchte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen nicht ins Detail des Krisenmeetings gehen: "Das müssen wir einfach intern diskutieren, weil wir die WM gewinnen wollen. Es war aber ein schlechter Tag für unser Team. Wir sind hier, um für Mercedes die Doppelerfolge einzufahren, das war möglich heute mit dem Auto."

Und auch Rosberg hat nun kein schnelles Rezept parat, wie man im Team mit der Situation zwischen den beiden Fahrern umgehen soll: "Wir müssen schauen, wie wir als Team weitermachen. Was heute passiert ist, ist nicht akzeptabel. Wir müssen schauen, ob wir etwas anpassen müssen oder wir so weitermachen wie bisher."

Auch Niki Lauda ist ratlos: "Jetzt fahren wir alle nach Hause und überlegen", so der Österreicher nach dem Krisentreffen nach dem Rennen. Ob er seine Meinung geändert hat, nachdem er Rosbergs Argumente gehört hat? "Nein, eindeutig nein. Meinung gegen Meinung, ganz einfach. Mehr hat er dazu nicht zu sagen. Jetzt müssen wir nachdenken und keine Schnellschüsse machen."

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