Nach Hamilton-Kollision: Strafe für Rosberg?

, 24.08.2014

Nachdem bekannt wurde, dass Nico Rosberg seinen Teamkollegen Lewis Hamilton absichtlich angefahren hat, wird nun über eine mögliche Strafe für diskutiert

Nach dem Krisengipfel bei Mercedes am Sonntagnachmittag, wobei über die Kollision zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg diskutiert wurde, berichtete der Brite, sein Teamkollege habe ihn in Runde zwei absichtlich angefahren. Ein absichtliches Vergehen würde laut dem Sportlichen Reglement des Automobilweltverbandes FIA eine Strafe nach sich ziehen. Jedoch nur dann, wenn das Ergebnis des Rennens noch nicht offiziell wäre.

"Für uns ist es vorbei", sagt eine FIA-Sprecherin gegenüber der 'BBC'. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass die FIA den Vorfall zusammen mit den Rennkommissaren noch einmal untersucht, sollten weitere Beweise auftauchen. Diese Entscheidung liegt nun bei FIA-Präsident Jean Todt. Während des Rennens wurde der Vorfall als Rennunfall gewertet und keine weiteren Schritte eingeleitet.

Welche möglichen Strafen könnten Rosberg drohen? Eine nachträgliche Strafe, die das Ergebnis von Rosberg in Belgien beeinflussen könnte, oder aber auch eine Strafversetzung des Deutschen in einem der kommenden Rennen, gelten als möglich. Unwahrscheinlich scheint eine nachträgliche Disqualifikation von Rosberg im Belgien-Rennen.

Hamilton über Rosberg-Aussagen verwundert

Der Fall wurde am Sonntagnachmittag erneut brisant, als Lewis Hamilton erklärte, dass Rosberg im Krisentreffen zugab, ihm in Runde zwei absichtlich in den Hinterreifen gefahren zu sein um ihm "etwas zu beweisen". "Er hat mehr oder weniger zugegeben, es absichtlich getan zu haben. Er sagte, er habe es absichtlich getan, er hätte es vermeiden können. Er sagte: 'Ich habe es getan, um etwas zu beweisen'."

Damit war das Rennen des Briten in Runde zwei bereits gelaufen, schlussendlich gab er auf, um seinen Motor für die kommenden Rennen zu schonen. Rosberg beendete sein Rennen auf Platz zwei und baute so den WM-Vorsprung auf 29 Punkte aus. "Er kam da rein und meinte, dass das alles meine Schuld sei. Ich war platt, als ich das im Meeting hörte. Man müsste ihn fragen, was er da beweisen wollte", so Hamilton etwas ironisch.

Anscheinend war Rosberg noch immer verärgert über Hamiltons ignorante Art im Grand Prix von Ungarn. Im Rennen vor der Sommerpause hatte Hamilton einen Funkspruch ignoriert, in dem er aufgefordert wurde, Rosberg vorbeizulassen, weil dieser auf einer anderen Strategie fuhr. "Es war erstaunlich, wie wütend Nico war. Ich dachte nur: 'Es waren nun drei Wochen und du bist immer noch nachtragend?'", schildert Hamilton die Gesprächsatmosphäre beim ersten Krisentreffen vor dem Rennen in Belgien am Donnerstag.

Massa pro Hamilton, Horner pro Rosberg

Williams-Pilot Felipe Massa könnte sich durchaus vorstellen, dass Rosberg im Nachhinein für seine Aktion bestraft wird. "Nico hat dort ein Problem verursacht. Er hätte vielleicht bestraft werden müssen. Er war außen. Wenn er aus seiner Position heraus, wo er nicht vorbeikam, das andere Auto berührt, dann muss er bestraft werden. So sehe ich das", meint der Brasilianer nach dem Rennen.

"Es stimmt schon, dass wir aus dem Cockpit den Frontflügel nicht sehen können. Aber er war in der Situation, wo er zurückstecken muss. Die Ecke gehört dem anderen Auto", pflichtet Massa Hamilton bei. "Es lag aus meiner Sicht alles an Nico."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann diese Argumentation nicht verstehen und sieht einen ganz normalen Rennunfall, wie auch Rosberg selbst. "Es ist doch toll für die Formel 1, wenn es sich die beiden im Kampf um den Titel so richtig geben. Ich habe mir den Vorfall noch nicht genau angeschaut, aber im ersten Moment sah es nach einem normalen Rennunfall aus. Das lässt sich nicht vermeiden, wenn zwei Piloten so hart kämpfen", weiß Horner aus eigener Erfahrung.

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