"Langer Weg": Kaltenborn erwartet keine Wunder von Liberty

, 30.01.2017

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn traut Liberty zu, die Formel 1 wieder auf den richtigen Weg zu bringen - Eine Wunderheilung über Nacht erwartet sie aber nicht

Die Formel-1-Übernahme durch Liberty Media - und die damit verbundene Absetzung von Bernie Ecclestone - scheint vor allem für die kleinen Teams in der Königsklasse eine Chance zu sein. Der neue Sportchef Ross Brawn kündigte bereits an, dass Liberty den Topteams die von Sauber, Force India und Co. verhassten Bonuszahlungen streichen könnte. Außerdem könnte auch eine Budgetobergrenze wieder ein Thema werden. Klar ist allerdings auch, dass das alles nicht von heute auf morgen passieren wird.

"Ich sehe das grundsätzlich positiv, aber ich bin auch nicht so naiv, zu glauben, dass jetzt alles gut wird", erklärt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit dem 'Deutschlandfunk'. "Ich glaube, es wird noch ein langer Weg sein", sagt Kaltenborn, die allerdings hoffnungsvoll ergänzt: "Wir haben jetzt dank den neuen Eigentürmern eine vielversprechende Führungsriege."

Im Hinblick auf die Absetzung von Ecclestone erklärt sie: "Ich sehe das weniger als Erleichterung - sondern als Chance für die gesamte Formel 1." Es gebe "viele Bereiche", die Brawn und Co. in Zukunft verbessern müssen. Ein für Sauber besonders wichtiger Punkt ist ohne Frage die Verteilung der Gelder in der Königsklasse. So sicherte Ecclestone den Topteams in der Vergangenheit - unabhängig vom sportlichen Abschneiden - teils horrende Summen zu.

Alleine Ferrari bekam im Jahr 2016 Bonuszahlungen in Höhe von 105 Millionen US-Dollar. Red Bull und Mercedes (je 74 Millionen) ließen sich ihre Teilnahme an der Königsklasse ebenfalls fürstlich entlohnen. Weitere Bonuszahlungen gab es für McLaren (32) und Williams (10), während kleine Rennställe wie Sauber permanent ums finanzielle Überleben kämpfen müssen. Mit Manor hat nun bereits das erste Teams Insolvenz angemeldet.

Hybridmotoren und Co. haben die Königsklasse in der vergangenen Jahren außerdem immer teurer gemacht. "Ich glaube, das ist vielleicht einer der wenigen Punkte, bei dem er sich vielleicht auch einem gewissen Diktat beugen musste", nimmt Kaltenborn Ecclestone in Schutz und erklärt: "Dass diese Dimensionen erreicht wurden, ist nur indirekt eine Folge dessen, wie er den Sport absichern wollte."

"Er hatte als Eigentürmervertreter damals genauso wenig die Wahl, mit gewissen großen Teams anders zu verhandeln. Dieser negative Aspekt, dass die Kosten so in die Höhe geschossen sind, da haben die großen Teams fast mehr damit zu tun als er selbst", hält Kaltenborn fest. Fakt ist allerdings auch, dass die aktuellen Verträge mit den Teams noch bis 2020 gültig sind. Bis dahin sind Brawn und Liberty die Hände mehr oder weniger gebunden.

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