McLaren über Ferrari uneinig: Die Strategie soll's richten

, 24.05.2008

Der eine ist von Ferrari überrascht, der andere nicht. Beider Chef hofft auf einen Strategievorteil.

Ein bisschen Enttäuschung war im silbernen Lager schon zu spüren. Ausgerechnet in Monaco, wo man vor einem Jahr das Feld nach Belieben beherrschte, schnappte Ferrari McLaren die ersten beiden Startplätze weg. Doch ein modernes F1-Qualifying bedeutet mehr als nur schnelle Rundenzeiten - auch der Rennsprit spielt eine Rolle. "Natürlich wäre uns die Pole Position lieber gewesen, doch im Rennen sollten wir mit unserer Strategie, unserer Konstanz und unserem Speed gut aussehen", glaubt Ron Dennis. "Gerade in Monaco kann man sich das Rennen mit zu wenig Sprit an Bord zerstören, da wird leicht die falsche Entscheidung getroffen."

Hat sich Ferrari also verpokert und das Rennen zugunsten einer Pole geopfert? Noch gibt es keine Antwort darauf, die Andeutungen von Dennis deuten daraufhin, dass man bei McLaren zumindest darauf hofft - denn ansonsten gilt in Monaco noch etwas anderes: mit einer schlechten Startposition kann man sich das Rennen genauso zerstören oder zumindest sehr erschweren. Deshalb möchte Dennis gleich am Start angreifen: "Mit einem guten Start, und wenn wir länger draußen bleiben können, ist auch von der zweiten Startreihe ein Sieg möglich." Dem stimmt Norbert Haug zu: "Beide Fahrer können immer noch um den Sieg fahren."

Ganz einig sind sich die Silberpfeilpiloten im Bezug auf die Konkurrenz nicht. "Wir dachten, dass wir etwas schneller sein würden", stimmte Lewis Hamilton seinem Chef zu. "Aber wir waren von der Pace der Ferrari überrascht." Heikki Kovalainen überraschten die Roten hingegen nicht: "Sie waren das gesamte Jahr über stark, warum also hier nicht?", sagte er. "Wir konnten nicht mehr aus dem Auto und den Reifen herausholen." Vor allem auf den weichen Reifen sei nicht mehr möglich gewesen.

"Ich bin leicht enttäuscht, denn auf meiner letzten Runde gab ich alles", so Kovalainen, der von Platz 4 starten muss. "Das Auto lag gut, und deshalb kann ich mir den kleinen Abstand zur Konkurrenz vor mir nicht erklären." Einen Fehler habe er in keinem der drei Qualifyingteile begangen.

Hamilton war hingegen zufrieden. "Meine zwei fliegenden Runden im dritten Teil des Qualifyings waren in Ordnung. Ich verlor etwas Zeit im zweiten Sektor, weil ich beim Herausbeschleunigen aus Kurve acht nicht genug Traktion hatte, und vor den letzten Kurven im dritten Sektor hätte ich etwas später bremsen können." Ansonsten baut auch er auf die Rennstrategie. Die könnte im Regen jedoch über den Haufen geworfen werden.

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