Mercedes: Eineinhalb Glückspilze bejubeln Konstrukteurs-WM

, 12.10.2014

Während Hamilton von Russland und seinem Rennen schwärmt, kann Rosberg den Ärger über einen Patzer trotz Aufholjagd nicht verbergen: "Hätte gewinnen können"

Wladimir Putin setzte alles daran, eine goldene Rennpremiere in Sotschi zu inszenieren. Auf dem Podium musste der Präsident Russlands mit viel Silber vorliebnehmen. Rennsieger Lewis Hamilton und Teamkollege Nico Rosberg bejubelten nicht nur einen weiteren Doppelerfolg, sondern auch den vorzeitigen Gewinn der Konstrukteurs-WM durch Mercedes. Der Brite sprudelte vor Freude, schließlich baute er seine Führung im Fahrerchampionat aus: "Ich bin so glücklich, dass ich hier oben stehen darf", so Hamilton.

Die frisch gebackenen Formel-1-Ausrichter am Schwarzen Meer haben es dem Ex-Weltmeister mit ihrer Gastfreundschaft angetan: "Es war eine fantastische Woche - die Fans, die Organisatoren und Russland waren mir und dem Team so wohlgesonnen. Ich bin so dankbar für die Unterstützung und ich freue mich darauf, noch sehr häufig wiederzukommen", freut sich Wahl-Monegasse Hamilton, der schon den Kurztrip nach Sotschi plant: "Es ist von meinem Wohnort nicht weit entfernt, da schaue ich im Urlaub sicher mal vorbei."

Zunächst war der Genuss mit einem harten Stück Arbeit verbunden, auch wenn Valtteri Bottas nur in der Anfangsphase des Rennens Druck entfachen konnte und sich der ärgste Rivale selbst ein Bein stellte: "Nico war großartig, als er sich nach seinem Malheur zu Beginn zurückgekämpft hat", lobt Hamilton den Stallgefährten und dankt seiner Truppe: "Das Auto funktionierte gut und als Team haben wir Geschichte geschrieben. Das erfüllt mich mit Stolz. Mit Nico und allen Teammitgliedern die erste Konstrukteurs-WM für Mercedes einzufahren, ist fantastisch. Ein wunderschöner Tag."

Belohnung für lange Leidenszeit

So ungetrübt ist die Freude bei Rosberg nicht: "Ich ärgere mich natürlich sehr", hadert der 29-Jährige, der sich bei einem Überholversuch gegen Hamilton in Kurve eins die Reifen ruinierte, sofort zum Boxenstopp musste und die schnelle weiche Mischung los war. "Eine Hälfte von mir ist wahnsinnig enttäuscht, dass ich es verbockt habe. Die andere ist glücklich, weil es das Team so sehr verdient hat. Für sie ist es der wichtigste Titel des Jahres. Deshalb kann ich sogar etwas lächeln", erklärt Rosberg über seinen Arbeitstag.

Trotzdem wirkt der Patzer nach: "Ich hätte locker die Führung übernehmen können. Es war unnötig. Es war meine Kurve. Mit dem Speed, den ich hatte, ist es noch enttäuschender, weil ich weiß, dass ich hätte gewinnen können", ärgert er sich bei 'RTL' und sucht nach Erklärungen für den nächsten Fauxpas nach dem Italien-Grand-Prix in Monza. "Es ist eine neue Strecke und das erste Mal, dass wir mit viel Sprit dort ankommen. Ich habe mich verschätzt. Es hat mich sehr geärgert. Meine Reifen waren viereckig. Damit würde ich nicht fahren können, das wusste ich sofort. Ich dachte, es sei gelaufen und es wäre gut, überhaupt wieder in die Top 10 zu kommen", so Rosberg.

Doch er hatte die Rechnung ohne sein Team und seinen Dienstwagen gemacht, der es ihm erlaubte, trotz Schongangs für die Reifen durch das Feld zu pflügen: "Das ganze Rennen mit einem Satz Reifen", staunt er über die Ausdauer der Pneus, die 52 Runden durchhielten. "Die Strategie des Teams war unglaublich gut. Das liegt auch daran, dass unser Auto so exzellent funktioniert. Jeder hat dazu beigetragen, dass ein so gutes Auto entstanden ist. Das Team hat so gelitten, das waren schwierige Zeiten. Jetzt so den Sport zu dominieren, ist etwas ganz Tolles."

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