Mosley: Ferrari sollte Jean Todt zurückholen

, 11.09.2014

Tränen beim Abschied von den Ferrari-Mitarbeitern, und auch Max Mosley und Bernie Ecclestone bedauern das Ende der Ära Luca di Montezemolo in Maranello

Der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley glaubt, dass Ferrari wieder einen schlagkräftigen Manager an der Spitze des Unternehmens benötigt, um in der Formel 1 zu den Erfolgen der frühen 2000er-Jahre zurückkehren zu können, und schlägt dafür eine Rückkehr von Jean Todt vor.

"In Wahrheit war Ferrari nie wieder dasselbe, seit Jean weggegangen ist", erklärt der Brite gegenüber 'Reuters'. "Wenn sie wieder Rennen gewinnen wollen, brauchen sie einen herausragenden Manager. Ich frage mich, ob Marchionne (neuer Ferrari-Präsident; Anm. d. Red.) nicht versuchen sollte, Jean zu einer Rückkehr zu Ferrari zu überreden, und ob Jean so ein Angebot annehmen würde. Ich bezweifle es ehrlich gesagt, aber sie brauchen jetzt mehr denn je jemanden mit Jeans Antrieb und Fokus."

Realistischer als ein Engagement des derzeitigen FIA-Präsidenten (der übrigens 2009 von Mosley als solcher in Stellung gebracht wurde) erscheint allerdings eine Rückkehr von Ross Brawn an die alte Wirkungsstätte in Maranello. Gerüchten zufolge soll Marco Mattiacci darum gebeten haben, die Leitung des Formel-1-Teams wieder abgeben zu dürfen. Brawn, zwischen 1997 und 2006 schon einmal Technischer Direktor der Scuderia, könnte mittelfristig Teamchef werden.

Unabhängig davon bedauert Mosley den Abschied von Montezemolo: "Ich schätze, wir erreichen das Ende einer Ära in der Formel 1", sagt er. "Mein alter Luca, alles hat angefangen, da waren wir noch so jung!" Denn die beiden wurden fast zeitgleich zu mächtigen Männern in der Formel 1: Montezemolo übernahm 1991 das Kommando bei Ferrari, Mosley als Chef der FISA, dem damaligen Äquivalent zum Automobil-Weltverband FIA, dessen Präsident er 1993 wurde.

Auch Bernie Ecclestone ist traurig über den Abschied eines langjährigen Verbündeten: "Ich habe Luca 1973 zum ersten Mal getroffen. Es ist schade. Wir werden ihn vermissen", wird der Formel-1-Boss von 'Reuters' zitiert. "Sein Weggang ist für mich das Gleiche wie der Tod von Enzo Ferrari. Luca ist zu Ferrari geworden. Wenn man ihn sieht, sieht man Ferrari, nichts anderes. Aber das Problem ist, dass sie in letzter Zeit nicht gewonnen haben."

Emotional war der Abschied von Montezemolo in Maranello: Zwar gelang es dem Italiener, während der offiziellen Pressekonferenz die Fassung nicht zu verlieren, als er sich aber später in der Fabrik von allen Abteilungsleitern persönlich verabschiedete, flossen Tränen. Witzig dafür die Wortmeldung von Nachfolger Sergio Marchionne, der ganz leger im Pullover zur Pressekonferenz kam: "Wie Sie sehen, habe ich nicht auf Lucas Modetipps gehört." Denn der trug immer Anzug und Krawatte...

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