Nächste Technikpanne: Wann reißt Vettel der Geduldsfaden?

, 19.09.2014

Und wieder trifft es Sebastian Vettel: Er versucht, den Motorschaden in Singapur locker zu sehen - Warum es immer sein Auto trifft, bezeichnet Vettel als Zufall

Die Formel-1-Saison 2014 ist nicht das Jahr des Sebastian Vettel. Während bei seinem neuen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo fast alles wie geschmiert klappt, muss der vierfache Weltmeister laufend diverse Rückschläge verkraften. Auch am ersten Trainingstag in Singapur verlor der Deutsche wegen eines Defekts viel Trainingszeit. Das war besonders bitter, denn auf dem anspruchsvollen Stadtkurs ist jeder Meter wichtig. Im ersten Freien Training drehte Vettel 27 Runden, bis er seinen RB10 wegen eines technischen Defekts abstellen musste.

"Wir hatten heute am frühen Abend einen Motorschaden. Wir mussten den Motor wechseln", stellt Vettel nüchtern fest. Seine Red-Bull-Mechaniker wechselten in der Pause zwischen den Trainings den Antriebsstrang und bauten jenes Triebwerk ein, mit dem Vettel den Grand Prix von Monza bestritten hat. In Italien war dieser Motor zum ersten Mal im Einsatz. Allerdings dauert es aktuell viel länger, die komplexen Antriebseinheiten zu wechseln, als noch in der V8-Ära.

Dennoch arbeiteten die Mechaniker flink und Vettel konnte im zweiten Freien Training immerhin noch fünf Runden fahren, um die Systeme zu prüfen. Dennoch wurde viel Trainingszeit eingebüßt. "Zum Schluss konnten wir noch einmal kurz raus. Die Mechaniker hatten alles gegeben", lobt Vettel seine Crew. "Das ist natürlich klasse. Es war aber schwierig, sich direkt einzuschießen, ohne einen vorherigen Versuch. Es war aber wichtig, ein erstes Gefühl auf den weichen Reifen zu bekommen. Besser als nichts."

Da in dieser Saison nur jeweils fünf Komponenten der Antriebseinheit erlaubt sind, ist die Situation bei Red Bull langsam kritisch. Vettel setzt seit Monza schon den fünften Verbrennungsmotor von Renault ein. Ab einer sechsten Komponente hagelt es eine Strafe in der Startaufstellung - und genau das gilt es bei einem Straßenrennen wie Singapur zu vermeiden. In den Freien Trainings muss Vettel deshalb auf ältere Komponenten zurückgreifen.

Sechster Motor wird kommen

Durch den heutigen Schaden wird es für Vettel immer knapper. "Nun ja. Der Motor, der uns jetzt kaputtgegangen ist, hätte im Idealfall noch einen Freitag in Japan fahren sollen. Der fällt jetzt weg", erläutert Vettel die Situation. Ihm ist klar, dass er bei einem der verbleibenden sechs Rennwochenenden auf einen sechsten Motor setzen wird müssen. "Wir wussten aber sowieso, dass wir irgendwann noch einen aus der Kiste ziehen müssen. Ich glaube, das ändert erst einmal nichts am Plan."

Somit stellen sich Vettel und Red Bull bereits auf ein Rennen mit einer Strafversetzung in der Startaufstellung ein. Doch wann reißt Vettel der Geduldsfaden bei der anhaltenden Pannenserie? "Ach, das gehört dazu", zeigt sich der Deutsche gewohnt locker. "Es ist natürlich ein schwieriges Jahr. Ich glaube, wir müssen einfach weitermachen. Es geht in die richtige Richtung. Wir kämpfen uns langsam, aber sicher zurück."

"Über das gesamte Jahr betrachtet bin ich aber nicht sehr viel gefahren. So ist das eben manchmal. Generell sieht es nicht so schlimm aus, wie es von außen immer dargestellt wird." Während in den vergangenen Jahren sein Ex-Teamkollege Mark Webber das Pech förmlich an seinen Fingern kleben hatte, fährt die Defekthexe aktuell öfters bei Vettel als bei Ricciardo mit. Auch Vettel kann die schwarze Serie rational nicht erklären.

"Ich glaube, da gibt es keinen Grund. Es gibt natürlich einen Grund, weshalb etwas kaputtgeht. Aber warum es bei dem einen passiert und nicht bei dem anderen, dafür gibt es keine Erklärung, meine ich. Das ist quasi Zufall", erklärt er einen Umstand im Motorsport. Sportlich gesehen belegte Vettel im ersten Training den vierten Platz. Im für ihn kurzen zweiten Training schaffte er noch den fünften Rang. Der Rückstand betrug im zweiten Training eine halbe Sekunde.

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