Strafe droht: Renault hat schlechte Nachrichten für Vettel

, 19.09.2014

Der Motor ist hinüber, Sebastian Vettel droht eine Strafe: Renault befürchtet, dass der Defekt im Freien Training von Singapur noch schwere Folgen hat

Es hatte sich schon vor geraumer Zeit angedeutet, doch nun ist es gewiss: Sebastian Vettel muss noch in diesem Jahr eine Strafversetzung in der Startaufstellung hinnehmen, weil er mehr Motoren verwendet, als das Reglement vorschreibt. Eine andere Möglichkeit sieht Red-Bull-Partner Renault nach dem neuerlichen Defekt im Freien Training zum Großen Preis von Singapur nicht mehr.

In der ersten der beiden Einheiten hatte Vettel sein Auto abstellen müssen, nachdem der Öldruck abgesackt war. "Das hatte wiederum Auswirkungen auf den Verbrennungsmotor. Wir müssen das erst noch genau untersuchen, aber der Motor ist verloren", erklärt Remi Taffin, Leitender Ingenieur von Renault an der Rennstrecke. Die genauen Gründe für die Fehlfunktion stünden noch nicht fest.

"Wir zerlegen das Aggregat gerade und haben bisher noch nichts gefunden. Der Motor war etwa bei der Hälfte seiner Lebensdauer. Es kam also überraschend und es ist wirklich schade. Denn wir hatten noch eine kleine Chance, ohne eine sechste Einheit durch die Saison zu kommen", sagt Taffin und fügt hinzu: "Mit diesem Schaden müssen wir aber auf einen sechsten Motor zurückgreifen."

Und das bedeutet: Vettel wird irgendwann in den verbleibenden Rennen eine Strafe erhalten und muss folgerichtig zehn Startplätze zurück. "Es geht leider nicht mehr darum, wie man genau dieses Szenario vermeiden kann. Es ist jetzt vielmehr eine Frage, wann man diesen sechsten Motor am strategisch günstigsten einsetzt", meint Taffin. "Nämlich dort, wo es am wenigsten wehtut."

Renault hat bereits erste Überlegungen dazu angestellt: "In Singapur willst du keine Strafversetzung um zehn Startplätze, weil Überholen schwierig ist. In Russland oder Austin, wo es lange Geraden gibt, kann man aber überholen." Dort, so Taffin, würde die Strafe nicht so schwer wiegen. "Und wir haben es ja bei Kwjat in Monza gesehen: Er wäre trotz seiner Strafe fast noch in die Punkte gefahren."

Vettel selbst dürfte die schlechte Nachricht von Motorenpartner Renault nicht überraschen. Er hatte sich direkt im Anschluss an das Freie Training schon ähnlich geäußert: "Wir wussten sowieso, dass wir irgendwann noch einen Motor aus der Kiste ziehen müssen. Ich glaube, das ändert erst einmal nichts am Plan." Aber voraussichtlich schon bald etwas an einem Startplatz des WM-Titelverteidigers.

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