Wechsel perfekt: Lotus steigt von Renault auf Mercedes um

, 05.07.2014

Aus Spekulationen wurde nun Gewissheit: Lotus wird 2015 nicht mehr von Renault, sondern von Mercedes mit Antriebseinheiten beliefert

Lotus wird in der nächsten Saison den Motorenpartner wechseln. Statt Renault wird ab 2015 Mercedes das Team aus Enstone in der Formel 1 mit Antriebseinheiten beliefern. Darauf haben sich Lotus und der deutsche Hersteller nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' im Grundsatz geeinigt. Damit würden sich Spekulationen aus der Vorwoche bestätigen. Vertraglich wurde der Deal noch nicht besiegelt, allerdings scheint dies nur noch eine Formsache zu sein.

Renault wollte die Angelegenheit nicht kommentieren, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt dazu bei 'Sky Sports F1': "Ich habe gehört, dass eine Internetseite darüber berichtet hat, aber es gibt noch nichts, was man bestätigen könnte." Ein Dementi klingt anders. Und auf konkrete Nachfrage bestätigt Wolff indirekt eine bevorstehende Einigung. "Ich kann es noch nicht bestätigen", sagt er mit Betonung auf dem Wort "noch".

Damit verliert Renault im nächsten Jahr einen Kunden und wird nur noch die beiden Schwesterteams Red Bull und Toro Rosso sowie den ebenfalls mit Red Bull kooperierenden Rennstall Caterham, die Getriebe und weitere Bauteile vom aktuellen Weltmeisterteam beziehen, mit Antrieben beliefern.

Diese Konzentration auf die "Red-Bull-Teams" ist für Renault ein wünschenswertes Szenario. "Ich denke, das (die Arbeit mit drei Teams; Anm. d. Red.) würde Red Bull das Leben leichter machen. Wir könnten mehr auf ihre Wünsche eingehen, und des gäbe für niemanden Nachteile", sagt Einsatzleiter Remi Taffin.

Renault steht wegen des leistungsschwachen und nach wie vor unzuverlässigen Hybrid-Antrieb vor allem aus Richtung Red Bull massiv in der Kritik. Die Bullen wollen größeren Einfluss auf die Arbeit in der Motorenschmiede von Viry-Chatillion nehmen, was genau in das Szenario des nächsten Jahres passen würde.

Die Einnahmeausfälle durch den Wegfall des Kunden Lotus spielen für Taffin keine große Rolle. "Bei nur noch drei Teams werden unsere Einnahmen von den Kunden im nächsten Jahr sinken, aber nicht in einem Maße, das uns an der Ausübung unseres Jobs in den nächsten Jahren hindern würde", sagt Taffin. Zudem bringt der Franzose auch wieder ein größeres Engagement des Mutterkonzerns ins Spiel. "Sollte Renault das ausgleichen, würde es uns noch mehr dabei helfen, Renault Sport wieder an die Spitze zu bringen", sagt Taffin.

Durch den Wechsel von Lotus zu Mercedes geht am Ende der Saison eine 20-jährige Partnerschaft zu Ende. Seit der Saison 1995 geht das Team aus Enstone, welches damals noch unter dem Namen Benetton antrat, mit Renault-Motoren an den Start. Von 2002 bis 2009 war man sogar offizielles Werksteam der Franzosen, und noch bis Ende 2011 ging der Rennstall unter dem Namen Renault an den Start. Bei Mercedes kompensiert Lotus den Weggang von McLaren, die im nächsten Jahr von Honda mit Antrieben beliefert werden.

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