Spanien: Lotus hat nach Schanghai Blut geleckt

, 02.05.2014

Bei Lotus will man nach dem großen Sprung in China beim Europaauftakt in Spanien die Früchte ernten - Pastor Maldonado träumt bereits von einem Top-5-Ergebnis

Nach einem katastrophalen Saisonstart - das Lotus-Team hat noch immer keine WM-Punkte auf den Konto - geht die Saison für die einstige Siegertruppe aus Enstone in Barcelona so richtig los. Auch wenn das Wochenende in Schanghai für Romain Grosjean und Pastor Maldonado mit einem Ausfall und Platz 14 in einer Enttäuschung endete, hat man in China Blut geleckt: Im Training machte das Team enorme Fortschritte, wovon auch Grosjeans erster Top-10-Startplatz in dieser Saison Rechnung trägt.

Dementsprechend ist auch die Stimmung vor dem Grand Prix von Spanien. "Das Getriebeproblem war natürlich eine große Enttäuschung", klagt Grosjean. "Der allgemeine Eindruck von diesem Wochenende war aber zu 90 Prozent positiv. Wir wurden am Ende zwar nicht belohnt, aber wir wissen, dass wir mit dem Auto einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben. Vor dem Problem im Rennen waren wir das zweitbeste Renault-Team - also noch vor den McLaren und im Kampf mit Force India. Das war positiv."

Bei Chassis und Motor noch nicht am Limit

Das Team sei zwar noch nicht dort, wo man hingehört, aber "wir kommen der Sache näher", meint Grosjean. "Das Ziel in Barcelona ist es, uns weiter zu verbessern, aber wir wissen, dass wir auf einer ordentlichen Plattform aufbauen, um die verbleibenden Probleme zu lösen. Natürlich sind wir in Hinblick auf die Antriebseinheit noch nicht auf Augenhöhe mit den Besten, aber auch von unserer Seite aus sind wir nicht das beste Renault-Team."

Der große Sprung in China ist laut Grojean auf die Fortschritte auf der Chassis-Seite und beim Motor zurückzuführen: "Wir haben einen großen Schritt gemacht, obwohl es keine riesigen Änderungen am Auto gab. Wir schauen einfach, dass alles besser funktioniert. Und da wird in Barcelona noch mehr kommen."

Generell freut er sich auf den Start der Europa-Saison: "Das bedeutet, dass wir weniger reisen, was gut ist, denn ich keine schon jeden Film im Flugzeug. Im Ernst: Es ist einfacher für die Ingenieure, neue Teile zu bringen, und es ist schön, die europäischen Fans zu sehen." Außerdem erhofft er sich eine bessere Leistung: "Wir müssen einfach so viel Druck wie möglich machen, und so zuversichtlich wie möglich sein, selbst wenn es hart ist. Als Team müssen wir weiter eine Einheit bleiben, was uns stärker machen wird."

Auch Maldonado sieht Fortschritte

Noch nicht so gut in Fahrt ist Grosjeans Teamkollege Maldonado. Der Venezolaner hatte bislang mehr Mühe, sich an den E22 und an sein neues Team zu gewöhnen. Nach dem enttäuschenden Rennen in China fordert er "eine bessere Höchstgeschwindigkeit, damit wir während des Rennens besser attackieren können. Abgesehen davon ist das Auto nicht so schlecht, und es kann sich nur noch verbessern".

Auch er spricht von einem "guten Schritt nach vorne" in China - das Gleiche soll nun "mit den gesammelten Daten in Spanien passieren". Dort hofft er auf WM-Punkte. Davor möchte er den Sprung in Q3 schaffen, obwohl er weiß, dass der Grand Prix eine große Herausforderung darstellt: "Das Rennen wird in Hinblick auf Reifen-Management hart - es wird viele Stopps geben und auf die Strategie ankommen. Im Vorjahr haben die meisten vier Stopps gemacht, aber Lotus kam mit drei Stopps durch und wurde Zweiter."

Maldonado hofft auf Rennen nach Barcelona

Dieses Jahr gilt dies als unrealistisch, aber Maldonado hält "eine Top-5-Platzierung für möglich. Es wird schwierig, denn es gibt ja die zwei Mercedes und die zwei Red Bull - und andere wie Force India, die bei den vergangenen Rennen schnell waren, aber wenn wir 100 Prozent aus dem Auto herausholen, dann können wir alle anderen Teams bekämpfen und können etwas herausholen, worauf wir aufbauen können."

Er rechnet in Barcelona mit Fortschritten durch die Updates. Wie groß die sein werden, ist aber schwer zu sagen: "Alle bringen Updates, und nichts steht in der Formel 1 still." Auf jeden Fall benötigt das Team dringend die ersten Punkte: "Das ist entscheidend, denn das Team und die Fahrer sind es gewohnt, viele Punkte zu holen. Viel wichtiger ist aber, dass dies dafür sorgen würde, dass das Team mehr Selbstvertrauen hat." Und dann will er mit Lotus endlich zuschlagen: "Bei den Rennen nach Barcelona in Monaco und Montreal kann viel passieren. Da müssen wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und daraus Profit schlagen, damit wir für den Sommer eine gute Basis haben."

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