Räikkönen vor Verbleib: Ferrari-Boss vorläufig überzeugt

, 20.04.2015

Der Podiumsbesuch in Bahrain bringt den Finnen auf die Pole-Position für ein weiteres Jahr bei der Scuderia - Arrivabene: "Aber auch er muss glücklich sein"

Sich mit Einzelergebnissen für einen neuen Vertrag zu empfehlen hat ein Ex-Weltmeister wie Kimi Räikkönen wohl nicht mehr nötig. Trotzdem demonstrierte der zweite Platz des Finnen am Sonntag beim Bahrain-Grand-Prix - sein erstes Podiumsresultat seit Südkorea 2013 -, dass der 35-Jährige noch voll motiviert bei der Sache ist. Eine Attitüde, die Räikkönen im Laufe seiner Karriere nicht immer nachgesagt wurde. Auch Ferrari scheint die Option, den Vertrag um ein Jahr zu verlängern, ziehen zu wollen.

Maurizio Arrivabene winkt trotz der Gerüchte, die Scuderia könnte im Mercedes-Revier wildern, mit dem Zaunpfahl: "Ich kann offiziell sagen, dass Lewis Hamilton keinen Vertrag unterschrieben hat, dass Kimi zurück ist und wir zwei starke Fahrer haben", positioniert sich der Teamchef hinter Räikkönen und Sebastian Vettel, der ohnehin nicht zur Debatte steht. "Ich sage Kimi immer wieder, dass es auf seine Leistung ankommt. Jetzt hat er gezeigt, was für ein großartiger Pilot er ist", meint Arrivabene weiter.

Kurzum: Nach Bahrain spricht alles für Räikkönen: "Wenn man mich jetzt fragt, ob ich die Option ziehe, dann sage ich: 'Ja!'", macht Arrivabene klar, wünscht sich bei der Personalie aber Bedenkzeit: "Das heißt nicht, dass Kimi morgen unterschreibt." Nebeneffekt ist, dass die offene Fahrerfrage für Unruhe im Lager der Silberpfeile sorgt, die mit Hamilton um einen Kontrakt feilschen. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne soll Daimler-Vorstand Dieter Zetsche aber versichert haben, nicht mit dem Briten in Verhandlungen zu stehen.

Arrivabene betont, dass es nicht zuletzt auch auf Räikkönen selbst ankommt: "Ich will keinen Fahrer, der nur seinen Job macht. Ich will einen, der glücklich ist." So wirkte der Stoiker aus Espoo am Sonntag nur bedingt, was jedoch seinem Naturell entspricht und Insider wie Technikchef James Allison nicht darüber hinwegtäuschte, wie viel der Pokal ihm bedeutet. Unglück darüber, den Sieg verpasst zu haben, demonstrierte Räikkönen aber allen voran seinen Erfolgshunger.

Sein Boss ist überzeugt, dass Räikkönen aus seinem Herzen keine Mördergrube macht: "Kimi ist genau wie Sebastian ein sehr ehrlicher Mensch", meint Arrivabene und zeichnet ein eigenartiges Sinnbild: "Er ist in einem psychologischen Zwiespalt. Er sitzt vor einem weißen Blatt Papier, bekommt einen Stift, gibt ihn zurück und steht plötzlich auf dem Podium." Meint Arrivabene doch eine Vertragsunterschrift? Die wünscht sich Mercedes-Sportchef Toto Wolff von Hamilton: "Im Moment ist es eine Win-Win-Situation. Wir haben ein schnelles Auto und einen schnellen Fahrer."

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