Senna: "Es gab keine Chance, Platz zu lassen"

, 25.11.2012

Der Brasilianer glaubt, dass ihn keine Schuld an der Kollision mit Vettel trifft, er ein Spitzenresultat hätte einfahren können - Hoffen auf Formel-1-Engagement 2013

Beinahe hätte Bruno Senna beim Brasilien-Grand-Prix am Sonntag die tragische Rolle des unfreiwilligen Königsmörders gespielt. Aber eben nur beinahe: Denn die Kollision des Williams-Piloten mit Sebastian Vettel, der sich in der Folge den Fahrertitel sicherte, ging für den späteren Weltmeister glimpflicher aus als für den Brasilianer. "Sehr enttäuschend", beklagt Senna gegenüber 'Motorsport-Total.com' sein Ausscheiden. "Es ist das erste Mal, dass ich ein Rennen in der ersten Runde aufgeben muss."

Die Schuld am Unfall will er nicht auf sich nehmen - obwohl zum Beispiel Red-Bull-Teamchef Christian Horner scharfe Kritik übt. "Schwierig zu beurteilen. Ich denke, es war ein Rennunfall", verteidigt sich Senna und erklärt die Berührung auch mit der Tatsache, dass sich Vettel und er im dichten Gedränge befanden: "Wenn man im Mittelfeld fährt, ist jeder vorsichtiger, man lässt sich mehr Platz. Da gab es aber keine Chance, das zu tun", so der Williams-Pilot weiter.

Dass es zum Kontakt kam, erklärt Senna so: "Ich denke nicht, dass Sebastian mich gesehen hat und er hat eingelenkt. Es ist klar, dass ich da nicht mehr hätte tun können. Schade, aber das war's." Schade - und das ging im Trubel um den Heppenheimer unter - war es für Senna, der mit einem das ganze Wochenende über konkurrenzfähig wirkenden FW34 wohl einiges hätte ausrichten können: "Wir hatten ein sehr gutes Auto, auf der Einführungsrunde hat es sich klasse angefühlt."

Dass er ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix leer ausging, nagt an Senna, aber es ist für ihn nicht das Ende aller Tage. "So ist Motorsport. Manchmal hat man Glück und manchmal nicht - heute hatten wir keines", meint er. Es könnte Senna auch deshalb teuer zu stehen kommen, weil damit seine Chancen auf ein Cockpit 2013 weiter schwinden. In Grove gilt Valtteri Bottas praktisch als gesetzt neben Pastor Maldonado. "Es ist ein großer Kampf um einen Platz für die kommende Saison", weiß Senna.

Offenbar rechnet er damit, bei Caterham oder Force India noch eine Chance zu besitzen. "Wir haben einige Möglichkeiten und arbeiten sehr hart daran, sie zu realisieren", betont der 29-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Denn seinen Job in der Formel 1 würde er nur ungern an den Nagel hängen: "Hoffentlich bin ich im kommenden Jahr wieder hier und fahre um viele Punkte." Optimismus? Vorhanden. "Man weiß nie, wir müssen abwarten", verabschiedet sich Senna in einen Winter der Ungewissheit.

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