Trotz schlechtem Qualifying: Alonso erlebte eine angenehme Überraschung

, 15.03.2008

Wegen Problemen am Differential und einer roten Flagge war das Qualifying für Fernando Alonso nicht ideal. Dennoch entdeckte er auch rosige Seiten.

Zufrieden und auch nicht, so war die Gefühlslage von Fernando Alonso nach dem Qualifying in Melbourne. Denn einerseits hatte er am Morgen im Training ein gutes Auto gehabt. Im Zeittraining lief es dann aber nicht ganz nach Wunsch. "Ein Fehler im Differential hat die Balance über den Haufen geworfen und machte es sehr schwer, zu fahren. Ich bin mir sicher, wir können im Rennen zurückkommen und werden heute Abend noch hart arbeiten, damit das der Fall ist", meinte der Spanier.

Trotz des Problems am Differential hatte Alonso aber auch Zuversicht aus dem Qualifying getankt. "Im zweiten Qualifying-Abschnitt waren wir so acht Zehntel hinter dem schnellsten Team. Das war eine nette kleine Überraschung, denn wir waren näher als ich das dachte. (...) Wir haben immer noch viel Arbeit, aber das wussten wir. Das Gute ist, dass wir näher sind als erwartet", sagte er und hoffte, am Sonntag noch ein paar Punkte aus dem Rennen mitnehmen zu können.

Leichter wäre die Aufgabe gewesen, wenn seine beste Runde in Q2 nicht Mark Webbers Ausrutscher zum Opfer gefallen wäre. "Als ich über die Linie fuhr und auf das Display sah, dachte ich, ich hätte es geschafft, aber sie haben die Runde gestrichen, weil es eine rote Flagge gab, 100 Meter bevor ich über die Linie fuhr. Das ist enttäuschend, aber ich werde das nicht als Ausrede verwenden... das Ergebnis war schlecht, weil wir nicht konkurrenzfähig waren", erklärte er. Er rechnete aber damit, dass sich das in Malaysia wieder ändern könnte.

Bevor es aber dorthin geht, sah er am Sonntag eine schwere Aufgabe auf sich zukommen, denn hinter ihm werden ein paar schnelle Autos stehen. "Es wird schwer, Leute wie Webber oder Räikkönen hinter uns zu halten. Wir haben morgen eine Doppelaufgabe: Plätze aufholen und sie nicht an Räikkönen oder andere verlieren." Allerdings sah er sich sogar noch näher an Ferrari als an den Schnellsten des Qualifyings. "Massa war in Q2 Fünfter und mit einer guten Runde wäre ich vier Zehntel hinter ihm gewesen. Das hatten wir gar nicht erwartet. McLaren war stark, aber BMW war fast auf gleichem Level. Kubica war im ersten Qualifying auf P1 und im zweiten Qualifying auf P2. Der zweite Platz in Q3 ist kein Ergebnis der Benzinladung, da BMW auch vorher auf P1 und zwei war", meinte Alonso.

Weniger aufmunternde Neuigkeiten hatte Nelson Piquet Jr. zu vermelden, dessen schwieriges Wochenende sich im Qualifying fortsetzte. "Ich konnte das ganze Wochenende aus verschiedenen Gründen nicht viel fahren und das zeigte sich am Nachmittag im Qualifying. Ich bin enttäuscht, denn ich hatte gehofft, bei meinem ersten Grand Prix besser abzuschneiden. Ich werde morgen aber mein Bestes versuchen, damit ich durch das Feld komme und so viel lerne wie möglich", sagte der Brasilianer.

Auf Ingenieursseite hingen die Köpfe auch nicht besonders hoch. Chefingenieur Pat Symonds sprach von einem enttäuschenden Tag und davon, dass Piquet unter den wenigen Kilometern am Wochenende gelitten hatte. "Bei Fernando dachten wir, dass wir leicht in die Top Ten kommen würden, aber ein Problem am Differential zerstörte seine Runde und brachte ihn ans falsche Ende einer starken Gruppe von Autos", bestätigte er Alonsos Auskunft. Motorenchef Denis Chevrier prognostizierte nach dem Zeittraining eine enge Saison, da die Abstände sehr knapp waren. Das eigene Abschneiden stellte aber auch ihn nicht zufrieden. "Wir müssen nun hoffen, dass wir morgen einen guten Start haben und versuchen, aus den Startplätzen das Meiste herauszuholen."

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