Vettel: "Sind noch nicht auf dem Niveau der Spitze"

, 18.04.2014

Weltmeister Sebastian Vettel bremst nach dem Freitag-Training die Erwartungen: Wieso Mercedes weiter vorne ist als man denkt und Red Bull noch viel Arbeit hat

Red Bull sah am ersten Trainingstag in Schanghai durchaus konkurrenzfähig aus: Daniel Ricciardo fuhr in einem Longrun mit 1:42.3 Minuten die beste Zeit aller Fahrer - in der Zeitenliste vom Freitag kamen die Red-Bull-Piloten Ricciardo (+0,496 Sek.) und Sebastian Vettel (+0,7) auf die Plätze vier und fünf. In der Medienrunde nach dem Training bremste der Weltmeister aber die Erwartungen: Warum Red Bull kein großer Sprung gelungen ist, Mercedes weiter unerreichbar sein dürfte und man auf Renault-PS vergeblich wartet.

Frage: "Sebastian, wie lief es heute bei dir?"

Sebastian Vettel: "Das war ein guter Tag. Ich denke, ich konnte ein paar Fortschritte machen, was das Fahrgefühl angeht. Die ganzen Sachen im Hintergrund, die man abstimmen kann, haben heute schon ein bisschen besser funktioniert. Auch über den Tag hinweg haben wir unheimlich viel probiert, und am Ende hat es sich ein bisschen besser angefühlt. Die Strecke war noch ziemlich 'grün'. Wir waren heute die einzigen Autos, die gefahren sind. Wir haben immer noch viel zu tun, vor allem ich, denn ich bin noch nicht dort, wo ich sein will. Aber wir haben ein paar Fortschritte gemacht."

Frage: "Nach den Bahrain-Tests habt ihr am Auto Verbesserungen vorgenommen. Habt ihr das heute gemerkt?"

Vettel: "Ja, ich denke, wir haben ein bisschen zugelegt, was das Auto angeht, aber es ist kein Riesenschritt. Außerdem ist das hier eine ganz andere Strecke - da ist es schwer zu beurteilen. Das Limit sind hier normalerweise die Vorderreifen, und man hat es bei den Rennsimulationen auch gesehen, dass sich die Mehrheit unheimlich schwer tut, weil die Strecke noch nicht so viel Grip hat. Ich denke, das wird im Laufe des Wochenendes besser, aber es kommt natürlich immer drauf an, was das Wetter macht. Wenn es regnet, dann fangen wir wieder von vorne an, wenn es trocknet."

Frage: "Fast alle hatten heute Probleme mit dem Graining. Wie lief es bei dir?"

Vettel: "Ich würde sagen, dass wir da ziemlich im Durchschnitt sind. Ich habe nicht gesehen, was die anderen gemacht haben, aber wahrscheinlich hatten sie die gleichen Probleme wie wir."

Frage: "Haben sich die neuen Teile ausgezahlt?"

Vettel: "Wir hatten ein paar Kleinigkeiten und versuchen ständig, einen Schritt vorwärts zu machen. Nicht nur bei der Performance, sondern auch bei der Feinabstimmung der Teile."

Frage: "Der Rückstand sieht deutlich geringer aus."

Vettel: "Ich glaube, man kann das an einem Freitag nicht so einfach beurteilen. Man weiß ja nie, was die anderen gefahren sind, wer heute schon die Hosen runtergelassen hat. Es gibt ja heute schon so viele Möglichkeiten, wie schnell man da fahren kann. Nicht nur die Spritmenge ist entscheidend, sondern auch, wie viel Power man freigibt - einerseits vom Motor, andererseits von den Batterien. Es ist daher ein bisschen schwierig, das einzuschätzen."

Frage: "Es gab aber keine Überraschungen, oder?"

Vettel: "Nein, wir hatten keine gröberen Probleme."

Frage: "Mercedes sieht nicht so aus, als wären sie außer Reichweite. Könnt ihr mithalten?"

Vettel: "Vielleicht haben sie heute nicht alles gezeigt. Schwer zu sagen. Sie sind immer noch die Favoriten, und sie sind recht weit weg. Ich war bei meinem Longrun hinter einem Mercedes, und es sah so aus, als könnten sie mit uns spielen. Es hängt aber stark davon ab, welche Reifen man am Auto hat, wann man auf die Strecke geht, wie viel Sprit man an Bord hat. Der Tag war gut, aber wir sind noch nicht auf dem Niveau der Spitze."

Frage: "Nach dem Bahrain-Test hieß es, dass es bei der Renault-Antriebseinheit Fortschritte gibt. Wie sieht es da aus?"

Vettel: "Es handelt sich hauptsächlich um Dinge im Hintergrund, wir haben keine zusätzliche Leistung gewonnen. Das würden wir uns natürlich wünschen, aber das ist nicht möglich. Es ist aber gut für das Gefühl, wenn die Teile, die wir haben, besser abgestimmt sind. Da haben wir immer noch Arbeit vor uns."

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