Ford zieht sich werksseitig aus der Rallye-WM zurück

, 15.10.2012

Paukenschlag in der Rallye-Szene: Ford beendet das Werksengagement in der Rallye-WM mit Saisonende - M-Sport will weiterhin in der WRC aktiv sein

Ford zieht sich am Saisonende 2012 werksseitig aus der WRC zurück. Das gab der Hersteller am Montagnachmittag bekannt. In einer Aussendung heißt es, die Entscheidung ist nicht leicht gefallen. Man hatte sich die europäische Wirtschaft angesehen und den Rückzug aufgrund der schwierigen Lage getroffen. "Ford hat eine lange und stolze Geschichte in der WRC und es war keine leichte Entscheidung. Zu diesem Zeitpunkt sind wir aber zu dem Entschluss gekommen, dass es besser für die Firma und die Marke Ford ist, wenn wir unser Engagement reduzieren und unsere Ressourcen in andere Bereiche stecken", sagt Roelant de Waard, der Vizepräsident von Ford-Europa für Marketing & Sales.

Erst spät im Dezember 2011 hat sich der Hersteller zu einem weiteren Engagement in der Rallye-WM bekannt. Es wurde damals ein Zweijahresvertrag mit M-Sport abgeschlossen. Nun endet dieser nach einem Jahr. Wie die genauen Details mit M-Sport aussehen, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Die Firma in Großbritannien plant weiterhin ein WRC-Engagement mit dem Ford Fiesta. Außerdem wird derzeit an einer R5-Version des Fiesta gearbeitet. "Wir haben großen Respekt vor M-Sport und Malcolm Wilson, die das Ford WRC-Team seit 1997 leiten", sagt Waard.

"Wir haben zusammengearbeitet und jenen Punkt erreicht, an dem wir das Auto erster Wahl haben. Wir wollen, dass es in Zukunft weitergeht." M-Sport muss sich nun auf die Zukunft vorbereiten. Wilson bedankt sich bei Ford für die jahrelange Unterstützung in den vergangenen 16 Jahren. "Wir verstehen, dass schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen, um Jobs bei Ford zu retten. Wir akzeptieren die kommerzielle Realität dieser Situation. Wir blicken trotzdem in die Zukunft und wollen unsere starke technische Partnerschaft fortsetzen."

"Meine Intention ist es, dass wir für Ford weiterhin um Prüfungsbestzeiten und Gesamtsiege kämpfen werden, und die Entwicklung, die im März begonnen hat, fortsetzen, damit wir für die Saison 2013 bereit sind", sagt Wilson. M-Sport wird auch in Zukunft Ford-Boliden aufbauen und in der Rallye-WM antreten. Die Werksunterstützung ist allerdings nicht mehr gegeben. "Wir werden bis zur Vorstellung des Fiesta R5 im März 2013 mit unseren Kollegen bei Ford-Racing zusammenarbeiten. Wir arbeiten auch an Verbesserungen des R2-Autos, das auch künftig die Basis für nationale Meisterschaften und Nachwuchsprogramme sein wird."

"Die Bestätigung unserer Schlüsselprogramme für 2013 hat unsere oberste Priorität. Es ist eine Herausforderung für das Team, die wir gerne annehmen. Anschließend können wir alle Optionen abwägen und die richtige Richtung für die Zukunft festlegen", sagt Wilson. M-Sport und Ford haben gemeinsam in 225 Starts 52 Siege und insgesamt 208 Podestplätze erobert. Bei 156 Rallyes kam man ununterbrochen in die Punkteränge. Der werksseitige Rückzug von Ford ist ein weiterer Rückschlag, denn erst vergangene Woche hat BMW die Werksunterstützung der MINI-Teams beendet.

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