Portugal zeigt die Konkurrenzfähigkeit der WRC-Teams

, 01.04.2014

Die Schotter-Rallye in Portugal ist der erste richtige Standort für die Hackordnung im WRC-Feld - Auf die Fahrer und Ingenieure kommen spezielle Herausforderungen zu

Die Rallye Portugal ist der erste richtige Gratmesser in dieser Saison, obwohl sie schon der vierte WM-Lauf in dieser Saison ist. Die Rallye Monte Carlo im Januar ist immer eine unwägbare Veranstaltung, während anschließend Schweden der einzige richtige Lauf auf Schnee und Eis ist. In Mexiko wird zwar ebenfalls auf Schotter gefahren, doch aufgrund der Höhenlage büßen die Motoren Leistung ein. Nun wartet die Rallye Portugal, die seit dem Jahr 2007 an der Algarve ausgetragen wird.

Es ist eine Rallye auf hartem Schotter, mit Kuppen und blinden Kurven. Die Motoren können ihre volle Leistung entfalten. Aufgrund dieser Faktoren wird das wahre Kräfteverhältnis zwischen den Fahrzeugen sichtbar. Die große Frage ist, wie deutlich Volkswagen überlegen ist und wie sich der neue Hyundai i20 WRC präsentieren wird. Auch Citroen rechnet sich dank der Erfahrung viel aus. Dazu kommen die Außenseiter von M-Sport.

"Für die Schotter-Rallyes im Kalender ist es ein Standard-Lauf", erklärt Didier Clement, der bei Citroen als Chefingenieur arbeitet. "Ein Auto, das auf Schotter schnell ist, wird in Portugal konkurrenzfähig sein." Der einzige unbekannte Faktor ist das Wetter. "Es hängt von den Bedingungen ab, denn der Grip kann von einem Extrem ins andere umschlagen. Sollte es regnen, dann verwandelt sich der Schotter in Matsch und es wird sehr rutschig", so Clement weiter.

"Dann ist es ein Vorteil, wenn man als Erster auf die Strecke geht. Sollte es trocken bleiben, dann ist die Rallye für die Reifen sehr hart, denn der Verschleiß ist ein wichtiger Faktor. In diesem Fall ist es besser, wenn man als Letzter startet." Da in diesem Jahr die erste Etappe nach dem WM-Stand gestartet wird, stehen die beiden Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala als Erste an der Startlinie. Mads Östberg folgt als Dritter, Kris Meeke als Achter. Das könnte für Citroen ein kleiner Vorteil sein.

"Wir können unsere Strategie nicht mehr auswählen, so wie wir das früher nach dem Qualifying durften", bedauert Clement. "Deshalb müssen wir unsere Daten so gut wie möglich nutzen, damit unsere Fahrer das Maximum herausholen können. Wenn man bei der Reifenwahl einen Fehler macht, dann kann man in einer Schleife rasch eine Minute verlieren. Sollte es stark regnen oder heiß sein, dann kann alles sehr schnell vorbei sein."

"Sollten die Bedingungen zwischen diesen Extremen liegen, dann wird es noch komplizierter." Die Fahrer müssen auf ihr Material achtgeben, aber auch die Crews müssen Informationen über Wetter und Streckenverhältnisse sammeln und sie richtig interpretieren. "Jeder Abschnitt des Bodens reagiert unterschiedlich auf Wasser. Da es keine befestigten Straßen sind, muss man sich darauf einstellen."

Bekannte Straßen in entgegengesetzter Richtung

"Wir werden auf alle Erfahrungen unserer Fahrer und Ingenieure - die an der 'Recce' teilnehmen - sowie auf die Informationen von Michelin zurückgreifen, wenn wir die Reifenwahl treffen müssen", so Clement. "Es ist Teamarbeit, die sicherstellen soll, dass unsere Fahrer die besten Möglichkeiten auf der Straße vorfinden." Speziell in der Ära Sebastien Loeb hat Citroen meist die richtigen Entscheidungen bei der Reifenwahl getroffen.

Insgesamt stehen bei der Rallye Portugal 16 Wertungsprüfungen über insgesamt 339,46 gezeitete Kilometer auf dem Programm. Die WRC kehrt am kommenden Wochenende nach Estoril zurück, wo am Donnerstag der zeremonielle Start stattfindet. Anschließend fahren die WRC-Asse in die Hauptstadt Lissabon, wo am Abend eine Superspecial über die Bühne gehen wird. Am Freitag startet die erste Etappe mit drei Prüfungen, die zweimal absolviert werden.

Die WPs "Silves", "Ourique" und "Almodovar" sind aus den vergangenen Jahren bekannt. Die zweite Etappe am Samstag beginnt mit der "Santa Clara"-Prüfung, gefolgt von der längsten Strecke der Rallye: "Santana da Serra" führt über 31,90 Kilometer und wird in die entgegengesetzte Richtung wie im Vorjahr gefahren.

Die Schleife wird mit der "Malhao"-WP abgeschlossen. Auch diese drei WPs werden am Samstag zweimal absolviert. Der Sonntag ist mit einer Schleife und insgesamt 43,87 Kilometern vergleichsweise kurz. Nach den Prüfungen "Loule" und "Sao Bras de Alportel" geht es in der Powerstage "Loule2" um die Bonuspunkte.

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