Sainz gewinnt Etappe vier und führt die Dakar an

, 08.01.2014

Carlos Sainz erobert mit dem Sieg auf der vierten Etappe der Rallye Dakar die Führung von Joan "Nani" Roma - Auch Stephane Peterhansel ist wieder in Schlagdistanz

Die Rallye Dakar ist in diesem Jahr so spannend wie lange nicht. Nachdem Joan "Nani" Roma am Vortag die Führung erobert hatte, musste der X-raid-Pilot sie nach der vierten Etappe schon wieder abgeben. Carlos Sainz, der Sieger von 2010, forderte die Mini-Mannschaft heraus und sicherte sich auf der längsten Etappe der diesjährigen Ausgabe den Tagessieg. Damit verwies er Roma auf Rang zwei der Gesamtwertung. Der Vorsprung von Sainz und seinem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk auf Roma beträgt nun 2:06 Minuten.

Mit Tagesrang zwei meldete sich Titelverteidiger Stephane Peterhansel (Mini) nach seinem schwierigen Vortag im Spitzenfeld zurück. Der Franzose machte heute einige Minuten auf die Spitze gut. Die ersten fünf Fahrer liegen im Gesamtklassement eng beisammen, denn die drei X-raid-Teamkollegen Nasser Al-Attiyah, Orlando Terranova und Peterhansel haben weniger als 19 Minuten Rückstand auf Sainz.

Die vierte Etappe führte die Teilnehmer von San Juan nach Chilecito in Argentinien, wobei die Automobile eine andere Route als die Motorräder nahmen. Insgesamt mussten die Automobile 868 Kilometer zurücklegen. Gegen die Uhr wurde auf 657 Kilometern gefahren, unterbrochen von einem 157 Kilometer langen neutalisierten Abschnitt. Seit der historischen Wertungsprüfung von Zouerat nach Tichit im Jahr 2005 gab es keine längere Wertungsprüfung bei der Rallye Dakar. Die Fahrer mussten Flüsse überqueren, Schluchten meistern und auf der Hut vor der Konkurrenz sein.

Schließlich waren die Gebiete weitläufig, sodass auf der vierten Etappe recht problemlos überholt werden konnte. Zugleich war die Wertungsprüfung nach Chilecito auch die längste der Dakar 2014 für die Autos. Der erste Abschnitt der gezeiteten Strecke fand auf relativ ebenem Terrain statt. Die Probleme gingen allerdings schon früh los: Leeroy Poulter, der mit seinem Toyota Hilux im Spitzenfeld mitfuhr, blieb bei Kilometer 48 stehen.

Guerlain Chicherit (Jefferies-Buggy) musste bei Kilometer 65 eine Zwangspause einlegen. Knapp 28 Kilometer vor dem Ende des ersten Abschnitts verlor Peterhansel fünf Minuten. Ein weiterer Reifenschaden? Peterhansel konnte weiterfahren, während Poulter und Chicherit nicht vom Fleck kamen und über 20 Minuten verloren. Am Ende des ersten Abschnitts hatte Al-Attiyah die Nase vorne. 33 Sekunden dahinter folgte Sainz. Die Plätze drei bis fünf gingen an Terranova, Roma und Federico Villagra (Mini). Peterhansel hatte als Sechster bei diesem Checkpunkt genau 4:38 Minuten Rückstand auf Al-Attiyah.

Nach der Verbindungsstrecke musste zu Beginn des zweiten Abschnitts über 284 Kilometer zunächst ein steiler Anstieg bis auf über 3.000 Höhenmeter bewältigt werden. Bei Kilometer 427 erwischte es Chicherit noch schlimmer: Sein Buggy ging in Flammen auf, die Besatzung blieb unverletzt. Bis zum Ziel ging es dann wieder hinab. Al-Attiyah setzte seine starke Fahrt fort und hatte bei Wegpunkt sieben etwas mehr als vier Minuten Vorsprung auf die Verfolger. Bei Checkpunkt vier setzte sich Sainz an die Spitze und hielt die versammelte Mini-Armada knapp auf Distanz.

Schließlich erreichte Roma als Erster das Ziel, doch seine Verfolger waren schneller. Sainz nahm seinem spanischen Landsmann noch 14 Minuten ab und sicherte sich den Tagessieg. Damit übernahm der Dakar-Sieger von 2010 auch die Führung im Gesamtklassement. Peterhansel zeigte nach seinem schwierigen Vortag eine beherzte Aufholjagd und kam sechs Minuten nach Sainz ins Ziel. Al-Attiyah belegte Rang drei vor Villagra und Roma.

Somit führt Sainz das Gesamtklassement nun zwei Minuten vor Roma an. Al-Attiyah liegt als Dritter nur knapp sieben Minuten zurück. Terranova, der heute Sechster wurde, hält Rang vier. Peterhansel hat seinen Rückstand auf 18:10 Minuten verkleinert und liegt als Fünfter wieder in Schlagdistanz. Alle weiteren Fahrer haben bereits großen Rückstand. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz kamen mit ihrem Toyota Hilux nach einigen Problemen als Siebte ins Ziel und sind mit knapp 40 Minuten Rückstand auf Gesamtposition sechs.

Weitere Informationen in Kürze

Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):

01. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) - 5:20:32 Stunden

02. Peterhansel/Cottret (Mini) +6:04 Minuten

03. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +8:58

04. Villagra/Perez Companc (Mini) +13:19

05. Roma/Perin (Mini) +14:08

06. Terranova/Fiuza (Mini) +16:04

07. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +24:49

08. Lavieille/Garcin (Haval) +26:59

09. Thomasse/Larroque (Buggy MD Rallye) +33:37

10. Rakhimbayev/Demyanenko (Toyota Hilux) +34:08

Gesamtwertung nach 4 von 13 Etappen (Top 10):

01. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) - 14:52:47 Stunden

02. Roma/Perin (Mini) +2:06 Minuten

03. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +6:56

04. Terranova/Fiuza (Mini) +13:08

05. Peterhansel/Cottret (Mini) +18:10

06. de Villiers/Von Zitzewitz (Toyota Hilux) +39:10

07. Lavieille/Garcin (Haval) +46:20

08. Villagra/Perez Companc (Mini) +47:12

09. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +1:07:00 Stunden

10. Dabrowski/Czachor (Toyota) +1:18:44

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