1,9 Sekunden vor dem Rest: Citroen fährt locker vorneweg

, 11.04.2014

Neu in der Meisterschaft, aber gleich an der Spitze: Citroen hat das erste WTCC-Kräftemessen beim Test in Marrakesch klar für sich entschieden

Die WTCC-Saison 2014 und damit die Ära der neuen TC1-Autos ist offiziell gestartet - und die 30-minütige Testsession wurde gleich zur großen Citroen-Show. Die drei Werksfahrer mit ihren C-Elysee hatten die Konkurrenz locker im Griff und beendeten die Testsession auf den ersten drei Positionen. Die erste Bestzeit sicherte sich standesgemäß Weltmeister Yvan Muller, der mit einer Zeit von 1:44.513 Minuten auf Anhieb schneller als der bestehende Rundenrekord war. Jose-Maria Lopez reihte sich mit einem Rückstand von 0,432 Sekunden auf Rang zwei ein, Dritter wurde WTCC-Neueinsteiger Sebastien Loeb. (+ 0,648 Sekunden).

Die Verfolger - überraschend angeführt von Hugo Valente (Campos-Chevrolet) - hatten beim Aufgalopp des ersten Rennwochenendes der Saison, der bei Sonnenschein und heißen Temperaturen von 34 Grad stattfand, gegen die Citroen-Armada nicht den Hauch einer Chance. 1,957 Sekunden betrug der Rückstand des Franzosen - und es hätte noch deutlich mehr sein können, denn Muller schien am Freitag noch weit davon entfernt zu sein, die Karten aufzudecken.

Mehrmals fuhr der Weltmeister im ersten Sektor eine absolute Bestzeit, um dann in den Sektoren zwei und drei langsamer zu werden. Bei Citroen ist also noch deutlich Luft nach oben, weshalb die Zeiten im Verlauf des Rennwochenendes noch drastisch fallen sollten, wenn die Strecke sauber gefahren und Gummi gelegt ist. Rundenzeiten von unter 1:40 Minuten erscheinen im Qualifying nicht ausgeschlossen.

Deutlicher Rückstand für Honda

Die Werks-Honda konnte in der Testsession mit der Konkurrenz von Citroen nicht Schritt halten. Schnellster Civic-Pilot war Werksfahrer Tiago Monteiro auf Rang fünf (+ 1,990 Sekunden). Sein Teamkollege Gabriele Tarquini reihte sich mit einem Rückstand von 3,116 Sekunden auf Position zehn ein. Der Italiener sorgte drei Minuten vor dem Ende der Testsession für den einzigen kleinen Zwischenfall, als er sich in der ersten Schikane verbremste, was allerdings folgenlos blieb.

Generell war den Piloten anzusehen, dass sie beim ersten Einsatz mit den neuen TC1-Autos vorsichtig zu Werke gehen. Aufgrund der geringeren Bodenfreiheit und des neu eingeführten Frontsplitters kann 2014 bei Weitem nicht mehr so heftig über die Randsteine geräubert werden wie in der Vergangenheit, was mehrere Fahrer übereinstimmend bestätigten.

Und was machte das dritte Werksteam? Speerspitze von Lada war Neuzugang Rob Huff. 2,285 Sekunden Rückstand und Rang sechs waren für den Weltmeister von 2012 eine beachtliche Leistung, denn es war das erste Mal, dass Huff den TC1-Granta im Trockenen fuhr. Teamkollege James Thompson hatte als 14. (+ 4,207 Sekunden) einen deutlichen Rückstand auf Huff, Michail Koslowskii landete abgeschlagen (+ 7,254 Sekunden) auf Rang 17.

Engstler schnellster TC2-Pilot

Nicht nur für Huff, sondern auch für Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) war es nach dem kurzen Shakedown der erste ernsthafte Test mit seinem TC1-Cruze. Dabei schlug sich der Niederländer als Siebter (+ 2,285 Sekunden) durchaus achtbar und distanzierte seinen Teamkollegen Tom Chilton um rund 0,6 Sekunden. Zwischen die beiden ROAL-Piloten fuhr Lokalmatador Mehdi Bannani (Proteam-Honda) auf Rang acht. Gianni Morbidelli und Rene Münnich (beide Münnich-Chevrolet) belegten die Positionen elf und 15.

In der TC2-Klasse, in der Fahrzeuge startberechtigt sind, die dem Technischen Reglement des Vorjahres entsprechen, ging die Bestzeit an Franz Engstler (Engstler-BMW). Mit einem Rückstand von 6,036 Sekunden blieb der Allgäuer dabei genau im erwarteten Rahmen und verlor pro Kilometer etwa 1,5 Sekunden auf die TC2-Autos. Als Gesamt-Sechzehnter ließ Engstler immerhin Lada-Pilot Koslowskii hinter sicher. Petr Fulin (Campos-SEAT) war bei seinem WTCC-Debüt zweitschnellster TC2-Pilot, gefolgt von Engstlers Teamkollegen Pasquale Di Sabatino und Teenager John Filippi (Campos-SEAT).

Der Fahrbetrieb wird im Marrakesch am Samstag um 10.00 Uhr mit dem ersten Freien Training fortgesetzt. Nach dem zweiten Freien Training um 12.15 Uhr steht dann ab 15.00 Uhr (alle Zeiten MESZ) das in diesem Jahr dreiteilige Qualifying an.

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