MacDowall & Muller: Und wer hat Schuld?

, 21.11.2012

Der Crash zwischen Alex MacDowall und Yvan Muller im letzten Saisonrennen erhitzt die Gemüter - Die Macao-Rennleitung spricht keine Strafe aus

"Es war ein richtig böser Crash", sagt Alex MacDowall über seinen Unfall im letzten Rennen der Saison 2012. Und das war es in der Tat: An der schnellsten Stelle des Guia Circuits, wo die Autos der WTCC über 200 km/h erreichen, knallte der britische Rennfahrer nach einer Berührung mit Yvan Muller heftig in die Leitplanken. Nur mit viel Glück kam MacDowall dabei ohne Verletzung davon.

Ein weitaus weniger heftig erscheinender Zwischenfall hatte wenige Tage zuvor den aus Hongkong stammenden Rennfahrer Phillip Yau in einem der Rahmenrennen das Leben gekostet - in einem Chevrolet Cruze, der früher in der WTCC eingesetzt worden war. MacDowall enstieg seinem Wrack indes unbeschadet. Allerdings mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, wie er selbst gesteht.

"Ich war ziemlich wütend, aber glücklicherweise okay", meint MacDowall, für den die Schuldfrage eine klare Antwort hat: "Muller hat sich einfach vertan. Ich musste vorsichtig sein, um nicht den vor mir fahrenden Pepe (Oriola; Anm. d. Red.) zu treffen, doch er fuhr mit Vollgas hinter uns her, schloss zu rasch auf und drehte mich herum. Das war definitiv sein Fehler", sagt der Bamboo-Chevrolet-Pilot.

Chevrolet-Werksfahrer Muller sieht das natürlich anders: "Es tut mir natürlich leid, doch da konnte ich nicht viel machen. MacDowall kämpfte mit Oriola, verpasste den Scheitelpunkt in der Kurve und kam quer. An dieser Stelle bist du normalerweise mit Vollgas unterwegs. Er war wahrscheinlich 10-15 km/h langsamer als üblich. Ich stand hingegen voll auf dem Gas", erklärt der ehemalige WM-Champion.

"Als ich sah, dass er in Probleme geriet, bremste ich natürlich. Obwohl das nicht unbedingt eine Stelle ist, an der man bremsen sollte. Leider kam es dann zu einer Berührung", sagt Muller und merkt an: "Das tut mir leid. Und ich bin froh, zu hören, dass er okay ist." Von einer Bestrafung Mullers sah die Rennleitung übrigens ab. Weil MacDowall schon vorher rutschte und weil Muller auch früh bremste.

Der Unfall war trotzdem nicht zu verhindern, was MacDowall am Saisonende um eine gute Platzierung brachte. "Bis zu diesem Augenblick war Rennen zwei gut verlaufen. Wir hatten eine Podestchance", meint MacDowall. Er nehme dennoch etwas Positives aus Macao mit. "Erstmals dort anzutreten und gleich so schnell zu sein, war großartig. Das hat meine Erwartungen übertroffen - trotz der Kollision."

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