Nissan NV200: Die Serienversion des einstigen Innovators

, 25.02.2009

Mit der Studie des Nissan NV200 im Jahre 2007 verliehen die Japaner dem klassischen Kleintransporter - normalerweise eine leere Kiste auf Rädern - neben dem funktionellen Einsatz auch eine ansehnliche Ästhetik. Der von Beginn an parallel als Nutzfahrzeug und Pkw entworfene Nissan NV200 feiert seine Weltpremiere als Pkw-Version auf dem Genfer Automobilsalon (05.03.2009 - 15.03.2009) seine Weltpremiere und soll bei den kompakten Vans neue Standards bei Platzangebot und Praktikabilität setzen.


Während sich die Studie innovativ am Beispiel eines Transportes für Unterwasser-Forscher in Szene setzte, zeigt die auf den Bildern zu sehende Serienversion außen nichts mehr von ihrer Dynamik. Es ist, nach den ersten Fotos zu beurteilen, wieder diese herkömmliche Kiste auf Rädern, die es zukünftig in drei unterschiedlichen Ausführungen geben soll. Neben einer reinen Transporterversion wird der NV200 mit 7 Sitzen als robuster Kombi und als komfortablere Pkw-Version auf die Straße rollen, der jedoch im Interieur durchaus zu überzeugen vermag.

Pkw-Bodengruppe

Bei den Motoren stehen je ein Benziner und ein Turbodiesel zur Wahl. Beim Ottomotor handelt es sich um das bewährte, in Aluminium gegossene 1,6-Liter-Aggregat mit der internen Bezeichnung HR16DE. Im NV200 leistet der Vierventiler 108 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 153 Nm.


Der aus dem Note und dem Micra bekannte Selbstzünder (K9K) ist eine Konstruktion des Allianzpartners Renault. Der Zweiventiler mobilisiert 200 Nm Drehmoment und eine Nennleistung von 86 PS - Daten, die für eine hohe Sparsamkeit und zügige Leistungsentfaltung bürgen sollen.

Der auf einer modifizierten Version der Nissan-B-Plattform aufbauende NV200 besitzt eine an einem Hilfsrahmen befestigte vordere Einzelradaufhängung an Federbeinen. Wie für Fahrzeuge dieser Kategorie nicht unüblich, wählte Nissan für die Hinterachse eine kompakte, leichte und dennoch robuste Starrachse mit Blattfedern.

 

Maximales Ladevolumen

Bei einer Länge von knapp unter 4,40 Metern, glänzt der NV200-Transporter jedoch mit einer 2,040 Meter langen Ladefläche. Dank Frontantrieb und einer kompakt bauenden Hinterachse kann die Lastesel-Variante gleichzeitig zwei Standard-Europaletten laden. Mit 1,84 Metern ist der NV200 nicht höher als der Durchschnitt, doch hilft ihm der niedrige Ladeboden, das Stauvolumen auf 4,1 Kubikmeter zu steigern. Die maximale Nutzlast beträgt 771 Kilogramm.


Geräumiges Interieur

Ein geräumiges Cargo-Deck ist entscheidend für den Erfolg eines Vans, doch sorgen die großzügigen Grundmaße des NV200 auch bei den Kombi- und Familien-Ausgaben für üppige Raumverhältnisse. Beide bieten ab Werk sieben Sitze in drei Reihen. Vorne und hinten befinden sich je zwei Einzelsitze, in der Mitte eine Bank für bis zu drei Personen. Jeder Sitz hat seinen eigenen Dreipunkt-Gurt sowie eine neigungseinstellbare, umklappbare Rückenlehne.

Im Gegensatz zu anderen Modellen, bei denen die Sitze ausgebaut werden müssen - was aufgrund des Gewichtes und der Notwendigkeit, sie irgendwo abstellen zu müssen, als lästig empfunden wird - verbleiben die Sitze des NV200 immer an Bord. Wird mehr Laderaum benötigt, lässt sich die Mittelbank im Verhältnis 60:40 geteilt umklappen. Auf Wunsch schwingt aber auch die gesamte Bank bündig gegen die Lehnen der Vordersitze. Die hinteren Einzelsitze dagegen klappen seitlich weg.


Der Transporter kommt nur auf Wunsch mit seitlichen Fenstern und besitzt nach Nutzfahrzeug-Manier zwei seitlich angeschlagene und getrennt sich öffnende Flügeltüren am Heck - für den Kombi lassen sich diese optional ordern. Beim siebensitzigen Personentransporter hingegen erfolgt der Zugang generell durch eine nach oben schwingende und voll verglaste Heckklappe. Darüber hinaus spenden hier seitliche Schiebefenster zusätzliche Lüftung.

 

Komfortabler Aufenthaltsraum

Um möglichst viel Bewegungsraum im vorderen Passagierabteil zu gewinnen, wanderte der Getriebewählhebel vom Boden an eine erhöhte Position in der zweifarbig gestalteten Mittelkonsole. Oberhalb davon finden die Kontrollregler für Heizung und Lüftung und eine Doppel-DIN-Radiokonsole Platz. Das Heizungs- und Lüftungssystem versorgt alle drei Sitzreihen, wobei die hinterste zusätzlich ein separat regelbares Heizgebläse besitzt.


Der Nissan NV200 lässt sich gegen Aufpreis mit einer Rückfahrkamera bestellen, eine Technikpremiere im kleinen Transporter-Segment. Fast schon selbstverständlich für ein Fahrzeug mit solch hohem Nutzwert ist dagegen die Fülle an praktischen Ablagen und Getränkehaltern. Darunter befindet sich ein Geheimfach im oberen Teil des Handschuhfaches zur Unterbringung von Kameras, Mobiltelefonen oder wichtigen Unterlagen.

Zusätzlich zur Rückfahrkamera finden weitere, sonst eher aus Personenwagen bekannte Features den Weg in den NV200. Dazu zählen beispielsweise der drahtlose “Intelligent Key”, elektrische Fensterheber und das elektronische Stabilitätssystem ESP. Ein ABS samt Bremsassistent und elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) ist ebenso ab Werk vorhanden wie Airbags für die Frontpassagiere. Seitenairbags gibt es nur gegen Aufpreis.


Den Belangen des Fußgängerschutzes trägt der NV200 in Form einer Energie absorbierenden Motorhaube sowie ebenfalls im Bereich der Haube verlegten Materials mit aufpralldämpfender Wirkung Rechnung.

1 Kommentar > Kommentar schreiben

25.02.2009

DAS ist daraus ([URL="https://www.speedheads.de/forum/asiatische-marken/9840-nissan-nv200-moderne-transporter-fuer-unterwasser-forscher.html"]Klick[/URL]) geworden? :angst: Diese Serienversion ist ein Tiefschlag. Wie Christian schon im Artikel schreibt, erst will man sich abheben und dann reiht man sich trotzdem wieder in den Einheitsbrei ein. Ich hoffe auf den Tag, an dem auch Nutzfahrzeuge ansehnlich sind.


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