Artega SE: Die deutsche Antwort auf den Tesla Roadster

, 28.03.2011


Ein neuer Elektro-Sportwagen erblickt das Licht der Welt: der Artega SE (Sport Electric). Zwei auf der Hinterachse untergebrachte Elektromotoren mit zusammen 380 PS sorgen für ordentlich Vortrieb. Den Sprint von 0 auf Tempo 100 absolviert der Artega SE in nur 4,3 Sekunden, wozu der Artega GT mit einem herkömmlichen Benziner 4,8 Sekunden benötigt. Mit Hochdruck arbeiten die Macher an einer Serienversion, die bereits im April 2012 auf den Markt kommen könnte.


Anders als bei einem Verbrennungsmotor, erfolgt die Kraftentfaltung bei Elektromotoren linear und verzögerungsfrei. Die Höchstgeschwindigkeit des vollelektrischen Artega SE liegt bei mindestens 250 km/h (Benziner 270 km/h). Gerade einmal 150 Kilogramm wiegt die gesamte Antriebseinheit des Elektro-Sportwagens.

Im Vergleich der Tesla Roadster Sport: Der US-amerikanische Elektro-Sportler produziert aus dem Nichts 400 Nm Drehmoment, 292 PS Leistung sowie eine geschmeidige Beschleunigung von 0 auf 60 mph (96,56 km/h) in nur 3,7 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h. Die Reichweite pro Batterieladung liegt bei rund 340 Kilometern

Insgesamt werden im Artega SE 16 erprobte Batterie-Module aus Lithium-Ionen-Polymerzellen eingebaut. Jedes Modul enthält wiederum zwölf Batteriezellen und ist weitestgehend autark; im Fahrzeugheck brachte Artega zwölf solcher Module unter, vorne vier. Alle Batterien sind wassergekühlt und kommen gemeinsam auf einen Energiegehalt von 37 Kilowattstunden bei einer Nennspannung von 350 Volt. Das Gesamtgewicht des Batteriesystems beträgt 310 Kilogramm.

Der Artega SE soll, nach eigener Angabe, eine Reichweite von 200 Kilometern besitzen - nach der theoretisch im Labor errechneten NEDC-Norm sogar 300 Kilometer. Über den Anschluss am Fahrzeugheck lassen sich die Batterien an einem regulär gesicherten Haushalts-Elektroanschluss aufladen. An Park & Ride-Stationen oder speziellen Parkplätzen mit Ladestationen verkürzt sich die Ladezeit erheblich - bei entsprechender Ladeleistung auf nur 90 Minuten.

Unverwechselbar ist das Design: So kurz wie ein Kleinwagen (4,015 Meter), breit wie eine Luxus-Limousine (1,882 Meter) und flach wie eine Flunder (1,180 Meter). Dazu kommen eine ausgefeilte Aerodynamik und konsequenter Leichtbau. Erkenntnisse aus dem Motorsport wurden im Artega umgesetzt. So ist beispielsweise der Unterboden vollverkleidet und daher besonders verwirbelungsfrei.

Das Mittelmotorkonzept des Artega SE mit dem hinten angeschraubten Hilfsrahmen für die Aufnahme der Antriebseinheit bietet eine hervorragende Ausgangsposition für die Implantation eines Elektroantriebs. Die Achsverteilung ist mit 57 Prozent hinten zu 43 Prozent vorne identisch mit der des benzinangetriebenen Artega GT.

 

Bereits die Version mit Verbrennungsmotor besticht durch ein Gewicht von 1.285 Kilogramm. Der Artega SE wiegt vergleichbar 1.400 Kilogramm, besitzt ergo ein Mehrgewicht von gerade einmal rund 10 Prozent. Damit entsprechen die Handlings- und Bremseigenschaften weitgehend denen des Artega GT. Das gesamte Fahrzeug mit Dämpfung und Bremsen ist ausreichend dimensioniert für die Mehrleistung der Elektro-Version um 80 PS und die daraus resultierenden höheren Fahrleistungen.


Eine weitere Besonderheit, speziell am Unterboden, ist der Heckdiffusor. Der daraus sich ergebende Effekt ist mehr als beachtlich. Der Artega verhält sich dadurch wie eine Art umgedrehter Flugzeugflügel. Da die Luft unter dem Fahrzeugheck schneller strömt, entsteht ein Unterdruck am Fahrzeugboden, der das gesamte Fahrzeug auf die Straße saugt.

Statt eines analogen Tachos kommt ein TFT-Display mit 640 x 480 Bildpunkte (VGA) zum Einsatz. Durch eine Linux-basierende Software lassen sich Zusatzgeräte wie eine Rückfahrkamera im Nachhinein einfach integrieren. Das Kombiinstrument im Cockpit des Artega SE gestalteten die Macher mit einer kombinierten Analog- und Digitalanzeige für Geschwindigkeit, Reichweite und Batterieladezustand neu. Hinzu kommt eine Anzeige des Energieflusses.

Mit den Schaltwippen am Lenkrad kann der Fahrer die Stärke der Rekuperation beim Loslassen des „Gaspedals“ stufenlos bestimmen. Der Einstellbereich reicht dabei von der maximal möglichen Rekuperation von rund 75 kW / 102 PS bis hin zu keiner Rekuperation, dem sogenannten Segeln. Damit kann der Fahrer die Gaspedalcharakteristik entsprechend seinen Wünschen beziehungsweise entsprechend der Fahrsituation anpassen.

Der MirrorPilot eröffnet derweil eine neue Dimensionen der Navigation: Der Spiegel im Artega wird durch seine zentrale Lage zum idealen Kommunikationselement zwischen Fahrzeug und Fahrer. Das Navigations-System im Spiegel ist in einem 2,2 Zoll großen TFT-Display mit 65.000 Farben untergebracht. So bleibt der Blick des Fahrers beim Erfassen der Routenführung auf die Fahrbahn gerichtet. Wird das Navigationssystem nicht benötigt, erlischt das Display und die gesamte Spiegeloberfläche steht zur Verfügung.

Durch eine straffe Kalkulation kann Artega den exklusiven SE zu einem Preis von etwa 178.500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) anbieten. Diese Positionierung liegt zwischen dem Preis bestehender Elektro-Sportfahrzeuge der ersten Generation und den erwarteten Preisen der angekündigten Elektro-Sportwagen der Serienhersteller.

4 Kommentare > Kommentar schreiben

28.03.2011

Wo muss ich unterschreiben? Und bitte in diesem Gelb! :applaus:

28.03.2011

Sehr interessant! Einer der wenigen plausibelen E-Sportwagen meiner Meinung nach! Her damit!

29.03.2011

[QUOTE=Turbine;144235]Wo muss ich unterschreiben? Und bitte in diesem Gelb! :applaus:[/QUOTE] Wärst Du wirklich schon so weit, auf ein reines E-Auto umzusteigen ? Ich denke die Zeit und die die Technik ist noch nicht so weit. Mir ist die Reichweite einfach noch nicht genug und das Wiederaufladen dauert mir auch noch zu lange. Interessant ist er ja, aber mehr für mich noch nicht. Ansonst ist das Konzept ja OK. Bis dahin bleibe ich bei fossilen Getränken.... :engel:

29.03.2011

[QUOTE=ManfredS;144331]Wärst Du wirklich schon so weit, auf ein reines E-Auto umzusteigen ? Ich denke die Zeit und die die Technik ist noch nicht so weit. Mir ist die Reichweite einfach noch nicht genug und das Wiederaufladen dauert mir auch noch zu lange. Interessant ist er ja, aber mehr für mich noch nicht. Ansonst ist das Konzept ja OK. Bis dahin bleibe ich bei fossilen Getränken.... :engel:[/QUOTE] Komplett umsteigen sicherlich nicht, denn mir würde einfach das Verbrennungsgeräusch fehlen :bäh:. Als Zweitwagen wäre der Artega SE allerdings perfekt für mich und definitiv eine Option!


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