Chevrolet Miray Roadster: Ein Kampfjet auf vier Rädern

, 18.05.2011


Chevrolet blickt bereits auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Ein weltweit bekannter und ganz großer Wurf dieser Traditionsmarke stellt sicherlich die Chevrolet Corvette dar. Doch wie sehen die Design-Optionen der Zukunft aus? Auch die Asiaten aus dem GM Advanced Design Studio in Seoul dürfen ihre Vorstellungen einbringen. Heraus kam mit dem Miray Concept ein markanter Hybrid-Renner, der symbolträchtige Design-Elemente aus der hundertjährigen Chevrolet-Geschichte zitiert und wie ein Kampfjet auf vier Rädern wirkt.


Design: Modern, aber dennoch klassisch

„Miray“ ist koreanisch und heißt „Zukunft“. Das Concept Car erinnert an die große Zeit von Chevrolets Sportwagenbau. Er ist klein und offen wie der Monza SS von 1963 und dabei leicht und kraftvoll wie der Corvair Super Spyder von 1962. Seine ausdrucksstarke aerodynamische Karosserie lehnt sich zweifellos an das Design moderner Kampfflugzeuge an.

Die keilförmigen, aus Kohlefaser und mit Carbon verstärktem Kunststoff (CFRP) designten Seitenteile werden von einer abgewinkelten Charakterlinie geteilt, unter der sich die Umgebungsbeleuchtung befindet. Dieses Feature erzeugt beim Fahren eine schwebende Lichtlinie und taucht die Skulptur der Karosserie in ein warmes Leuchten. Die Scherentüren im Le Mans-Stil öffnen sich nach oben und geben den Weg für ein dramatisches Ein- und Aussteigen frei.

Der kraftvoll gestaltete Frontbereich stellt eine Neuinterpretation des Chevrolet-Gesichts dar. Dabei wird der zweigeteilte Kühlergrill links und rechts von den LED-Scheinwerfern mit neuem Tagfahrlicht eingefasst. Der vordere und der hintere Kotflügel lassen den Stil früherer Corvettes erneut aufleben und unterstreichen den sportlichen Geist des Mirays. An den Ecken steuern Spoiler aus Kohlefaser Anpresskraft und Luftströmung.

Spezielle einziehbare Flügel bieten eine zusätzliche Luftstromsteuerung und ermöglichen auf der einen Seite den Zugang zum Ladeanschluss und auf der anderen Seite zum Tankeinfüllstutzen. Der Ladeanschluss verfügt darüber hinaus über eine zusätzliche Batterieanzeige. Die hinteren Kotflügel besitzen ferner einzelne Staufächer zur Unterbringung kleinerer Gegenstände. Unterhalb des flügelförmigen Hecks zeigen die hinteren Lampen die für Chevrolet typische Zwillingsanordnung.

 

Der Miray rollt auf 20 Zoll großen Vorderrädern aus einem Aluminium-Carbon-Verbundwerkstoff, während hinten Pendants in 21 Zoll zum Einsatz kommen. Das kraftvolle Turbinen-Styling lässt schon im Stand die Dynamik des Sportlers sichtbar erscheinen. Von oben klar zu erkennen ist die ausgeprägte Diamantform. Der kegelförmige Grundriss des Fahrzeugs verstärkt derweil den Auftritt.


Hybrid-Power: Kraftstoffsparender Hochleistungsantrieb

Das kombinierte Antriebskonzept des Chevrolet Miray ist hinter und unter dem Fahrer untergebracht und verbindet optimierte Leistungsentfaltung mit sparsamem Kraftstoffverbrauch. Im Stadtverkehr wird der Miray von zwei vorne eingebauten je 15 kW / 20 PS starken Elektromotoren angetrieben, die ihm eine hohe und zugleich emissionsfreie Beschleunigung verleihen. Gespeist werden die Elektromotoren von einer 1,6 kWh Lithium-Ionen-Batterie, die mithilfe der regenerativen Bremsenergie aufgeladen wird. Der Miray lässt sich von Vorderrad- auf Heckantrieb umschalten.

Seine sportlichen Fahrleistungen verdankt der Chevrolet Miray einem turboaufgeladenen 1.5-Liter-Vierzylinder, der zusammen mit den Elektromotoren nach Bedarf die Räder mit einem üppigen Drehmoment ausstattet. Der hinter dem Cockpit eingebaute Benzin-Motor treibt die Hinterräder an, setzt aber gleichzeitig dank der Kombination mit dem elektrischen Antrieb neue Standards im kompakten Roadster-Segment. Nähere Leistungs- und Performancedaten gab Chevrolet leider nicht bekannt.

Ein Doppelkupplungsgetriebe (DCT) verringert den Platzbedarf des Antriebs, da der Drehmomentwandler entfallen kann. Die Schaltung arbeitet schnell und effizient, wobei die Macher das Schaltmuster im Leistungsmodus speziell für hohe Geschwindigkeiten auslegten. Mit dem DCT ist auch ein Start-Stopp-System verbunden.

Sportlicher Hightech-Innenraum

Der Innenraum des Chevrolet Miray lässt die Rennsportvergangenheit von Chevrolet aufleben. Wie auch bei der äußeren Gestaltung ließen sich die Designer vom Styling eines Kampfflugzeuges inspirieren. Der Miray bietet mit einer Mischung aus gebürstetem Aluminium, Naturleder, weißem Stoff und Oberflächen in Flüssigmetall-Optik ein Design voller Dynamik.

 

Das Interieur wird von einer Hülle aus Kohlefaser umschlossen, die ihm eine leichte, aber dennoch stabile Struktur verleiht. Das fließende, leicht gedehnte Zwillingscockpit schmiegt sich um den Fahrer und den Beifahrer. Auf den Fahrer ausgerichtet und von Chevrolets legendären Sportwagen inspiriert, genießt auch der Beifahrer unmittelbaren Fahrspaß.


Die asymmetrischen Sitze gehen fließend aus den Türen in den Innenraum über. Einen Hauch Luxus versprüht die Innenbeleuchtung, die vom oberen Teil der Instrumententafel ausgeht und in den hinteren Sitzbereich fließt. Derweil sind die Sitzpolster und die Kopfstützen durch leichte Kohlefaserschalen miteinander verbunden und auf einer durchgehenden Aluminiumschiene montiert. Das Design der Kopfstützen entspricht der äußeren Fahrzeugform und integriert Warmluftdüsen, die das angenehme Fahren ohne Verdeck auch bei kühleren Temperaturen ermöglichen.

Für die Anzeige von Informationen wählten die Macher mit der Rückprojizierung der Instrumententafel einen neuen Ansatz. Dabei werden die Informationen für den Fahrer in drei Bereiche unterteilt: Vorne erfolgt die Anzeige der Fahrleistungen. Links befindet sich die Anzeige für die Reichweite und rechts davon die Navigation sowie die Angaben über gefahrene Kilometer. Das Ziel von Chevrolet war es, ein unnützes Datengewirr zu vermeiden, so dass sich der Pilot ganz auf das Fahrerlebnis zu konzentrieren vermag.

Der Touchscreen-Bildschirm in der Mitte geht fließend in eine Aluminium-Konsole über, die an die Nase eines Kampfflugzeugs mit ausgefahrenem Fahrwerk erinnert und den vorderen mit dem hinteren Teil des Fahrzeugs verbindet. Ebenfalls in der Mitte angebracht ist der Startknopf. Wird der Startknopf gedrückt, hebt sich das einfahrbare, säulenmontierte Kombinationsinstrument wie die Haube eines Flugzeugs und gibt den Blick auf eine „interaktive Projektion“ auf der weißen Oberfläche frei.

Seitlich aus dem Glas fahren elektrisch die einziehbaren Rückfahrkameras aus, welche die herkömmlichen Rückspiegel ersetzen. Bei Stadtfahrten werden die Bilder der nach vorne gerichteten Fahrkamera mit GPS-Daten kombiniert und die Navigationsdaten mit Echtzeitvideodaten überlagert.

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