Ford Mustang Boss 302 Laguna Seca: Vom Pony zum Rennpferd

, 05.09.2010

Die Wiederauferstehung des legendären Pony Cars Ford Mustang Boss 302 erfährt jetzt eine weitere Steigerung: Mit dem Boss 302 Laguna Seca avanciert das Pony endgültig zum Rennpferd. Wer den gerade erst wiederaufgelegten Über-Mustang für zu brav hält, freut sich beim Laguna Seca über eine stabilere und somit verwindungssteifere Karosserie, ein straffer abgestimmtes Fahrwerk und ein Aerodynamik-Paket mit rennerprobtem Front- und Heckspoiler - ein Rennauto mit Straßenzulassung, das auf dem Highway fahren darf und dennoch auf der Rennstrecke eine exzellente Figur machen soll.


Um die möglichen Rundenzeiten nach unten zu drücken, ist der Boss 302 Laguna Seca mit speziellen Reifen ausgestattet und verzichtet auf Rücksitze. Die Motorleistung des 5,0 Liter großen V8-Triebwerkes haben die Ford-Spezialisten vom Boss 302 her belassen - also 446 PS und 515 Nm Drehmoment. Die Top-Speed liegt bei knapp 250 km/h.

Der Drehfreude des Motors zuliebe sind das zwar 28 PS mehr, aber gleichzeitig 14 Nm weniger als beim Mustang GT. Jedenfalls genug, um die bayerische Drehorgel BMW M3 mit ihren 420 PS und 400 Nm an die Wand zu spielen - das erklärte Ziel der Ford-Entwickler für den neuen Boss, der die bayerische Benchmark für Sportlimousinen in der Rundenzeit in Laguna Seca schlagen soll. Geschaltet wird beim Ford Mustang Boss 302 Laguna Seca über eine eng abgestufte Sechs-Gang-Handschaltung mit verstärkter Rennkupplung.


Doch auch der Boss 302 weiß mit seinen Anleihen beim Ur-Vater optisch zu überzeugen: Eine charakteristische Schürze an der Front mit einem mächtigen Splitter und ein Heckspoiler tragen positiv zum wichtigen aerodynamischen Abtrieb bei, um das Handling bei hohen Geschwindigkeiten zu optimieren. Um Gewicht zu sparen, entfernten die Macher die gesamte Rücksitzbank und verbauten stattdessen eine zusätzliche Querverstrebung, was für ein 10 Prozent höhere Steifigkeit sorgt.

Das Fahrwerk ist - im Vergleich zum Mustang GT - vorne um 11 Millimeter und hinten um exakt 1 Millimeter tiefergelegt. Die straffere Dämpfung und härteren Federn sind verstellbar. Der Boss 302 Laguna Seca rollt währenddessen vorne auf 9 x 19-Zoll-Renn-Alus und hinten auf Pendants in 10 x 19 Zoll. Dahinter verbirgt sich eine gegenüber dem herkömmlichen Mustang Boss 302 weiter optimierte Hochleistungsbremsanlage von Ford Racing.

 

Hintergrund zum Boss-Mustang: Im Jahre 1969 debütierte der legendäre Ford 302 mit einem 5,0 Liter großen V8-Motor. Das Mustang-Sondermodell gewann 1970 sogar die gesamte amerikanische Trans-Am-Serie und erwarb sich damit im Volksmund der Motorsport-Fans den respektvollen Namen „Boss“ 302. Die drei Ziffern gehen auf den Hubraum des Kraftprotzes von 302 Kubik-Inch zurück. Das damalige Original lieferte weniger als 300 PS, aber heutzutage gibt es modifizierte „Pony Cars“ mit 500 PS und mehr, die einen starken Block benötigen und entsprechend teuer sind.


Der Namenszusatz für die straßenlegale Rennvariante Boss 302 Laguna Seca kommt nicht von ungefähr: Am berühmten kalifornischen Racetrack stellte Ford bereits den Boss 302 vor. Es ist eben jener Kurs, auf dem Rennfahrer-Legende Parnelli Jones 1970 das Eröffnungsrennen der Trans Am-Serie in einem Boss 302 gewann. Im Rennstreckeneinsatz mit dem Laguna Seca kommen die Tugenden des neuzeitlichen Boss 302 noch besser zur Geltung - etwa die imposante Geräuschkulisse, die er erzeugt.

Die Ford-Ingenieure kümmerten sich intensiv um den Motorsound, so dass der V8 - je nach Drehzahl - kehlig-heiser brüllt und blubbert. Herausnehmbare Schalldämpfer, offiziell nur für die Rennstrecke, sind beim Boss 302 noch ein Feature unter dem Motto: „Und führe mich nicht in Versuchung.“ Im Laguna Seca wird dieses Feature regelmäßig zum Einsatz kommen und dazu führen, dass sich der Racing-Boss bei der Jagd nach Rundenzeiten ordentlich Gehör verschafft.


Alles in allem soll der Boss 302 Laguna Seca der Ford Mustang mit dem besten Handling aller Zeiten sein - mit enormer Beschleunigung und Verzögerung, hohen Seitenkräften und einer im Vergleich zum Standard-Boss um ein bis zwei Sekunden verkürzten Rundenzeit auf der für seine Historie so wichtigen Strecke von Laguna Seca. Wie im normalen „Boss“ schont bei der Rundenhatz ein Alcantara-Lenkrad die Handflächen des Piloten. Die Recaro-Sitze stammen vom Mustang GT500.

2 Kommentare > Kommentar schreiben

05.09.2010

Gab es den Artiekl nicht schon ma hier? Der Text kommt mir so bekannt vor

05.09.2010

Nein, der der Ford Mustang Boss 302 Laguna Seca wurde nicht vorgestelt. Du hast vermutlich den herkömmlichen Mustang Boss 302 im Hinterkopf. Im Detail unterscheidet sich allerdings die "Laguna Seca"-Version , die noch stärker auf die Rennstrecke zugeschnitten ist.


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