Opel Flextreme: Der elektrisierende Saubermann

, 02.10.2007

Opel verpackt mit dem Concept Car „Flextreme“ sein neues, umweltfreundliches Elektroantriebskonzept „E-Flex“ in eine dynamische Karosseriestudie. Zum Antrieb nutzt Opel einen Elektromotor, gespeist von einer großen Lithium-Ionen-Batterie. Im reinen Batteriebetrieb besitzt das Aggregat eine Reichweite von 55 Kilometern. Ein 1,3 Liter großer Dieselmotor an Bord erzeugt bei Bedarf zusätzlichen Strom, um die Batterie aufzuladen und die Reichweite zu erhöhen. Den meisten Berufspendlern in Europa würde die 55-km-Reichweite eines voll aufgeladenen Flextreme genügen, um ohne den Einsatz des Dieselmotors und ohne CO2-Emissionen unterwegs sein zu können.


Der Flextreme greift die neue Opel-Formensprache auf, die beim Genfer Salon mit dem GTC Coupé debütierte, und geht noch einige Schritte weiter: Mit gegenläufig sich öffnenden Türen, die für einen bequemen Zugang zum Innenraum sorgen, einem großen transparenten Dach und zwei seitlich nach oben sich öffnenden Heckklappen setzt die Studie die Opel-Tradition besonders flexibler und praxisorientierter Karosseriekonzepte in attraktivem Design fort. Als Clou erweist sich der zusätzliche Unterflurgepäckraum, der an Entwicklungen wie das Sitzsystem des Zafiras oder das integrierte Heckträger-System von Corsa und Antara anknüpft.

Als besondere Überraschung brachten die Macher zwei High-Tech-Elektropersonen-Transporter raffiniert unterhalb des Gepäckraums unter. Diese lasen sich in Zonen nutzen, in denen Autos nicht fahren dürfen und erweitern so den Mobilitätsspielraum. Die Elektroroller bieten bis zu 38 Kilometer saubere Fortbewegung. Außerdem integrierte man zwei Docking-Stationen, über deren Anschluss die Batterien der bis zu 20 km/h schnellen Roller zusammen mit den Fahrzeugbatterien aufgeladen werden.


Der Antrieb: Emissionsarme Mobilität durch E-Flex-Technologie

Einen Ausblick darauf, wie emissionsarme Mobilität mittelfristig aussehen kann, gibt der Antrieb des Flextremes. Dieser basiert auf der elektrischen Fahrzeugarchitektur „E-Flex“ von General Motors und fährt stets elektrisch. Als Energiequelle dient eine Lithium-Ionen-Batterie, zusätzlichen Strom liefert im Flextreme bei Bedarf ein 1,3 Liter großer CDTI-Dieselmotor. Dieses Aggregat ist nicht mit den Rädern verbunden und nur an Bord, um gegebenenfalls Strom zu erzeugen und damit die Reichweite zu erhöhen, wenn keine Auflademöglichkeit verfügbar ist. Nach dem europäischen Fahrzyklus (ECE R101) für Plug-In-Elektroautos sind für den Flextreme Emissionswerte von weniger als 40 g/km CO2 zu erwarten. Tempo 100 erreicht der Opel Flextreme in ca. 9,5 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit bei rund 160 km/h liegt.

 

Einfach aufladen: Volle Batterien nach drei Stunden an einer 220 Volt-Steckdose

Angedockt an einen gewöhnlichen 220-V-Anschluss, kann der Flextreme in etwa drei Stunden aufgeladen werden. Doch der Strom muss nicht immer aus der Steckdose kommen: Die E-Flex-Strategie basiert darauf, verschiedene Antriebssysteme in der gleichen Fahrzeugarchitektur unterbringen zu können, je nachdem, welche Energieform im jeweiligen Einzugsbereich des Nutzers gut verfügbar ist. Dementsprechend wurde das Konzept bereits in zwei weiteren Versionen vorgestellt. Auf der Detroit Motor Show im Januar 2007 debütierte es mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenzinmotor, ausgelegt für den Betrieb mit Benzin oder E85, einer Mischung aus 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin. Auf der Shanghai Motorshow im April 2007 zeigte GM das Elektro-Konzeptfahrzeug mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb.


Das Außendesign: Dynamische Formensprache im kompakten Van-Format

Kennzeichnend für die Karosserie des 4,976 Meter langen Flextremes sind die neuen Elemente der Opel-Formensprache: skulpturhaftere Ausformung der Oberflächen, klare Stilelemente wie die schmalen, durch ihre Bumerangform gekennzeichneten Leuchten und die kiemenförmige Sicke in der Seitengrafik. Dank der extrem weit nach vorn gezogenen Frontscheibe gerät die Motorhaube mit ihrer charakteristischen Bügelfalte sehr kurz. Prominentes Detail stellt hier eine Steckdose dar, über die sich eine externe Stromquelle zum Aufladen der Batterien des Elektroautos anschließen lässt.

Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass der Kühlergrill samt seiner Marken-Erkennungszeichen Blitz und Chromspange mit einer transparenten Polycarbonat-Verkleidung abgedeckt wurde. Das verbessert die aerodynamischen Eigenschaften und wahrt die ästhetischen Ansprüche. Gleiches gilt für die speziellen Leichtmetallräder, die ebenfalls transparent verkleidet sind. Der optische Eindruck der Räder bleibt so erhalten, störende Luftverwirbelungen werden dagegen vermieden.


Eine Art von optischer Täuschung wie die Radkappen, stellen auch die großen, bumerangartig gebogenen vorderen Leuchteinheiten dar. Die vertikalen Leuchten wirken, als würden sie den vorderen Stoßfänger durchtrennen. Die bumerangartig geformten Hightech-LED-Leuchteneinheiten umfassen eine Leichtbau-Querstrebe, Nebelscheinwerfer und einen Lufteinlass zur Bremskühlung, der im Gegensatz zu aktuellen Trends eher klein ausfällt. Das Spiel mit den Erwartungen des Betrachters setzt sich ferner bei den Heckleuchten fort. Auf den ersten Blick scheint das Konzeptauto gar keine zu besitzen. Die ebenfalls schwungvoll gebogene hintere Beleuchtung ist vollständig in die Heckklappe integriert und unter deren Glas verborgen.

 

Wie alle anderen Fenster und ein Großteil des Daches, besteht die Frontscheibe aus besonders leichtem Polycarbonat. Die Panoramafrontscheibe des Opel Flextreme sorgt für ein luftig-großzügiges Innenraumgefühl und reicht über einen weiten Teil des Dachs. Dieses wird von einem Rückgrat aus Verbundmaterial verstärkt, das bis zum hinteren Stoßfänger reicht.


Die Türen: Unkonventionell und praktisch

Ungewöhnlich wie das gesamte Fahrzeug, gestaltet sich auch der Zugang zum Gepäckraum: Zwei wie Schmetterlingsflügel angeordnete Heckklappen schwenken einzeln zur Mitte nach oben. Der praktische Vorteil: Der Flextreme lässt sich bequem von der Seite aus beladen, selbst wenn er unmittelbar an einer Mauer steht oder ein anderes Auto direkt dahinter parken sollte.

Eine weitere Innovation stellen die patentierten FlexDoor-Türen für Fahrer und Passagiere dar. Die vorderen Türen sind - wie üblich - vorn angeschlagen, die Türen zum Fond jedoch hinten. Da man gleichzeitig auf den mittleren Dachpfosten verzichtete, ergibt sich beim Öffnen beider Türen einer Seite ein großer freier Durchstieg. So fällt zum Beispiel jungen Eltern das Angurten des Nachwuchses auf Kindersitzen im Fond viel leichter als bei herkömmlichen Türen.


Der Innenraum: Futuristisch und technologisch hochwertig

Wo immer möglich, setzte Opel bei der Konstruktion Elemente aus Honigwaben-Strukturen ein, die sich durch geringes Gewicht bei hoher Steifigkeit auszeichnen. Im Innenraum findet sich diese funktional-geometrische Struktur an mehreren Stellen: im unteren Bereich der Instrumententafel, im Innenraum- und Laderaumboden sowie auf der Abdeckung der Lithium-Ionen-Batterien, die sich unter dem Mitteltunnel verstecken.

Leichtbau betrieb man auch bei den Sitzen, die nicht konventionell über zwei Schienen am Fahrzeugboden befestigt wurden, sondern mit einer mittigen Schiene als Verbindungselement auskommen - eine Anordnung, die gleichzeitig den hinteren Fußraum vergrößert. Die Sitze wirken optisch leicht und filigran, was an dem teilweisen Stoff-/Netz-Bezug sowie an den aus einem besonders nachgiebigen Material hergestellten Ecken liegt.

 

Einen Blickfang im Interieur stellt das Panoramadisplay (Format 1,20 m x 0,10 m) direkt unterhalb der Frontscheibe dar. Die Anzeigenfelder lassen sich frei konfigurieren. Sie können beispielsweise ein Rundumbild von der Umgebung des Fahrzeugs liefern; denn statt Außenspiegel besitzt der Flextreme zwei seitliche Kameras sowie eine nach vorn gerichtete Kamera und eine Rückfahrkamera. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die Displays Informationen über das Auto oder das Infotainment-System zeigen.
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Bedienung: Ein Knopfdruck genügt

In der Mittelkonsole findet sich ein zweites Display mit Touchscreen-Bedienung. Oben sitzen programmierbare Tasten, deren Ein-Knopfdruck-Bedienung an die Shortcut-Funktion von Computern erinnert. Sie erleichtern den Zugang zu diversen intuitiv zu bedienenden Menüs, mit denen sich Klimatisierung, Kommunikation/Infotainment und Navigation regeln lassen. Die Tasten sind frei programmierbar und können daher an neue Infotainmentgeräte angepasst werden. Noch etwas tiefer ist das Schaltschema des Flextremes platziert, das neben der Fahrstufe D für die Vorwärtsfahrt außerdem die beiden Positionen P (Parken) und R (Rückwärtsfahren) kennt. Eingelegt werden die Gangstufen sehr bequem per Touchscreen-Bedienung.

Die markentypische Flexibilität bietet ein pfiffiges Stausystem am Anfang und Ende des Batterietunnels. In zwei herausziehbaren Schubladen können die Front- und Heckpassagiere elektronische Geräte wie Mobiltelefone, MP3-Player, iPods oder PDAs deponieren. Per Induktion werden die Geräte in den Schubladen bequem elektrisch aufgeladen, während sich über Bluetooth ihre Daten an das bordeigene Infotainmentsystem übertragen.

4 Kommentare > Kommentar schreiben

03.10.2007

Von der Technik her eine sehr gute Idee. Auch die Sache mit den Rollerteilen ist nicht schlecht. Fehlt nur noch ein taugliches Batteriesystem. Zum Design: Die Front und die Seitenansicht lass ich mir auch in der Serie gefallen. Das Heck allerdings finde ich schrecklich. Dieses Hecktürenkonzept ist unpraktisch, genauso wie der Mittelsteg. Dadruch sieht man nach Hinten wahrscheinscheinlich kaum was. Der Inneraum ist wohl halbwegs annehmbar. Mal sehen was Opel daraus technisch und designtechnsch macht. Und hoffentlich stimmt die Qualität.

03.10.2007

Vom Technischen Concept her gut, nur die Serienumsetzng wird mangels noch nicht ausgereifter Speichertechnik noch bauf sich arten lassen! Zum Design sag ich mal soviel, das es mich überhaupt nicht "anmacht"

03.10.2007

Oh was wäre das genial wenn der Opel genauso gebaut würde .So ist er einfach klasse.Aber leider wird bestimmt wieder viel dem rotstift zum Opfer fallen da das Auto in der Form wahrscheinlich zu teuer würde in der Serienproduktion. Wenn sie es doch schaffen würden den wagen so rauszubringen und dann noch zu einem vernünftigen Preis -dann zieh ich meinen Hut vor Opel.

03.10.2007

Wenn die Leute nicht nur ihre Hüte ziehen würden, sondern das Auto dann auch kaufen, währe es sicher ein größerer Ansporn es so auf die Straße zu bringen. Ich muss sagen, mich hat es auch überrascht, als ich das Concept auf der IAA sah. Vor allem die Front gefällt mir für einen Opel ganz gut. Die Scheinwerfer erinnern mich sehr an den 3er, zumindest der obere Teil. Das Cockpit ist mir etwas zu futuristisch. Opel sollte mal über die Benennung ihrer Autos nachdenken. z.B. "Fextreme" klingt in meinen Augen sehr kindisch. Naja sicher auch Geschmackssache. Schwachsinnig finde ich diese Roller im Heck. Wozu? Mag ja ganz lustig sein, aber wird doch sicher nie in einem Auto realisiert.


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