Rallye Dakar 2006: Größer, schneller und ein 500 PS Hummer

, 29.12.2005

Die 28. Auflage der Rallye Dakar gehört zu einem der härtesten, schwierigsten und kompromisslosesten Rennsportveranstaltungen der Welt. In 16 Tagen werden auf 9.043 km höchste Ansprüche an die Fahrer und ihr Material gestellt. Insgesamt starten 188 Autos, 240 Motorräder, 80 Renn-Trucks, 240 Service-Fahrzeuge, 30 Flugzeuge und Hubschrauber des Veranstalters und über 1.000 Begleitpersonen bei diesem Wüstenmarathon. Am 31.12.2005 fällt der Startschuss in Lissabon, Portugal. Von dort geht es in den Süden Spaniens, um per Schiff das heiße Afrika mit all seinen Herausforderungen zu erreichen. Spätestens ab dem 2. Januar 2006 bebt die Wüste! Die andere Seite der Medaille: 49 Todesopfer in 27 Jahren.


40 Nationalitäten sind mit von der Partie. Mit 15 Fahrerinnen steigt die Zahl der weiblichen Piloten in Autos und Trucks ebenso, wie die der Debütanten. Hier verzeichnet die Statistik ein Plus von acht Prozent. Die prominentesten Vertreter: Volkswagen-Neuzugang und zweimaliger Weltmeister Carlos Sainz sowie seine Rallye-Kollegen, der sechsmalige Deutsche Meister Matthias Kahle, der frühere österreichische Champion Raphael Sperrer sowie der belgische WM-Pilot Freddy Loix. Vom charismatischen Spanier Sainz abgesehen, müssen die Rallyeprofis froh sein, durchzukommen, geschweige denn vorne mitzumischen.
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Unter den Startern befindet sich auch der aus der NASCAR-Rennserie bekannte US-Amerikaner Robby Gordon, der in den Jahren 1986 bis 1990 fünf SCORE/HDRA Off-Road-Meisterschaften in Folge gewann. Gordon triumphierte ferner zweimal bei den Baja 1000-Rennen, war zweimal Champion bei der Mickey Thompson-Serie und gewann 2005 die Baja 500. Vielen Kennern ist Gordon aus den Indy 500 und zahlreichen NASCAR-Rennen sowie den zwölf Stunden von Sebring bekannt, wo er ebenfalls brillierte.


Das Team Dakar USA mit Robby Gordon und Darren Skilton startet in einem modifizierten Hummer H3, der von einem 500 PS kräftigen V8-Motor befeuert wird. In Zusammenarbeit mit Toyo Tires wird Gordon auf der Rallye Dakar den Open Country M/T-Reifen erstmalig unter extremen Bedingungen testen. Gemeinsam mit Robby Gordon will Toyo Tires außerdem sein Motorsportengagement intensivieren, um entsprechende Erfahrungswerte in dieser Sparte zu sammeln. Bisher findet das Off-Road-Produktprogramm von Toyo Tires eine positive Akzeptanz bei herkömmlichen Off Road-Fahrern und überzeugt durch eine hervorragende Performance.

Das große Duell in diesem Jahr heißt allerdings Mitsubishi gegen Volkswagen. Die japanische Werksmannschaft und ihr französischer Top-Pilot Stéphane Peterhansel sind bei der härtesten Rallye der Welt das Maß aller Dinge. Sie wiederholten im Januar 2005 den Sieg aus 2004. Für Mitsubishi war das der fünfte Erfolg in Folge und insgesamt der zehnte. Nur die Leistungen von "Peter dem Großen" überstrahlen die Bilanz seines Arbeitgebers. Er gewann die Dakar nicht nur zum zweiten Mal mit dem Auto, sondern siegte zuvor sechsmal auf dem Motorrad. Auch seine drei Teamkollegen, allesamt wie Peterhansel mit einem Mitsubishi Pajero Evo (4.0 Liter großer Reihen-Sechszylinder mit rund 206 kW/ 280 PS) der neusten Generation am Start, wissen was sie tun. Luc Alphand, Ex-Ski-Weltcupgewinner, fuhr bei der vergangenen Ausgabe auf Gesamtrang zwei. Hiroshi Masuoka gewann 2002 und 2003. Juan Roma siegte auf dem Motorrad 2004 und landete beim Debüt im Auto 2005 auf Rang sechs.


Volkswagen rüstete für diese Auflage der Dakar kräftig auf. Statt vier nun fünf VW Race Touareg 2, angetrieben von einem 275 PS starken und 2,5 Liter großen Fünfzylinder-TDI-Motor. Dazu über 20 Servicefahrzeuge und rund 75 Begleitpersonen. Mechaniker, Ingenieure, Computer- und Wetterspezialisten, Ärztin und Physiotherapeut kümmern sich um die Top-Pilotin Jutta Kleinschmidt, die als erste Frau bei der Rally Daker 2001 triumphierte, und ihre Teamkollegen, den Marathon-Weltcup-Gewinner 2005 und Dakar-Sieger von 1993, Bruno Saby, sowie Giniel De Villiers, Mark Miller und der zweifache Rallye-Weltmeister Carlos Sainz.

Daneben schielen die werksunterstützten Teams von X-raid BMW aus dem hessischen Trebur und die französische Equipe Schlesser-Ford auf einen Podestplatz. Die von Sven Quandt geführte X-raid-Truppe bringt drei neuentwickelte BMW X3 CC mit 3,0 Liter großen Sechzylinder-Doppelturbodieseln, die rund 285 PS leisten, sowie einen nahezu baugleichen X5 an den Start. Topfahrer ist Nasser Al-Attiyah aus Katar. Das Team Schlesser schickt erstmals drei heckangetriebene Buggys (V8, 5,4l, ca. 213 kW/ 290 PS) in die Wüste, die von einem ca. 290 PS starken V8-Motor mit 5,4 Litern Hubraum befeuert werden. Klar, dass dabei der Patron und zweimalige Dakar-Sieger (1999/2000) Jean-Louis Schlesser selbst den Werksteams den Schneid abkaufen will.


Das von Mercedes-Benz unterstützte Privat-Team von ORC mit Ellen Lohr und Detlef Ruf, unterwegs in einem rund 350 PS starken Prototypen-Mercedes ML 350 Evo II, konzentiert sich darauf, möglichst flott nach Dakar zu kommen. Die 40-jährige Rundstreckenpilotin, die als bisher einzige Frau einen DTM-Lauf gewinnen konnte: "Auto und Team sind bereit. Sollten wir ankommen, glaube ich fest daran, dass wir es in die Top-20 schaffen."

Am 15. Januar 2006 erreicht die Hightech-Karawane den Lace Rose vor den Toren der senegalesischen Hauptstadt Dakar, das Ziel der wilden Wüsten-Fahrt. Dann wissen wir, wer das heiße Rennen gewonnen hat. Action ist wie jedes Jahr garantiert.

[SIZE=1]Quelle: Auto-Reporter, Toyo Tires[/SIZE]

2 Kommentare > Kommentar schreiben

29.12.2005

Der Hummer ist ja mal richtig geil !!! Und die passende Reifenmarke hat er auch... perfekt :D !!

17.01.2006

Die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar ist und bleibt ein Höllenritt für Mensch und Maschine. Während kein deutscher Fahrer das Ziel sah und sich Volkswagen mit Rang zwei begnügen musste, fuhr der ehemalige Ski-Weltcup-Gesamtsieger Luc Alphand im roten Mitsubishi allen auf und davon. Neun Jahre nach seinem größtes Erfolg, dem Gewinn des Ski-Weltcups, ist Luc Alphand wieder der Größte. Nicht beim Skifahren, sondern bei der legendären Rallye Dakar - eine 9.043 Kilometer langen Schussfahrt von Lissabon in den Senegal. Damit bescherte Alphand dem japanischen Hersteller Mitsubishi den elften Erfolg bei dem Wüstenklassiker.

[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/MitsubishiPajeroEvo1.jpg[/IMG]
Alphand setzte sich mit 17:53 Minuten Vorsprung gegen den Südafrikaner Giniel de Villiers durch, der für den Wolfsburger Automobilkonzern VW das beste Ergebnis eines Dieselautos in der 28-jährigen Dakar-Geschichte einfuhr. Der Vorjahressieger und sechsmalige Motorrad-Gewinner, Stéphane Peterhansel, der am Donnerstag nach einem Schaden an der Radaufhängung seines Mitsubishi Pajero Evo die Führung verlor und damit die Chance auf seinen dritten Triumph in Serie im Auto verpasste, wurde Vierter. {ad} Nicht ins Ziel gelangte die deutsche „Wüstenkönigin“ Jutta Kleinschmidt. Eine Woche kämpfte die VW-Pilotin mit ihrem Race Touareg 2 um den Sieg, dann war für die Wahlmonegassin Ende im Gelände. Wegen eines Schadens an der Radaufhängung schied die Siegerin von 2001 am vorigen Dienstag auf der zehnten von 15 Tagesetappen aus und sah erstmals seit 1997 nicht das Ziel der Wüstenhatz. Ebenfalls ohne das nötige Quäntchen Glück hetzten drei weitere deutsche Teams Richtung Senegal. Für das Schwaben-Duo Gerhard Walcher/Stefan Niemz endete der Rallyetraum im privaten Unimog bereits in Marokko mit Getriebeschaden. Der sechsmalige deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle, der zwischenzeitlich in den Top Ten vertreten war, schied mit Kupplungsdefekt an seinem Honda-Buggy ebenso auf der zwölften Etappe aus wie die frühere DTM-Pilotin Ellen Lohr, die ihren Mercedes M-Klasse-Prototyp mit kaputtem Radlager abstellen musste. Derlei Ausfälle sind bei der Dakar an der Tagesordnung. So sahen in diesem Jahr nur knapp 40 Prozent der Gestarteten das Ziel. Darunter auch vier der fünf mit sattem Budget und noch größerem Erfolgsdruck in die Wüste geschickten Werkswagen aus Wolfsburg.
[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/VWRaceTouareg2_1.jpg[/IMG]
Dem erwünschten Erfolg entspricht dies für VW allerdings nicht. Aus eigener Kraft scheint VW (noch) nicht siegfähig. "Es fehlt die Konsequenz im Detail, der Teamspirit und das Verständnis für diese Rallye", sieht ein Nissan-Mann Handlungsbedarf bei den Norddeutschen. Er sollte es wissen. Sein Arbeitgeber stürmte ebenfalls drei Jahre vergeblich gegen Mitsubishi an und zog beim automobilen Wüsten-Schach immer den Kürzeren. Wie nun auch VW. „Ich sage ganz klar, dass wir mit einem zweiten Platz nicht zufrieden sein können. Wir müssen aber auch sehen, dass das ganze Team gegenüber 2005 einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat", zieht VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen ein positives Fazit. Dennoch ist der Zweite im Wettbewerb der erste Verlierer. Vor allem, wenn mit Mitsubishi und Volkswagen nur zwei Hersteller werksseitig am Start stehen. Dass die VW-Riege mit Mark Miller aus den USA, Marathon-Rallye-Weltcupsieger Bruno Saby sowie dem zweimaligen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz aus Spanien, der bei seiner Dakar-Premiere vier Etappensiege feierte, auf den Plätze fünf, acht und elf landeten, dürfte nur Statistiker interessieren. Fakt bleibt: Mit dem neuerlichen Sieg eines Mitsubishis sieht die Wüste einmal mehr Rot.
[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/MBML350EvoII1.jpg[/IMG]
Leider auch deshalb, weil die 28. Auflage der Dakar, bei welcher der Spanier Marc Coma vor dem Vorjahressieger Cyril Despres die Motorradwertung gewann, von drei Todesfällen überschattet wurde. Motorradfahrer Andy Caldecott aus Australien erlitt auf der neunten Etappe bei einem Sturz tödliche Verletzungen. Am Freitag starb in Guinea ein 10-jähriger Junge, nachdem er beim Überqueren der Rallye-Piste vom Auto des Letten Maris Saukans erfasst wurde. Am Samstag verletzte im Senegal ein Begleitfahrzeug einen 12-jährigen Jungen tödlich. Die Veranstalter neutralisierten daraufhin bei der letzten Etappe am Sonntag die 31 Kilometer lange Wertungsprüfung. [SIZE=1]Quelle: Auto-Reporter[/SIZE]


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