Supersportwagen ziehen Autoenthusiasten in den Bann. Doch es gibt auch ihn: den Superbus. In den Niederlanden entwickelt, sollen künftig Scheichs mit dem 250 km/h schnellen Superbus rein elektrisch in nur ca. 30 Minuten von Dubai nach Abu Dhabi fahren.
© Foto: Superbus TU Delft
Kein dreckiger, kantiger Diesel-Bus. Der Superbus wirkt wie ein schlankes, langgezogenes Batmobil und wurde von Dr. Ing. Antonia Terzi designt, die beim Formel 1-Team von BMW-Williams ihre Erfahrungen als Chef-Aerodynamikerin sammelte. 15,00 Meter lang, 2,55 Meter breit und 1,65 Meter hoch, finden im Superbus 23 Passagiere in komfortablen Einzelsitzen Platz. Der Einstieg erfolgt durch Flügeltüren, von denen es auf jeder Seite 8 Stück gibt. Voll beladen, soll der Superbus mit Technologien aus der Weltraumforschung und dank Leichtbauweise mit viel Carbon nur 10.500 Kilogramm wiegen.
Für einen satten Vortrieb ist gesorgt: Vier Elektromotoren entwickeln einen Power-Output von 400kW/544 PS, die den Superbus bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h beschleunigen. Die Reichweite des Stromers geben die Macher mit etwa 210 Kilometern an, was locker für die rund 150 Kilometer lange Distanz von Dubai nach Abu Dhabi reichen würde.
Der Superbus soll über eine Extra-Spur des Highways mit High-Speed zum Ziel fahren, um vor Ort in der Stadt wie ein normaler Bus das herkömmliche Straßennetz nutzen. Auf den ersten Blick klingt das Anlegen einer Extra-Spur auf dem Highway als teuer. Doch dies ist allemal deutlich günstiger als das Verlegen von Schienen für die Bahn. Darüber hinaus dürfen die Insassen im Superbus den Komfort einer Business Class sowie Internet und TV genießen.
Das höchste Gebäude der Welt steht bereits in Dubai. Die Araber lieben die Superlative. Da würde es passen, den schnellsten Bus-Service der Welt ebenfalls in den vereinigten Arabischen Emiraten anzubieten. Erste Anfragen aus der Golf-Region sollen bereits eingetroffen sein, um den Superbus aus seinem Prototypen-Stadium zu heben. In den Niederlanden erhielt der Prototyp 2012 sogar ein offizielles Autokennzeichen, mit dem der Superbus in Holland im Straßenverkehr fahren darf.
Die Entwicklung des Projektes erfolgte an der Technischen Universität Delft in den Niederlanden unter der Leitung von Wubbo Ockels, Professor für Luft- und Raumfahrttechnik, der 1985 als erster Niederländer mit dem Space Shuttle „Challenger“ ins Weltall flog und am 18.05.2014 im Alter von 68 Jahren verstarb.