Der Mercedes SLS AMG verliert sein Dach, aber auch seine markanten Flügeltüren. Die Proportionen sprechen für sich: eine lange Haube, große Räder und ein kurzes Heck lassen eine atemberaubende Sportwagen-Form erkennen. Bis zur Weltpremiere im September 2011 auf der Frankfurter IAA sind es noch einige Monate Zeit, um den Reifegrad des neuen SLS AMG Roadster sicher zu stellen. Für den satten Vortrieb sorgt der bekannte V8-Motor mit 571 PS.
© Foto: Speed Heads
Ein besonderes Augenmerk legten die Ingenieure im Rahmen der rund dreijährigen Entwicklungszeit des SLS AMG Roadsters unter anderem auf Steifigkeit, Fahrdynamik und Roadster-Verdeck. Die Hauptarbeit haben die AMG Verantwortlichen bis dato schon hinter sich; denn konzeptionell sind Coupé und Roadster parallel entstanden.
Grundlage bei der Entwicklung und Erprobung eines neuen High-Performance-Automobils von AMG ist der digitale Prototyp (DPT). Ausgiebige Untersuchungen helfen dabei, bestimmte Zielsetzungen zu erreichen. Ob Rohbau-Konstruktion, Gewichtsverteilung, Einbauposition des Motors, Schwerpunktlage oder Achskonstruktion, aber natürlich auch Fahrdynamik, Aerodynamik, Ergonomie, Crash-Verhalten und Produktionsprozess - modernste Simulationsprogramme ermöglichen die realitätsnahe Abbildung eines Fahrzeugs und all seiner Eigenschaften. Der digitale Prototyp ist somit ein komplettes virtuelles Automobil.
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Modernste Simulationsprogramme und aufwändige Testfahrten auf allen Kontinenten machen den Mercedes SLS AMG Roadster fit für die Markteinführung im Herbst 2011. Ihren Fokus legten die Experten aus Affalterbach dabei auf die Themenfelder Rohbau-Steifigkeit, Fahrdynamik, Verdeck und NVH – dieser Begriff steht für „Noise, Vibration, Harshness“ und bedeutet Geräusch, Vibrationen, Rauheit.
Synthese: Steifigkeit, Fahrdynamik und Dichtheit des Verdecks
Grundsätzlich sind natürlich alle Themen eng miteinander verknüpft, wie Tobias Moers (44), Bereichsleiter Gesamtfahrzeugentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung von Mercedes-AMG, erklärt: „Ohne Rohbau-Steifigkeit keine Fahrdynamik und auch keine 100-prozentige Dichtheit des Verdecks.“ Da die Roadster-Variante in der Konzeptphase des SLS AMG gleich mitberücksichtigt wurde, konnten die Macher den leichten und gleichzeitig extrem steifen Aluminium-Spaceframe entsprechend früh festlegen.
Durch den Verzicht auf das feste Dach und die Flügeltüren war es erforderlich, die Seitenschweller entsprechend stabiler zu konstruieren. Doch nicht in erster Linie, um beim Crash die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen - im Prinzip wäre dies dem Roadster auch mit den Coupé-Schwellern gelungen. Untersuchungen und Fahrversuche ergaben, dass sich die Fahrdynamik mithilfe dieser Maßnahme weiter erhöhen lässt. Also entwickelte AMG für den Roadster neue Seitenschweller mit größeren Wandstärken und mehr Kammern.
ManfredS
09.05.2011
Das letzte Bild finde ich cool mit der unebenen Straße. Da hat es VW leichter. Die fahren einfach in Dresden spazieren :bäh: