Dauertest-Abschluss BMW X3 3.0d

, 24.08.2007


Am 20. Januar bekommt unser Dauertestfuhrpark Zuwachs. Ein BMW X3 3.0d tritt seinen Dienst an. Mit 218 PS und 500 Nm Drehmoment verspricht er flottes Reisen bei moderatem Verbrauch. Ein halbes Jahr begleitet er uns und insgesamt 36 verschiedene Fahrer sind mit ihm quer durch Europa unterwegs. Nach genau 33.332 Kilometern geht der Dauertest nun zu Ende. Zeit für ein Fazit.

Der erste Weg eines Dauertesters führt wie immer zum ADAC zur Leistungsmessung. Das Ergebnis zeigt, dass unser X3 sehr gut im Futter steht. 167,5 kW (228 PS), also 7,5 kW (10 PS) mehr als die Werksangabe, stemmt der Bayer auf die Räder. Und das spürt man auch bei den Fahrleistungen. Den Tritt auf das Gaspedal quittiert der X3 mit vehementem Vortrieb, dem erst bei 210 km/h elektronisch ein Riegel vorgeschoben wird. Von 0 auf 100 stürmt der Diesel in 7,7 Sekunden. Gute Werte für einen 1,8-Tonner.

Die Kollegen von Caravaning TV freuen sich besonders über die Schlepperqualitäten des BMW. Bis zu zwei Tonnen zieht der X3 problemlos. Man merkt kaum, dass er eine mobile Wohnung schleppt. Ein weiterer Vorteil ist das ESP, das schlingernde Anhänger erkennt und mit gezieltem Bremseingriff entgegenwirkt.

Die Sechsgangautomatik harmoniert sehr gut mit dem dicken Diesel. Die direkte Lenkung sorgt für Spaß auf kurvigen Landstraßen. Der X3 fühlt sich nicht an wie ein SUV, eher wie ein 3er Touring. Allerdings gibt es einen großen Kritikpunkt: Der X3 ist einfach zu hart gefedert. Allerdings haben wir da Mitschuld, denn wir haben die sportliche Fahrwerksabstimmung bestellt. Und wer BMW kennt, weiß, dass sportlich in München bretthart heißt. Also für alle Bandscheibengeschädigten reicht das Serienfahrwerk voll und ganz.

Natürlich muss der X3 auch Offroad ran. Und er überzeugt. Der X-Drive genannte Allradantrieb verteilt die Kraft immer auf die Räder, mit dem besten Grip und schafft bei durchdrehenden Reifen mittels Bremseingriff Abhilfe. 50 Prozent Steigfähigkeit und 50 Zentimeter Wattiefe sind für ein SUV dieser Klasse respektabel. Für den harten Offroadeinsatz ist die Bodenfreiheit mit 20 Zentimetern aber etwas zu gering, und der X3 setzt mit den Schwellern auf. Der Hobbyoffroader kommt aber überall hin mit dem X3.

Der Bayer überzeugt und wird dank seinem variablen Kofferraum schnell zum beliebten Produktionsfahrzeug. Seine Zuverlässigkeit überzeugt. Bis 30.000 Kilometer fallen bis auf den planmäßigen Ölservice für 237 Euro keine weiteren Kosten oder außerplanmäßige Stopps an. Bei einem der insgesamt zwölf Autowäschen verabschiedet sich dann ein Plastikteil des Heckwischers. Dann eine Woche vor Ende des Tests fällt bei Dreharbeiten ein Ölfleck unter dem Auto auf. Da die Ursache nicht klar zu erkennen ist, rufen wir den Mobilen Service von BMW. Nach sehr schnellen 20 Minuten ist Hilfe vor Ort. Ein schneller Blick unter den Bayern klärt das Problem. Der Simmerring, das ist eine Dichtung, die zwischen Verteilergetriebe und vorderer Antriebswelle sitzt, ist undicht. Materialermüdung. Der zwar noch fahrbereite X3 wird sicherheitshalber Huckepack in eine Werkstatt gebracht. Die Reparatur geschieht innerhalb eines Tages und läuft auf Gewährleistung.

So kann der BMW zu seiner letzten Prüfung antreten bei Kilometer 35.400. Es geht wieder zum ADAC. Bei der Leistungsmessung hat der X3 sogar noch mal zugelegt. Jetzt schafft der Diesel gar 168 kW. Allerdings kann das auch an der Messungenauigkeit liegen. Abschließend kommen noch die Stößdämpfer und Bremsen dran. Hier zeigt der BMW, wie zu erwarten, einwandfreie Werte.

Als Nebeneffekt stellen wir aber fest, dass der X3 über 100 Kilogramm schwerer ist, als in den Papieren angegeben. Das liegt mit an unserem beherzten Griff in die Extraausstattungsliste. Neben dem Gewicht belastet das natürlich auch den Geldbeutel. Die 42.600 Euro Grundpreis übertrifft unser Redaktionsmitglied so spielend. Ganze 57.500 Euro stecken im X3. Apropos Kosten: Nach 33.332 Kilometern ist der Test beendet. Insgesamt haben wir rund 3.200 Liter Diesel für 3.650 Euro verbraucht. Macht einen Schnitt von 9,6 Litern auf 100 Kilometer. Damit liegt er genau einen Liter über der Werksangabe. In Anbetracht des hohen Vollgasanteils im Testbetrieb dennoch ein guter Wert.

[strong]Fazit[/strong]

Der X3 3.0d ist einer der besten Kandidaten, der bisher unsere Dauertesttortur gemeistert hat. Völlig problemlos absolvierte er über 30.000 Kilometer Alltagsstress. Die Panne kann passieren und dank der schnellen Hilfe vom Mobilen Service war der X3 schnell wieder startklar. Zwei Kritikpunkte muss er sich aber gefallen lassen. Das Fahrwerk ist zu hart und insgesamt ist er sehr teuer. Schweren Herzens geben wir ihn zurück und freuen uns auf das Facelift des Münchners. Vielleicht kommt es ja wieder als Redaktionsmitglied zu uns.

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